Primal Fear

"Ein großer Fortschritt"

( English translation by Google Translation by Google )

Interview

Reviewdatum: 06.07.2007

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Redakteur(e):

Martin Schneider


Primal Fear
"Ein gro?er Fortschritt", Interview

Im Anschluss an die Listening-Session des jüngsten PRIMAL FEAR-Albums "No religion" ergab sich gemeinsam mit dem Kollegen vom griechischen Metal Hammer die Möglichkeit zu einem spontanen kurzen Gespräch mit Gitarrist Stefan Leibing und Schlagzeuger Randy Black.

HOM: Ich habe gerade das Album zum ersten Mal gehört. Wie ist denn eure derzeitige Einschätzung von "New religion"

Stefan Leibing Stefan Leibing: Es ist das bislang stärkste PRIMAL FEAR-Album, das die Linie von "Seven seals" fortsetzt. Wir haben eine neue Richtung eingeschlagen und sind dennoch unserem Stil treu geblieben. Ich denke, es ist ein großer Fortschritt gegenüber dem letzten Album.

HOM: Das neue Album weist eine große Stilvielfalt auf. Befürchtet ihr nicht, das könnte die Die Hard-Fans, die PRIMAL FEAR als reine Powermetal-Band betrachten, vor Probleme stellen? Habt ihr nicht die Sorge, diese Leute könnten die trocken geradeaus rockenden PRIMAL FEAR der Vergangenheit vermissen?

Stefan Leibing: Klar, das kann schon sein.

Randy Black: Ja, aber wie Stefan schon andeutete, die Weiterentwicklung begann schon mit "Seven seals". Wir gehen jetzt nur noch einen Schritt weiter. Ich denke, dadurch werden wir für neue Hörerschichten interessant.

Stefan Leibing: Wir haben in der Vergangenheit zwar keine so große Stilvielfalt wie jetzt anbieten können, aber wir haben uns auch einfach weiter entwickelt. Wir gehen jetzt einfach in unterschiedlichen Richtungen einen Schritt weiter als in der Vergangenheit. Natürlich wird es Leute geben die sagen, mit den kommerzielleren Sachen kann ich nichts anfangen. Ich glaube aber die Mehrheit wird das Album mögen.

Randy Black: Ich persönlich denke, das Album enthält genug unserer alten Markenzeichen um die langjährigen Fans bei der Stange zu halten.

MH: In Griechenland werdet ihr immer noch oft mit JUDAS PRIEST verglichen. Wolltet ihr euch mit der Veränderung weiter von diesem Vergleich distanzieren.

Stefan Leibing: Ich sehe das nicht so, daß wir uns gezielt verändert haben, um uns von JUDAS PRIEST abzugrenzen. Das war eine natürliche Entwicklung, die sich aus dem Songwriting ergab.

Randy Black: Nebenbei. wir hatten nie das Gefühl, wir würden wie JUDAS PRIEST klingen.

Stefan Leibing: Wenn wir Songs für ein neues Album schreiben, dann planen wir erst mal nicht gezielt irgendetwas, sondern lassen uns treiben. Es hängt viel von unserer Stimmung ab, wie das Endergebnis dann klingt.

MH: Das letzte Album war eins der besten PRIMAL FEAR-Alben. Wie groß war der Druck ein ähnlich starkes Werk nachzulegen?

Stefan Leibing: Es ist die natürlichste Sache der Welt, dass mit jedem guten und erfolgreichen Album Druck entsteht beim nächsten Mal zumindest etwas Gleichwertiges abzuliefern. Mittlerweile sind wir aber sehr selbstbewusst. Wir wissen was wir zu leisten in der Lage sind. Ich will nicht sagen, dass es leicht war dieses Album zu machen, aber wir hatten nie Angst versagen zu können. Es hat sich gut angefühlt, als wir die Songs schrieben, also war es okay.

HOM: Mich haben vor allem die epischen Elemente und die Orchesterarrangements beeindruckt. Gibt es eine Chance, diese Songs in vergleichbarer Form live aufzuführen?

Stefan Leibing: Wir haben ja schon bei "Devil's ground" begonnen, diese orchestralen Elemente einzusetzen. Die kommen auf der Bühne von Hard Disc und dann funktioniert das schon.

Randy Black Randy Black: Wir hatten ja auf der vergangenen Tour Diabolus im Set und das war überhaupt kein Problem. Bei den neuen Songs gehen wir zwar noch einen Schritt weiter, aber ich bin überzeugt auch das wird hervorragend funktionieren.

HOM: Wer hatte denn die Idee mit dem Duett mit Simone von EPICA?

Stefan Leibing: Entweder Ralf oder Mat, einer von den beiden kam damit an.

HOM: Ich finde das einen großartigen Ansatz, denn der Song verfügt über echtes Hitpotential. Damit könntet ihr sogar fürs Radio interessant werden.

