Quinn Sullivan

Midnight Highway

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 10.03.2017
Jahr: 2017
Stil: Blues

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Redakteur(e):

Marc Langels


Quinn Sullivan
Midnight Highway, Mascot Label Group, 2017
Quinn SullivanGesang & Gitarre
Michael RhodesBass
Rob McNelleyGitarre
Reese WynansKeyboards
Tom HambridgeSchlagzeug
Produziert von: Tom Hambridge Länge: 58 Min 51 Sek Medium: CD
01. Something For Me08. Rocks (Bonus Track)
02. Tell Me I'm Not Dreaming09. Going
03. Midnight Highway10. Graveyard Stone (Bonus Track)
04. Crazy Into You11. Big Sky (Bonus Track)
05. Eyes For You12. While My Guitar Gently Weeps
06. Lifting Off13. Buffalo Nickel
07. She Gets Me

Es ist schon eine beachtliche Leistung, wenn man mit 17 Jahren sein erstes Solo-Album veröffentlicht – aber was bedeutet es dann, wenn es schon das dritte Werk eines Künstlers ist? Insbesondere, wenn es sich nicht um einen der Bubblegum-Pop-Helden à la Britney Spears, Taylor Swift oder Miley Cyrus sondern um einen Blues-Musiker handelt. Nun gut, auf der einen Seite natürlich, dass derjenige bereits recht früh angefangen hat, aber auf der anderen Seite spricht das auch für ein besonderes Talent. Diese Begabung bringt Quinn Sullivan mit, um den es in den folgenden Zeilen gehen soll. Denn der 17-Jährige legt dieser Tage sein bereits drittes Album vor, namens “Midnight Highway“.

Fangen wir mit der Kritik an: das Album ist nicht perfekt. Es haben sich drei oder vier Songs eingeschlichen, die zu vorhersehbar sind. Das Problem dürfte dabei sein, dass sie zu seicht daherkommen und sehr offensichtlich auf Einsätze im Radio schielen. Dann klingt Sullivan zu sehr nach dem frühen John Mayer und auf der verbissenen Suche nach einem Hit, wenn er doch mit seiner Musik so viel mehr kann. Und auch die Wahl und Version von While My Guitar Gently Weeps als einem von drei Bonus-Tracks auf diesem Album ist wenig inspiriert (mal abgesehen vom Gitarren-Solo am Ende). Aber diesen Fehler haben auch schon andere vor ihm gemacht, so etwa TOTO. Von daher sollte man das dem jungen Mann nicht zu sehr ankreiden.

Aber der Rest des Albums ist wirklich fast schon makellos: vom groovigen Opener, Something For Me, der sofort die Aufmerksamkeit des Hörers packt bis hin zu den letzten Tönen des bezaubernden Instrumentals Buffalo Nickel, mit dem das Album beendet wird. Dabei zeigt Sullivan sowohl ein Händchen für Boogie-Nummern wie das fetzige Rocks (ebenfalls ein Bonus Track), atmosphärische und fast schon West Coast-artige Songs wie den Titeltrack, die mit einem eher funky Anschlag daherkommenden Lifting Off du Graveyard Stone, die gefühlvolle Akustik-Nummer Going und das zweite Instrumental Big Sky (auch das als Bonus-Song). Insofern sollte man sich als Interessierter auf jeden Fall die Special Edition dieser Scheibe zulegen.

Dass insbesondere die beiden Instrumental-Stücke zu den Highlights des Albums gehören, das hat natürlich mit der wahrlich fantastischen Qualität des Gitarrenspiels von Sullivan zu tun. Obwohl der junge Mann ein Protegé von Buddy Guy ist, hört man ihm das nicht unbedingt an. Vielmehr erinnert mich sein Solo-Spiel immer wieder an Eric Johnson, auch weil es eine besondere Flüssigkeit aufweist. Sowohl wenn er Tempo aufnimmt aber auch in seinen anderen Läufen ist so viel Legato, dass es fast schon unheimlich wirkt. Und im Zusammenspiel mit den zahlreich vertretenen Blues-Veteranen auf diesem Album kommt die ganze Qualität noch etwas brillanter zum Vorschein, denn die anderen Musiker wissen genau, wann sie was zu spielen haben, um die Qualitäten von Sullivan besonders zu akzentuieren.

Quinn Sullivan ist noch ein „Nachwuchs-Talent“, aber seine Qualitäten sind schon denen eines Veteranen der Blues-Szene würdig. Sein Spiel, sein Feeling, sein Gesang und in 80 Prozent der Fälle auch sein Songwriting sind schon echte Stärken. Und wenn er jetzt auch noch darauf verzichtet, einer Hit-Single und Radio-Airplay hinterher zu schielen und stattdessen seinen Emotionen auf der Gitarre freien Lauf lässt, dann wird Sullivan binnen kürzester Zeit zu den ganz Großen in der Szene gehören. Und dann dürfte es nicht mehr lange dauern, bis er die großen Hallen auch in Europa als Headliner füllen kann. Auf Quinn Sullivan muss man als Blues-Fan definitiv ein Auge haben.

Marc Langels, 20.02.2017

 

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