Ray Davies

Our Country - Americana Act II

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 02.08.2018
Jahr: 2018
Stil: Americana, Rock′n′Roll

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Ray Davies Homepage



Redakteur(e):

Epi Schmidt


Ray Davies
Our Country - Americana Act II, Sony Music, 2018
Ray DaviesLead Vocals, Guitars, Piano, Backing Vocals, Percussion, Spoken Word
Bill ShanleyAcoustic and Electric Guitars, Backing Vocals
Gary LourisAcoustic and Electric Guitars, Backing Vocals
Marc PerlmanBass, Backing Vocals
Tim O'ReaganDrums, Backing Vocals, Percussion
Karen GrotbergPiano, Keyboards, Lead Vocals, Backing Vocals
John JacksonMandolin, Violin, Acoustic Guitars, Backing Vocals
Produziert von: Ray Davies Länge: 61 Min 17 Sek Medium: CD
01. Our Country11. The Empty Room
02. The Invader (Spoken Word)12. Calling Room
03. Back In The Day13. Louisiana Sky
04. Oklahoma U.S.A.14. March Of The Zombies
05. Bringing Up Baby15. The Big Weird
06. The Getaway16. Tony And Bob
07. The Take17. The Big Guy
08. We Will Get There18. Epilogue
09. The Real World19. Muswell Kills
10. A Street Called Hope

Wahrscheinlich hat die Ankündigung Ray Davies‘, dass er “die Band wieder zusammen“ bringen will, für weit mehr Aufsehen gesorgt, als er dies mit seinem neuen Soloalbum erreichen könnte, aber wann wäre im Leben von Raymond Douglas Davies schon einmal etwas in “normalen Bahnen“ gelaufen?
Tatsächlich hat ihn anscheinend die nicht enden wollende Tour der ROLLING STONES so inspiriert, dass die alten Gräben zumindest zeitweise zugeschüttet werden sollen und eine kleine Tour ins Auge gefasst wird. Natürlich längst nicht in der Größenordnung von Mick & Co., denn Ray spielt lieber um die Ecke im Pub. Außerdem weiß man bei den Gebrüdern Davies ja nie, ob es bis zum nächsten Gig nicht doch wieder kracht.
Nachdem Ray aber mit seinem Soloalbum “Americana“ im letzten Jahr so gut ankam, musste da praktisch ein Nachfolger kommen und den legt er nun mit “Our Country – Americana Act II“ vor. Wie beim vorherigen Album stehen ihm die JAYHAWKS zur Seite und viel besser kann man bei einem Album mit dieser Musikrichtung und Thematik wohl nicht unterstützt werden. Paar Zusätzlich Musiker gab‘s auch noch.

Ray ist einfach einer der besten Geschichtenerzähler, den die Unterhaltungsbranche je hervorgebracht hat und das ändert sich im Alter nicht. Qualität besteht einfach.
Auch wenn dieses Album “Our Country“ heißt, geht die Liebe für das Traumland seiner Kindheit und späteren Jahre nicht so weit, dass man nicht doch wieder in den legendären Konk Studios in London aufgenommen hätte. Zum Teil gründen diese Songs natürlich auf dem 2013 erschienen Buch von Davies “Americana“, zum Teil sind diese Songs auch für andere Projekte geschrieben worden. Die Faszination für die Vereinigten Staaten ist natürlich längst nicht mehr so groß, wie zu Kindesbeinen, und im Titelsong – herrlich melancholisch und trotzdem irgendwie beschwingt/hoffnungsvoll – klagt der Sänger “gone is the land I used to know so well“, endet aber am Schluss, fast hymnisch mit der Botschaft “And we‘ll build a better world to live in our country“.
Seine ersten Schritte in diesem Land unternahm Ray bekanntlich als Mitglied der KINKS und als Teil dieser Invaders erzählt er gesprochenen Wortes von diesen Zeiten. Kann man auch alles im Booklet mitlesen.
Back In The Day fängt fast genauso an wie Around And Around in der STONES-Interpretation, wechselt dann aber in einen 50‘s Doo-Wop-Rock‘n‘Roll. Da sind sie wieder, die “Dance Hall-Tage“ die Davies im Leben und musikalisch so beeinflusst haben.
Oklahoma U.S.A. gefällt mir heutzutage deutlich besser in der doch sehr beschaulichen Version auf “Muswell Hillbillies“. Wird hier auch kein Rocker draus, aber irgendwie… kerniger.

So pendeln Ray und Band zwischen Country, Folk, Rock, Blues und, ja, Americana. Die Übergänge sind da natürlich fließen und oftmals kaum auszumachen. Es ist der Sänger, der alles zusammenhält und seine Songs und Geschichten, denn man auch nach über 50 Jahren (fast) genauso gern lauscht, wie damals beim “Waterloos Sunset“.
Mit Tony And Bob und The Big Guy erweist er offenbar einstigen Security-Leuten die Ehre und erinnert damit auch nochmal an jenes Ereignis, als er 2004 in New Orleans angeschossen wurde.
Die JAYHAWKS musizieren in gewohnt fundiertem und perfektem Stil und sorgen mit Instrumenten und Stimmen für genau den passenden Background, den Rays erneuter Amerika-Trip benötigt. Mit The Getaway (ursprünglich auf “Other People‘s Lives“) und The Real World (einst auf “Working Man‘s Café“) gibt‘s auch zwei Neueinspielungen und am Schluss mit Muswell Kills eine relativ harte Rock-Nummer, die ich mir auch – sofern es wirklich dazu kommt – im Konzert der wieder einmal vereinigten KINKS vorstellen könnte.

Epi Schmidt, 31.07.2018

 

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