Garden Rocket, Blue Rose Records, 2007 | ||||
Andy van Dyke | Vocals, Guitars, Harmonica, Wooden Box | |||
David Ducharme-Jones | Guitars, Vocals, Keyboards, Percussion | |||
Rich Stanmyre | Bass | |||
Michael Kopp | Drums, Percussion | |||
Ron Knuth | Fiddle | |||
Jay Zoern | Organ | |||
Michael Mordecai, Ephraim Owens, Stanley Smith | Horns | |||
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1. Good Luck Charm | 8. You Can't Live Here | |||
2. Earth Rolls Over | 9. Wish You Were Here | |||
3. Ruby | 10. Hole In My Pocket | |||
4. Highway Prayer | 11. All Sevens Day | |||
5. Dragonfly | 12. Sleep Through The Night | |||
6. A Beautiful One | 13. Highway Prayer Revisited | |||
7. One With Everything | ||||
Nach dem ersten Hördurchgang des aktuellen RAINRAVENS-Album, dem ersten mit frischem Songmaterial seit 2002, schoß mir eine antike Redewendung durch den Kopf: "Alter Wein in neuen Schläuchen". Die netten Jungs aus Texas, die weiterhin von Raspelstimme Andy van Dyke angeführt werden und deren deutsches Label Blue Rose vor mehr als einem Jahr eine Best-Of-Compilation lancierte, um die Existenz der Band für allzu Vergessliche zu unterstreichen, knüpfen im Grunde genau dort an, wo sie einst aufhörten.
Es ist wirklich schwierig sie nicht zu mögen, diese RAINRAVENS, erst recht nach ihrem immer noch unvergesslich stimmigen Debutalbum von, oh je, 1996, doch sie machen es dem neutralen Beobachter nicht wirklich leicht, Lobeshymnen auf ihr neuestes Werk zu singen. Es ist sicher nicht verwerflich an seinem Stil festzuhalten, seine einmal gefundene musikalische Vision zu pflegen, doch das Songmaterial bzw. die Arrangements sollten dann aber auch packend genug sein, um diesen ausgewiesenen Weg als einzig wahren zu kennzeichnen. Doch dies gelingt den RAINRAVENS mit "Garden Rocket" nur selten.
Nachdem sie ihren Neuling recht eindrucksvoll und gutgelaunt mit dem Fiddle-gesäumten-Country-Kleinod Good luck charm eröffnen und in einem melancholisch-hemdsärmeligen-Midtempo-Roots-Rocker namens Earth rolls over münden, der mit feinen angezerrten E-Gitarren-Figuren zu gefallen weiß, retten sie sich in der Folgezeit zu häufig in irgendwie müde und uninspiriert klingenden Neufassungen der einstmals so schillernden Songs ihrer Geburtsstunde vor gut 10 Jahren.
Das klingt natürlich nicht schlecht, denn ihre Instrumente beherrschen die Jungs ja nach wie vor und Andy van Dykes Vocals sind sympathisch wie immer, doch die geschlagenen Funken entfachen einfach kein wärmendes Feuer. Das ist nett und nervt niemanden, ist leidlich unterhaltsam, doch niemals spannend genug, um sich am nächsten Tag zu sagen: Hey, jetzt leg ich mir aber erst mal die neue RAINRAVENS auf. Nein, da ist die Konkurrenz zu groß. Mag zwar schade sein, ist aber nicht zu ändern.
Ach, übrigens, die Band-Homepage erfuhr bis zum heutigen Tag kein Update und die MySpace-Seite der Band scheint sich auch nicht unbedingt einer großen Frequentierung zu erfreuen.