Praying Mantis

Sanctuary

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 25.06.2009
Jahr: 2009
Stil: Heavy Metal

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Redakteur(e):

Ralf Frank


Praying Mantis
Sanctuary, Frontiers Records, 2009
Mike FreelandVocals
Andy BurgessGuitars
Benjy ReidDrums
Tino TroyGuitars, Vocals
Chris TroyBass, Vocals
Produziert von: Andy Reilly Länge: 51 Min 00 Sek Medium: CD
01. In Time 5:1906. Touch The Rainbow 4:06
02. Restless Heart 5:0507. Threshold Of A Dream 4:13
03. Tears In The Rain 5:0108. Playing God 5:37
04. So High 4:4509. Highway 4:57
05. Lonely Way Home 5:3410. Sanctuary 6:25

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Die Geschichte von PRAYING MANTIS ist eine Geschichte voller Missverständnisse, zum einen die Geschichte der griechisch-spanischen Brüder Chris und Tino Neophytou, die sich später in ihrer Londoner Zeit in Troy umbenannten, und zum anderen die Geschichte, ungewollt die Speerspitze des New Wave of British Heavy Metal (NWOBHM) zu sein, denn die Gebrüder Troy sehen sich in ihrem Selbstverständnis eher der Tradition des amerikanischen AOR oder dem Westcoast verbunden, was man ihren Kompositionen über all die Jahre und Formationen auch immer anmerken konnte. Doch als sie 1979 ein Demo an den heute legendären "Heavy Metal Soundhouse"-DJ Neal Kay übergaben, wurden sie von der "Neuen Welle" einfach mitgerissen.

Das Demo machte Furore, weitere folgen, erste Vinyl EPs, Auftritte in der "Friday Rock Show" sowie die Aufnahme diverser Songs u. a. auf den richtungsweisenden Samplern "Metal Explosion" und "Metal For Muthas" gipfelten in einer landesweiten Tour als Support von IRON MAIDEN und letztendlich 1981 zu dem fantastischen Debüt-Album "Time Tells No Lies" (inkl. trendigem Rodney Matthews Cover), der Durchbruch war zum Greifen nahe.
Doch erstens kommt es anders und zweitens als man denkt.

In der Folgezeit warfen ständige Musikerwechsel (meist zum schlechtmöglichsten Zeitpunkt), Querelen mit Management und Label, Rechtstreitigkeiten, auf Eis liegende Alben, gecancelte Touren usw. die Band immer wieder zurück, oft schien es, man könnte die ständigen Schicksalsschläge überwinden, gefeierte Gigs wie z. B. READING 1982 brachten neue Labels und Chancen auf den Plan, aber letztendlich herausgekommen ist dabei nichts von Bestand, und so wurde das Kapitel PRAYING MANTIS bereits 1984 fürs erste geschlossen, um sich zusammen mit ex-IRON MAIDEN Clive Burr für ein paar Jahre als STRATUS durchzuschlagen, doch auch dieses Projekt scheiterte eher unspektakulär.
Nach einer erfolglosen Reunion in 1987 gab es einen erneuten Versuch 1991 mit niemand Geringeren als Paul Di'Anno und Dennis Stratton, zwei weiteren ex-MAIDEN mit denen man sehr erfolgreich eine Japan-Tour und sogar ein neues Album "Predator In Disguise" auf die Beine stellte (allerdings ohne Di'Anno). Seit dem hat sich die Band, nach wie vor unter wechselnden, jedoch durchaus immer wieder namhaften Line Up's, im Land der aufgehenden Sonne etabliert und dort in regelmäßigen Abständen Tourneen und Alben absolviert, ohne dass man in Europa davon weitestgehend Kenntnis genommen hätte.

Seit 2007 tummelt man sich wieder (selbstverständlich in neuem Line Up) verstärkt in unseren Breitengraden, überwiegend auf großen Festivals wie z. B. dem BANG YOUR HEAD 2007 und auch ein neues Album unter dem sowohl bedeutungsschwangeren wie sentimentalen Titel "Sanctuary", steht in den Startlöchern. Zusammen mit Erfolgsproduzent Andy Reilly (u. a. ASIA, THE CULT, Bruce Dickinson, FM) hat man in Atlanta, USA, eine Reihe von Tracks aufgenommen, die den Sound widerspiegeln, den die Gebrüder Troy eigentlich immer schon machen wollten, melodische Rock Songs mit mehrstimmigen Gitarren und Gesang, intelligenten Breaks und Keyboards, den man auch beim besten Willen nicht mehr als NWOBHM bezeichnen kann, sondern als vortrefflichen Melodic Metal mit AOR Attitüden im Stile von Genrevertretern wie HARDLINE, JOURNEY oder GIANT, aber ab und an auch einem überraschenden Schuss TRIUMPH oder RIOT, gerade da, wo man sie nicht erwarten würde und die das Album vor einem Abdriften in zu seichte Gefilde bewahrt.
Das Album ist gespickt mit hochkarätigen Songs, voller Hooks und eingängiger Refrains, rockigen Riffs und bombastischen Sounds, sogar vereinzelten Prog-Elementen, aber ob es diesmal zum längst verdienten Durchbruch reicht, wer weiß das schon, zu gönnen wäre es den umtriebigen Gebrüdern Neophytou von Herzen.
In diesem Sinne:
"Time tells no lies".

Ralf Frank, 24.06.2009

 

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