Ram

Lightbringer

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 12.06.2009
Jahr: 2009
Stil: Heavy Metal

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Redakteur(e):

Marc Langels


Ram
Lightbringer, AFM Records, 2009
Harry GranrothGitarre
Oscar CarlquistGesang
Daniel JohanssonGitarre
Morgan PetterssonSchlagzeug
Produziert von: Johan Reiven Länge: 48 Min 42 Sek Medium: CD
01. Crushing the Dwarf Of Ignorance06. Suomussalmi (The Few Of Iron)
02. Lightbringer07. Blood God
03. In Victory08. Titan
04. Awakening The Chimaera09. The Elixir
05. Ghost Pilot (MI II)10. Prelude To Death

Nun dreht sich die CD schon das wiederholte Mal in meinem Player und ich komme nicht drauf. Was ist eigentlich die Steigerung von true (wie in True Metal)? Kann etwas wahrer sein als wahr? Und wenn RAM nun die Heilsboten des True Metal sind, fallen dann MANOWAR und HAMMERFALL automatisch aus dieser Kategorie raus? Denn eines ist klar, so „true“ wie RAM ist momentan sonst keiner.

Das beginnt bereits mit der Produktion des aktuellen Albums “Lightbringer“, das wirklich so klingt, als sei es in den frühen 1980er Jahren aufgenommen worden. Hier klingt alles noch herrlich analog dumpf (vor allem das Schlagzeug) und auch die Gitarristen haben von modernen Effektgeräten wohl entweder noch nie gehört, oder sie ignorieren sie bewusst weil es sich dabei in ihren Augen um Teufelswerk handelt. (Kurz entschlossen schließe ich mich Variante Zwei an) Soundtechnische Referenzen wären hier METALLICA zu “Ride The Lightning“-Zeiten, QUEENSRYCHE auf ihrer Debüt-EP und FATE’S WARNING bei ihrem Frühwerk “Night On Bröcken“.

Sänger Oscar Carlquist ist auch zur Inspiration tief eingetaucht in die Zeit als IRON MAIDEN und JUDAS PRIEST das Größte waren und Bands wie MERCYFUL FATE den Untergrund regierten. Denn sein Organ liegt haarscharf zwischen dem des Metal-God und dem des "Königs der Dunkelheit", KING DIAMOND. Und jetzt komm mir bloß keiner mit OZZY, der weiß ja selber, dass er nur der "Prinz der Finsternis" ist.

Für Musik-Fans wie mich, die in der damaligen Zeit musikalisch sozialisiert wurden sind RAM eine Reise in die Vergangenheit. Damals, als Lederjacken samt drüber gezogener „Kutte“ und lange Haare noch zur deutlichen optischen Abgrenzung gegen die allgegenwärtigen Popper dienten. Bei “Lightbringer“ schüttelt sich der Kopf auch nach mehr als 20 Jahren schon wieder ganz ordentlich, die Gitarren riffen und kreischen, die Drums böllern und die Refrains gehen ordentlich ins Ohr. Es ist einfach herrlich, wie authentisch die Schweden das alles rüberbringen.

Kritisch könnte man nun anmerken, dass nichts von alledem wirklich neu ist. Aber wie könnte es auch bei der offensichtlichen Rückbesinnung auf die 80er Jahre? So einige der Riffs und ganze Songs erinnern doch stark an diverse Metal-Legenden, so ist Awakening The Chimaera so offensichtlich bei MERCYFUL FATE abgekupfert, dass es auf deren Werken hätte bestehen können. Und auch Suomussalmi (The Few Of Iron) erinnert nicht nur ein wenig an MANOWAR. Insofern könnte man hier fast schon von Retro-Metal sprechen. Schließlich gibt es auch Retro-Prog, warum sollte es dann demnächst nicht auch eine Sparte Retro-Metal geben?

Dennoch muss man RAM zugestehen, dass die Stücke in sich sehr stimmig und gelungen sind, so dass die ein oder andere Band sich strecken muss, um solche Qualität abzuliefern. Insofern sollten sich ein paar Herren schon mal mehr anziehen als nur ihre plüschigen Lederschlüpfer, denn so „true“ wie RAM klingen eben nicht alle, die sich das Etikett des True Metal an die vom Stolz geschwellte Brust heften.

RAM sind also das Mittel für all die Metaller, die ihr CD-Regal mit neuem "alten" Heavy Metal auffüllen wollen, oder die sich an ihren alten Helden satt gehört haben. Und RAM sind natürlich all denen zu empfehlen, die damals den Metal noch nicht mitbekommen haben und die wissen wollen, wie denn alles begann. Hier finden sie auf einer CD komprimiert die Essenz des „wahren“ ursprünglichen Metal – Retro-Metal mit Kult-Faktor eben.

Marc Langels, 05.06.2009

 

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