Randy Bachman Heavy Blues, Linus Entertainment, 2015 |
Rany Bachmann | Vocals, Guitars | |||
Dale Anne Brendon | Drums | |||
Anna Ruddick | Bass | |||
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01. The Edge | 07. Confessin' To The Devil | |||
02. Ton Of Bricks | 08. Heavy Blues | |||
03. Bad Child | 09. Wild Texas Ride | |||
04. Little Girl Lost | 10. Please Come To Paris | |||
05. Learn To Fly | 11. We Need To Talk | |||
06. Oh My Lord | ||||
Ein Urgestein der kanadischen Rock-Szene kehrt zurück in den Ring und zeigt sich kampfbereit. Randy Bachman, der fast 70-jährige Haudegen, der mit GUESS WHO und BACHMANN TURNER OVERDRIVE in den 60s und 70s Abermillionen von Platten verkaufte, drischt sich zurück zu seinen Ursprüngen.
"Heavy Blues" - programmatischer könnte dieser Albumtitel kaum sein - fliegt zurück in die Ära als der blutjunge Randy Bachmann während einer Promo-Tour in London CREAM, WHO und Jimi Hendrix hautnah miterleben konnte und von der kernigen Kraft und ungestümen Urwüchsigkeit dieser Kapellen mitgerissen und angesteckt wurde. Dieser Virus scheint bis heute in ihm geschlummert zu haben.
Den gedanklichen Anstoss für Randy Bachmanns Initiative gab niemand geringeres als Landsmann Neil Young, der seinen gleichaltrigen Kumpel beschwor, alte Zöpfe abzuschneiden und etwas wagemutiger an neue Plattenaufnahmen heranzugehen. Gesagt, getan. Bachmann verpflichtete mit Dale Anne Brendon (Drums) und Anna Ruddick (Bass) überraschenderweise zwei mehr oder weniger unbekannte Rock-Ladies. Ihres Zeichens vehemente Kraftpakete, die dem Album einen mächtigen Kick verpassen. Die Schlagzeugerin Brendon trommelt wie eine räudige Mischung aus Keith Moon und dem Foo Fighters Drummer Taylor Hawkins. Hammerhart und kompromisslos gut.
Randy Bachmans Idee, eine Handvoll illustrer Gastgitarristen in sein Projekt einzubinden, ist natürlich nicht neu, doch generiert reichlich spannende Momente und sorgt für stilechte und abwechslungsreich gestaltete Soli. Gaststars wie Peter Frampton, Joe Bonamassa, Neil Young, Robert Randolph und Luke Doucet sorgen für reichlich Alarm und Stimmung. Wenn dann auch noch Jeff Healey aus dem Jenseits in die Saiten greift wird's irgendwie verrückt, preist aber auch die Vorteile der modernen Technik. Ein schönes Gimmick, dass wir der Fertigkeit des Joe Bonamassa Haus- und Hof-Produzenten Kevin Shirley verdanken, der mit Erlaubnis von Healeys Witwe ein altes Bachmann-Healey Session-Solo reibungslos in den neuen Song einbaute. Bluesige Grüße aus dem Jenseits sozusagen.
Es donnert und kracht, es rifft und rockt. Die Volume-Potis kratzen offenbar sämtlich an der 11. Der alte Bachmann selbst strotzt vor Energie und Spielfreude und die Gitarrensoli rangieren sämtlich auf ansprechend hohem Niveau. Es liegt in der Natur der Sache, diese Scheibe laut zu hören. Dann wirkt sie noch lebendiger.
Also, Ring frei für die nächste Runde. Denn in Bachmanns Umfeld hört man Gerüchte, aufgrund des großen Erfolges von "Heavy Blues" sei schon eine Neuauflage mit weiteren unterschiedlichen Gastgitarristen in der Planung. Da lassen wir uns doch gerne wieder eins in die Fresse hauen. Gong!