Primal Fear Delivering The Black, Frontiers Records, 2014 |
Ralf Scheepers | Gesang | |||
Mat Sinner | Bass | |||
Alex Beyrodt | Gitarre | |||
Magnus Karlsson | Gitarre | |||
Randy Black | Schlagzeug | |||
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01. King For A Day | 06. Road To Asylum | |||
02. Rebel Faction | 07. One Night In December | |||
03. When Death Comes Knocking | 08. Never Pray For Justice | |||
04. Alive & On Fire | 09. Born With A Broken Heart | |||
05. Delivering The Black | 10. Inseminoid | |||
Die Freude bei den Heavy Metal-Fans war groß, als die Hohe-Priester der Musik, JUDAS PRIEST, für dieses Jahr ein neues Studio-Album ankündigten. Aber nun scheint es fast so, als würde die deutsche Antwort auf die britische Metal-Legende ihrem großen Vorbild tatsächlich die Show stehlen können. Denn PRIMAL FEAR legen mit “Delivering The Black“ einen exzellenten Start in das Metal-Jahr 2014 hin.
Dabei ist es so, dass die Alben der Band um Frontmann Ralf Scheepers und Bassist Mat Sinner zusammen mit dem Gitarren-Doppel Alex Beyrodt und Magnus Karlsson sowie Schlagzeuger Randy Black seit Jahren ja nur in qualitativen Nuancen variieren. Denn es gilt die eiserne Regel: ein typisches PRIMAL FEAR-Album klingt eben wie ein PRIMAL FEAR-Album. Dabei bleibt die ursprüngliche stilistische und klangliche Blaupause für diese Werke das JUDAS PRIEST-Über-Album “Painkiller“.
Und so bieten auch die knapp 52 Minuten auf dem vorliegenden Werk wieder exzellenten, hochglänzenden Edel-Metal, der schneidende Riffs mit treibenden Rhythmen und diesem einprägsamen, intensiven Gesang kombiniert. In den besten Momenten kommen dabei Hymnen heraus wie zum Beispiel der Opener King For A Day oder aber Rebel Faction und When Death Comes Knocking. Diese gehören aus dem Stand heraus zu dem Besten, was uns PRIMAL FEAR in ihrer Karriere bisher vorgelegt haben. Zudem bieten Scheepers, Sinner & Co. mit Road To Asylum, Never Pray For Justice und Born With A Broken Heart weitere wirklich sehr gelungene Lieder auf.
Aber mit One Night In December bieten PRIMAL FEAR auch den bisher längsten Track ihrer bisherigen Geschichte auf, der in den knapp über neun Minuten eine wunderbare Atmosphäre verbreitet und dem Hörer angenehm unter die Haut geht. Dabei liefern die beiden Gitarristen sich zudem ein feines Duell, wie man generell festhalten muss, dass PRIMAL FEAR mit Beyrodt und Karlsson momentan wahrlich exzellent aufgestellt sind. Die beiden zeigen hier einige wirklich exzellente Soli und packende Riffs, die auch mal von der Tempogestaltung ein wenig abwechslungsreicher sind als in der Vergangenheit.
Bei all dem Gold, das hier unbestritten glänzt, haben sich mit Tracks wie Alive & On Fire, Delivering The Black oder Inseminoid auch ein paar eher durchschnittliche Songs eingeschlichen, die niemandem weh tun, aber eben auch nicht das Niveau über die gesamte Spielzeit des Albums auf dem allerhöchsten Niveau halten können.
Alles in allem und unter dem dicken Strich ist PRIMAL FEAR mit “Delivering The Black“ ein Metal-Album wie aus dem Lehrbuch gelungen, das sicherlich zu den drei besten ihrer bisherigen Karriere gehört. Dabei zahlt sich die gesteigerte Abwechslung im Songwriting ebenso aus wie das sich anscheinend immer besser aufeinander einspielende Gitarristen-Doppel. So dürfte die Band zur absoluten Speerspitze des Bereichs Heavy Metal gehören und auf einer Stufe stehen zumindest mit der Speerspitze der deutschen Szene wie ACCEPT oder auch HELLOWEEN.