Prince

Live

( English translation by Google Translation by Google )

CD & BluRay-Review

Reviewdatum: 17.06.2022
Jahr: 2022
Stil: Pop, Soul, Funk
Spiellänge: 116:00 (Blu-ray)
Produzent: Prince

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Plattenfirma: Legacy/Sony Music


Redakteur(e):

Epi Schmidt

Titel
CD 1:
01. Let's Go Crazy
02. Delirious
03. 1999
04. Little Red Corvette
05. Take Me With You
06. Yankee Doodle Dandy
07. Do Me, Baby
08. Irresistible Bitch
09. Possessed
10. How Come U Don't Call Me Anymore
11. Let's Pretend We're Married
 
12. International Lover
13. God
14. Computer Blue
CD 2:
01. Darling Nikki
02. The Beautiful Ones
03. When Doves Cry
04. I Would Die 4 U
05. Baby, I'm A Star
06. Purple Rain
Blu-ray: Same Tracklist
Musiker Instrument
Prince Vocals, Guitar, Keyboards
Wendy Melvoin Guitar, Vocals
Lisa Coleman Keyboards, Vocals
Bobby Z Drums, Percussion
Brown Marc Bass, Vocals
Dr. Fink Keyboards, Vocals
Sheela E. Percussion
Eric Leeds Saxophone

In den unendlichen Weiten der Paisley Park Studios waren sie dann doch irgendwo gelagert und wurden unlängst entdeckt: Die Original Multitrack-Masterbänder vom Auftritt von PRINCE & THE REVOLUTION am 30. März 1985 im Carrier Dome in Syracuse, im Bundesstaat New York. Schon die damalige DVD war – ob der grandiosen Performance – ein Knaller und wurde für einen Grammy nominiert. Nun erscheint die Show erstmals auf CD und Blu-ray und ebenso auf Vinyl. Der Film wurde natürlich digital überarbeitet, der Remix-Spezialist Chris James, lange für Prince tätig, kümmerte sich um den Ton. Verpackt sehr schön als Media-Book mit 2-seitigem Booklet inklusive bislang unveröffentlichter Fotos, die Discs alle nochmal in Extra-Hüllen und die Blue-ray kann man als Stereo-Sound, 5.1 Surround und Dolby Atmos genießen.

Das Bildformat ist natürlich der damaligen Zeit entsprechend ein 4:3 Format, und trotz aller Restauration wird es heutigen Ansprüchen nicht mehr komplett gerecht, aber allein die Euphorie des Publikums reißt auch den Retrospektiv-Betrachter gleich zu Beginn mit. Mit Prince' hinlänglich bekannten Fähigkeiten als Gitarrist sind immer wieder auftauchende Sahnehäubchen. Dazu eine beeindruckende Choreografie, die zwischen penibel einstudiert und spontan kreiert pendelt. Der Verdacht liegt trotzdem nahe, dass hier nichts dem Zufall überlassen wurde.

 

Sicher auch nicht, einen Mega-Hit, wie 1999, als dritte Nummer “zu verschleudern“. Wie sehr diese Band gelodert hat, wird spätestems hier deutlich. Und dass Prince einer der heißesten Performer der 80er, wenn nicht überhaupt,war, dass schnallt man auch ziemlich schnell. Mit all dem Brimborium, dass jenes Jahrzehnt so mit sich brachte. Und den Hits. Plötzlich erinnert man sich wieder an Little Red Corvette und ist gar nicht so überrascht, wie laut das Publikum mitsingt. Die Band war zu diesem Zeitpunkt seit Monaten unterwegs und so verwundert es wenig, wie perfekt die Abläufe saßen.

 

Ich behaupte mal, dass sich damals jeder ernstzunehmende Pop-Act – von Madonna bis Michael Jackson – die Show ganz genau angesehen hat und Elemente daraus finden sich bei diesen in der ein oder anderen Form. So wie man bei Prince den ein oder anderen James Brown-Move wiedererkennt. Die Energie auf der Bühne ist jedenfalls jederzeit beeindruckend. Ob beim funkigen Irresistible Bitch oder beim jazzigen Possessed, mit Prince am Piano, in jedem Augenblick spürt man, welch besonderer Entertainer hier auf der Bühne stand. Der natürlich auch von seiner hervorragenden Band profitierte, aber Dreh- und Angelpunkt ist hier nur eine Person. Und zwar die, die die Fäden und das Publikum jederzeit in den Händen hält.

 

Und zwischendurch blitzt immer wieder auf, welch hervorragender Gitarrist Prince gewesen ist. Das ufert dann auch mal etwas aus, aber die Dynamik ist mitreißend. Und alles gipfelt natürlich in den Top-Songs When Doves Cry und dem unsterblichen Purple Rain. Die fasst greifbare Hochspannung über das ganze Konzert hinweg sucht jedenfalls seines Gleichen und darf jedem Bandmitglied zu Gute gehalten werden. Es hat sicher seine Vorteile, wenn man diese Zeit in irgendeiner Form miterlebt hat, aber selbst wenn nicht, wird man erkennen, dass hier ein absoluter Ausnahmekünstler auf einem frühen Höhepunkt seiner Karriere war.

 

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