Procol Harum

Live

( English translation by Google Translation by Google )

DVD-Review

Reviewdatum: 31.10.2006
Jahr: 2006

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Procol Harum Homepage



Redakteur(e):

Frank Ipach


Procol Harum
Live, Warner Music Vision, 2006
Gary Brooker Piano, Lead Vocals
Matthew Fisher Organ
Geoff Whitehorn Guitars, Backing Vocals
Matthew Pegg Bass
Mark Brzezicki Drums
Länge: ca. 73 Min Medium: DVD
1. Bringing Home The Bacon16. New Lamps For Old
2. Pandora's Box17. As Strong As Sampson
3. Holding On18. Repent Walpurgis
4. Piggy Pig Pig19. Conquistador
5. Magdalene (My Reagl Zonophone)20. A Whiter Shade Of Pale
6. HomburgStudiotracks:
7. Fires21. A Whiter Shade Of Pale
8. Seem To Have The Blues (Most Of All The Time)22. Memorial Drive
9. Memorial Drive23. Seem To Have The Blues (Most Of All The Time)
10. Grand Hotel24. Wizard Man
11. Wizard Man25. Morning Due
12. Beyond The Pale26. Hey Joe
13. A Salty Dog27. She Wandered Through The Garden Fence
14. A Dream In Everyone28. Let's Go Get Stoned
15. A Christmas Camel

Ein Rock-Dinosaurier, immerhin seit Sommer 1967 unterwegs (respektive einiger Auszeiten) und zumeist auf ihren massiven Hit A whiter shade of pale reduziert, versucht mit dieser Konzert-DVD (aufgenommen 2001 in Kopenhagen) mal wieder ein wenig Aufmerksamkeit zu erregen.
PROCOL HARUM, eine Rockband die auch diverse Umbesetzungen mehr oder weniger schadlos überstanden hat, insbesondere auch den Weggang ihres einstigen Gitarrenstars Robin Trower, hält sich insofern schadlos, weil sie sich den Luxus erlauben kann, rund um ihre kleine, erlesene Auswahl an Hits (u.a. Conquistador; A salty dog; Homburg) ein Programm zu zimmern, das den Hardcore-Fan trotz einiger Schwächen bei der Stange hält.

PROCOL HARUMs Ruhm gründete stets auf diesem einen Song, A whiter shade..., der ja zugegebenermassen auch grandios ist, doch über die Gesamtlänge eines Konzertes schleichen sich dann doch einige Ermüdungserscheinungen in Form niedlicher, kleiner Belanglosigkeiten ein. Ein halbwegs neuer Song wie Holding on, der zwar nett anzuhören ist, erinnert dann eher an einen Spätachtziger-Jahre Steve Winwood als an HARUM selbst. Die zwei, drei Blues-infizierten Nummern der Tracklist, u.a. Memorial Drive (mit Trower als Co-Autor), ziehen dem Hörer nun wahrlich auch nicht die Schuhe aus. Diese Hau-Ruck-Attacken wirken bei PROCUL HARUM dann zu aufgesetzt.
Einiges innerhalb PROCOL HARUMs Schaffen mag zwar zunächst etwas sperrig wirken, doch bei Songs wie z.B. Magdalene, A Christmas camel oder Piggy pig pig zeigt sich Brookers Handschrift in kaum nachzuahmender Weise. Dieser dunkle, melancholische Ton, diese typischen, nicht immer gewöhnlichen Akkordwechsel, diese gelungene Mischung aus Hammond-Orgel, Piano und E-Gitarre plus Brookers unverkennbarer Stimme verschmelzen in diesem knappen Dutzend toller Songs zur Essenz dieser seit nunmehr über 30 Jahre präsenten Band. Derart betrachtet, birgt dieser Konzertmitschnitt also Höhen und Tiefen. Manches wabert einfach so vor sich hin und wird dann wieder von einem dieser veritablen Klassiker abgelöst.

Die Band, von der aus den glorreichen Tagen nur noch der Chef Gary Brooker und der gute alte Matthew Fisher an der Hammond übrig geblieben sind, ist ziemlich gut beieinander, wobei ex-BIG COUNTRY-Drummer Mark Brzezicki einfühlsam groovend und songdienlich agiert, und Axeman Geoff Whitehorn, den wir schon aus alten Roger Chapman-Tagen kennen, einige solistische Highlights setzt. Und wenn sie am Ende zum unvermeidlichen A whiter shade of pale ansetzen, ist es um das treue dänische Publikum in Kopenhagen eh geschehen.

Im Bonusteil darf man dann PROCOL HARUM bei den Proben zur anstehenden Tournee beobachten. Ohne Netz und doppelten Boden gewährt uns die Kamera Einblicke in den 'rehearsal-room', wo einige kleine Feinheiten abgesprochen und einstudiert werden und ansonsten Spass an der Freude vorherrscht und auch schon mal ein Mini-Jam auf Hey Joe abgezogen wird. Unter den Bonus-Tracks finden sich dann auch 3 Songs wieder, die während des regulären Gigs ebenfalls zu hören sind. Das macht aber gar nichts, weil die Titel im Proberaum schon ein wenig anders klingen.
Dieser Bonus gestaltet sich schließlich recht interessant und geht als nette Ergänzung zu dieser ansonsten musikalisch soliden, bild- und tontechnisch vorzüglichen, aber im Großen und Ganzen meist unspektakulären DVD über die Ziellinie.

Interessant auch zu lesen, dass der geschätzte Kollege Joachim Domrath, dessen Review aus 2002 ich grad eben erst entdeckt habe, eine mehr oder weniger andere Meinung zum Thema PROCOL HARUM vertritt. Dieses Classic Pictures-DVD-Produkt erscheint, nebenbei bemerkt, nun auf Warner Music Vision.

Frank Ipach, 31.10.2006

 

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