Stefan Leibing: Das war aber weniger der Hintergedanke. Vielmehr ging es darum unsere stilistische Bandbreite noch zu vergrößern.

MH: Ihr habt wieder mit Charlie Bauerfeind als Produzenten gearbeitet?

Randy Black: Charlie und Mat haben sich die Arbeit geteilt. Charlie ist ein großartiger Produzent. Ich arbeite persönlich sehr gerne mit ihm, weil er aus meinem Drumsound noch ein paar Prozent extra heraus holen kann.

Stefan Leibing: Es ist wirklich klasse mit Charlie zusammen zu arbeiten. Er stellt unheimlich hohe Anforderungen an die Musiker im Studio, geht keinerlei Kompromisse ein, und treibt einen so zu Höchstleistungen. Wenn es irgendwie geht, dann soll er auch auf Tour unseren Livesound abmischen.

MH: Ihr habt auch wieder im 'House of Music'-Studio aufgenommen.

Stefan Leibing: Ja, wir hatten zwar überlegt in ein anderes Studio zu gehen, sind aber dann doch wieder im 'House of Music' gelandet, weil es für uns einfach perfekt ist. Wir haben die räumliche Nähe zu unseren Heimatorten, was vieles einfacher macht. Dazu ist die technische Ausstattung einfach sehr gut, also was wollen wir mehr.

Mittlerweile hat sich auch der zweite Gitarrist Henny Wolter zu uns gesellt.

MH: Warum hat Henny damals die Band verlassen und ist jetzt wieder zurück gekehrt?

Stefan Leibing: Das sagt er dir am besten selbst. Henny.

Henny Wolter: Das hatte damals rein private Gründe. Ich lebe ja in Hannover und konnte einfach nicht mehr die nötige Zeit und Energie für die Band aufbringen. Inzwischen hat sich meine Situation geändert. Ich hatte zwar inzwischen ein eigenes Projekt am Laufen, aber als Mat mich fragte, ob ich nicht wieder einsteigen will, sagte ich zu.

HOM: Das heißt: DONNERKOPF sind Geschichte?

Henny Wolter: Ich bin mir nicht sicher. Das kommt ganz darauf an. Vielleicht mache ich irgendwann mal wieder was solo, aber im Moment gilt meine volle Konzentration PRIMAL FEAR.

MH: Konntest du dich beim neuen Album noch mit einbringen?

Henny Wolter Henny Wolter: Ja, ich hab noch einige Rhythmus- und Leadpassagen bei den härteren Songs übernommen. Bei den melodischeren Sachen war ich nicht involviert. Am Songwriting war ich auch nicht beteiligt.

HOM: Wenn wir schon beide Gitarristen an einem Tisch haben, drängt sich die Frage förmlich auf: Die Band hatte nie zuvor einen derart modern ausgerichteten Gtitarrensound. Wolltet ihr etwas weg vom typischen Metalsound früherer Tage?

Henny Wolter: Da soll Stefan was dazu sagen, weil er der Hauptverantwortliche im Gitarrenbereich war.

Stefan Leibing: Findest du den Sound wirklich so modern?

HOM: Klar. Streckenweise erinnert das schon an Bands wie MARILYN MANSON oder RAMMSTEIN.

Randy Black: Das ist der Mix. Der Mischer hat auch schon für RAMMSTEIN gearbeitet.

Stefan Leibing: Wir wollten einfach mal was Neues ausprobieren.

HOM: Ihr tourt dieses Mal zuerst in den USA.

Randy Black: Nein. Wir spielen da nur eine Show. Gegen Ende des Jahres spielen wir eine Europtour mit UDO.

HOM: Das letzte Mal habt ihr ja eine Double-Headliner-Tour mit HELLOWEEN gespielt. Das ist eine vergleichbare Konstellation. Muss man heutzutage um Heavy Metal erfolgreich in Deutschland auf die Bühne zu bringen immer zwei der Top 5 oder Top 10 Metal Bands gemeinsam präsentieren?

Stefan Leibing: Touren ist in Deutschland wirklich zu einem kleinen Problem geworden. Selbst wirklich namhafte Bands spielen oft nur noch vor einer Handvoll Leute. Wenn du mit zwei Top-Acts tourst ist das Risiko, dass die Geschichte in einem finanziellen Fiasko endet einfach geringer.

HOM: Ihr seid jetzt von Nuclear Blast zu Frontiers gewechselt. Das mag manch einen irritieren, denn vom Härtegrad passt ihr nicht unbedingt in deren Künstlerportfolio.

Stefan Leibing: Wir sehen das eher als Chance, wenn wir uns im Frontiers-Stall etwas stilistisch abheben, aber ich habe auch den Eindruck, dass Frontiers zukünftig mehr im Metal-Sektor aktiv werden möchte.

HOM: Okay. Dann alles Gute mit dem neuen Album und man sieht sich dann auf Tour...

Besonderer Dank an Sandra von Undercover Promotion.

Martin Schneider, 06.07.2007

 

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