Pothead

Aschaffenburg, Colos-Saal, 14.05.2004

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Konzertbericht

Reviewdatum: 14.05.2004

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Redakteur(e):

Epi Schmidt


Aschaffenburg, Colos-Saal, 14.05.2004

Offensichtlich setzt das Colos-Saal in diesem Jahr verstärkt auf "härtere" Acts. Da haben sich von W.A.S.P. über MOTHER TONGUE und ROSE TATTOO noch weitere richtig harte Jungs angekündigt. POTHEAD kann man jetzt nicht unbedingt in den selben Pot (sic!) werfen, aber das potenzielle (boah! Red., verzweifelt) Publikum ist doch ähnlich, und von dem hat sich an diesem Freitag doch reichlich eingefunden. Anfangs noch spärlich, strömt doch bis zum Konzertbeginn eine ansehnliche Menge herein.
Über die P.A. läuft u.a. Chuck Berry und kurz bevor Pothead die Bühne betreten, Led Zeppelin. Brad, Jeff und Sebastian kommen in gewohnten Outfit - also die beiden Frontleute in Anzug und Krawatte, während Sebastian Meyer als Drummer das T-Shirt bevorzugt.

Pothead - Brad Dope

Keine lange Begrüßungsrede, die Gibson Explorer umgehängt und schon legt Brad mit den ersten Akkorden zu Rock Child los. Der wuchtige, druckvolle Pothead-Sound reißt das Publikum sofort mit und nachdem kurz darauf auch der Mann am Mischpult aufwacht und das Mikro einschaltet, hört man auch den Gesang richtig gut.
Ein Großteil der Besucher ist mit dem Material der Band vertraut, ob das jetzt Appreciate (Album "Pot Of Gold", 1998) ist, oder das folgende Wild Weed ("Grassroots", 2001), nahezu jeder Song wird begeistert aufgenommen und von vielen auch mitgesungen.

Pothead - Jeff Dope

Als Sänger und Gitarrist zieht Brad die meisten Blicke auf sich, während Jeff Dope mit seinem Bass wie üblich halb zum Publikum und halb zur Band gewand steht. Mit seiner ruhigen Art und seinen spartanischen Bewegungen fällt es erst bei genauerem Hinhören/-sehen auf, wie wichtig sein präzises und variables Spiel für den Sound der Band ist.
Deutlicher fällt da schon Sebastian Meyer auf, den man hinter seinem Schlagzeugrack zwar kaum sieht, aber dessen uhrwerkgleiches und gnadenlos hämmerndes Drumming man jederzeit spürt und keinen in der Halle ruhig stehen lässt.

Eine Setlist ist wohl nicht vorhanden und so gibt es immer mal ein paar kurze Worte zwischen den Herrn auf der Bühne bevor der nächste Song abhebt. Apropos: Den süßlichen Duft, der mich hin und wieder betört, habe ich mir, wahrscheinlich aufgrund des Bandnamens, wohl nur eingebildet. Oder?
Anfangs noch eher ernst blickend, wird vor allem Brad mit der Zeit immer lockerer und ein kleiner Verspieler am Beginn von Dr. De Structo wird von der Band mit allgemeinem Schmunzeln aufgenommen.

Pothead - Sebastian Meyer

Beeindruckend auch die ungeheure Spannweite von Brads Stimme, die von einem tiefen Bass bis in Ozzy Osbourne-ähnliche Höhen gleitet, ohne dessen quäkenden Ton zu haben und so den Gesang äußerst abwechslungsreich gestaltet.
Immer wieder werden Songtitel vom Publikum zugerufen und die Band spielt sich quer durch ihr ganzes Repertoire mit einem wirklich beeindruckenden Sound den ich so noch von keinem Trio gehört habe.
Relativ früh, ich schätze mal nach ca. 75 Minuten, verabschiedet sich die Band recht plötzlich. Na ja, kurz und gut, denke ich mir. Eine Zugabe wird's schon noch geben.
Eine???

Pothead - Jeff Dope

Als wenn das Konzert von vorne begänne, folgt dieser Zugabe eine weitere. Und dann noch eine. Und noch eine. Und... ich hab irgendwann das Zählen aufgehört ob es jetzt fünf oder sechs oder sieben waren. Leute, es war echt der Hammer!
Da wurden natürlich etliche der Publikumsfavoriten gespielt, wie Black War, Henry And Mable, das frenetisch begrüßte Indian Song ("A song for the red men"), Festung und Constantinople (von der neuen CD "Tuf Luv" und jetzt schon ein Klassiker).

Pothead - Brad Dope

Wie oft hat der Roadie den Stecker aus der Gitarre gezogen um ihn kurz darauf wieder einstöpseln zu müssen? Einmal war man schon dabei, den Vorhang zuzuziehen und immer wieder kam die Band für ein paar weitere Songs heraus - jedes Mal stärker bejubelt.
Um 23.30 hat die kaum ausgedünnte Menge (manche waren vielleicht in der irrigen Annahme es wäre Schluss, schon gegangen) immer noch nach einer Zugabe verlangt!
Da war das abschließende Satisfied der passende letzte Song dieses Konzertes.

Über 2 1/2 Stunden sind wohl rum und draußen scharen sich schon die Teenies um endlich die Freitagabend-Disko zu entern, unwissend, dass sie den Höhepunkt dieser Nacht schon verpasst haben. Die breit grinsenden Gesichter auf und vor der Bühne zeugen davon.

Epi Schmidt, 15.05.2004

 

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