New religion, Frontiers Records, 2007 | ||||
Ralf Scheepers | Vocals | |||
Mat Sinner | Bass, Vocals | |||
Stefan Leibing | Guitar | |||
Randy Black | Drums | |||
Henny Wolter | Guitar | |||
Gäste: | ||||
Magnus Karlsson | Guitar | |||
Simone Simons (EPICA) | Vocals | |||
Mats Ulmer | Orchestral arrangements | |||
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1. Sign of fear | 8. Blood on your hands | |||
2. Face the emptiness | 9. The curse of Sharon | |||
3. Everytime it rains | 10. Too much time | |||
4. New religion | 11. Psycho | |||
5. Fighting the darkness | 12. World on fire | |||
6. The darkness | 13. The man (That I don't know) | |||
7. Reprise | ||||
Drehen wir das Rad der Zeit in Gedanken in das Jahr 1998 zurück und erinnern uns an PRIMAL FEARs gleichnamiges Debüt-Album. Damals überzeugte uns die Band um Ralf Scheepers und Mat Sinner mit einem grundsoliden aber konservativen Power Metal-Album, das ein ums andere Mal Erinnerungen an JUDAS PRIEST hervorrief.
In den folgenden Jahren waren PRIMAL FEAR ein Garant für starke Veröffentlichungen, die stets zu den Highlights des jeweiligen Jahres zählten, die allerdings auch immer ein bisschen vorhersehbar waren. Kompromisslos zog man die eigene Vorstellung von Heavy Metal durch. Wo PRIMAL FEAR drauf stand, da war auch PRIMAL FEAR drin. Nicht mehr und nicht weniger.
Welch Überraschung, als die Band auf dem letzten Epos "Seven seals" plötzlich ganz untrue begann mit orchestralen Arrangements zu arbeiten und mit einem Stück wie Diabolous in völlig neue Dimensionen vordrang.
"New religion" ist die konsequente Fortsetzung des mit "Seven seals" eingeschlagenen Kurses. Mehr denn je setzen die Schwaben auf Innovation und Vielseitigkeit, tasten sich mutig in neue musikalische Gefilde vor und schaffen es dabei dennoch sich selbst treu und unverwechselbar zu bleiben.
Dieses Album, das war schon nach dem ersten Hördurchgang bei der Pre-Listening-Session klar, bietet einige der besten Songs, die PRIMAL FEAR jemals veröffentlicht haben. Allen voran das faszinierende orchestrale Megaepos Fighting the darkness, dem das gefühlvolle Duett Every time it rains von Ralf Scheepers und EPICA-Chanteuse Simone Simons kaum nachsteht. Face the emptiness oder The curse of Sharon bieten Melodic Metal par excellence.
Auch wenn sich "New religion" damit problemlos die Position des bis dato faszinierendsten PRIMAL FEAR-Albums quasi im Vorbeigehen sichert, so scheint die Band im letzten Moment Angst vor der eigenen Courage zu bekommen. Einige Songs widersetzen sich geradezu widerborstig der neuen, komplexeren und anspruchsvolleren PRIMAL FEAR-Ausrichtung und beschwören lediglich solide, alte Power Metal-Tugenden. Daran ändert auch der ultramoderne, harsche Gitarresound, der bisweilen auflodert nur wenig.
Diese Stücke wie Blood on your hands oder Psycho sind zwar keineswegs schlecht, fallen aber gegenüber den Höhepunkten des Albums doch deutlich ab.