Quantum Fantay Bridges Of The Old Fishingmine, Eigenvertrieb, 2012 |
Pete Mush | Keyboards | |||
Gino Bartolini | Schlagzeug | |||
Dario Frodo | Gitarre | |||
Jaro | Bass | |||
Gastmusiker | ||||
Charles Sla | Flöte | |||
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01. Ugisiunsi | 07. Counterclockwise | |||
02. Cube | 08. Kukuriku Pt. 2 | |||
03. Zwar Tysch Apy | 09. Niek Shlut | |||
04. Kukuriku Pt. 1 | 10. Trip Escape | |||
05. Follow The Star | 11. Blocktail | |||
06. Shiver Moments | ||||
Die Quanten-Physik ist mir ja durchaus bekannt; nicht, dass ich sie wirklich verstehen würde, aber immerhin weiß ich, dass sie existiert und was sie grob untersucht. Nun bin ich aber mit einem mir bisher vollkommen unbekannten Begriff konfrontiert: QUANTUM FANTAY. Dahinter verstecken sich vier junge Musiker aus Belgien, die seit ihrer Gründung im Jahr 2002 in progressiv-orientierten Untergrundzirkeln und teilweise schon darüber hinaus einen stetig wachsenden guten Ruf genießen.
Dabei leistet sich die Band den Luxus auf Gesang zu verzichten. Der ist aber auch nicht nötig, wenn man stattdessen einen solchen Ausbund an instrumenteller Kreativität aufbietet. Die Band bewegt sich dabei in einer Schnittmenge aus Metal, Rock, jazzigen Ansätzen und ein klein wenig Ska. Dabei erinnern sie von ihrer Ausrichtung her schon recht deutlich an die OZRIC TENTACLES. Dabei gehen sie aber deutlich aggressiver zur Sache.
Im Gegensatz zu einigen anderen Bands zerfransen sich QUANTUM FANTAY dabei aber nicht in vielen verschiedenen musikalischen Teil-Ideen, sondern schaffen es das Ganze noch kohärent klingen zu lassen. Das ist ja schon auf einer Studio-CD meist eine nicht ganz leichte Sache, schwieriger wird es dann noch bei Live-Auftritten, wie hier beim 2011er Fonnefeesten-Festival. Nicht so, wenn diese fünf Quanten-Musiker zu Werke gehen, denn dann kommen sie so richtig in Fahrt. Das beweisen sie auf ihrem neuesten Output “Bridges Of The Old Fishingmine“. Die elf Songs bilden einen guten Überblick über das bisherige Schaffen der Belgier. Dabei ist gerade der Sound der Aufnahme überraschend nah dran an der Studio-Qualität, lediglich der Applaus zwischen den Stücken verrät, dass es sich hier um ein Live-Dokument handelt.
Die Musiker bieten hier wahrlich eine großartige Leistung. Getragen von der singenden Gitarre und den sehr 80er-Jahre-inspirierten Keyboard-Sounds macht man sich hier auf eine musikalische Reise in die Tiefen des Progressive-Rock-Universums, mal härter, mal zarter aber immer mit Gespür für Melodie und Nachvollziehbarkeit, ein Talent, das vielen Bands ob einer Tendenz zu reinem Griffbrettgewichse der Marke „schneller, höher, weiter“ mehr und mehr verloren geht. Zudem gelingt es der Band auch die hochkomplexen Parts immer noch schön grooven zu lassen.
Natürlich ist das, was QUANTUM FANTAY hier bieten, keine leichte musikalische Kost, vielmehr ist es musikalisch anspruchsvoll und verlangt von dem Hörer schon eine gewisse Bereitschaft sich darauf einzulassen. Aber wer das nicht tut, der läuft hier Gefahr wirklich etwas zu verpassen, denn die Band kann schon rein instrumental mit den Großen des Genres mithalten. Das, was sie auf “Bridges Of The Old Fishingmine“ bieten, ist aller Ehren wert.