Pothead

Desiccated Soup

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 26.03.2004
Jahr: 2004

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Redakteur(e):

Epi Schmidt


Pothead
Desiccated Soup, Janitor Records, 2004 (1995)
Brad Guitar, Vocals
Jeff Dope Bass
Sebastian Mayer Drums
Produziert von: Pothead & Seba Fell Länge: 49 Min 24 Sek Medium: CD
1. Desiccated Soup8. I'll Confess
2. I'm A Sinner Too9. Funkenbus
3. Never Want It Like That10. Waiting For Luck
4. Burnin' Blue Like Alcohol11. Could Not Deal
5. Round & Round12. The Trouble With Pothood
6. Narcissus13. Wanderers
7. Wild Mustang14. Hurry

Da haben sie mich über Jahre hinweg bearbeitet, meine Freunde Rainer und Jörg, und ich hab mich immer gesträubt: "Ja, klingt ja ganz gut, but - where's the fuckin' guitar solo?"
Ja, es hat 'ne Weile gedauert bis ich den Zugang gefunden hatte, aber jetzt find ich's richtig Klasse!
Umso erfreulicher, dass das 95er Album von POTHEAD jetzt als schöner Digi-Pack wieder erhältlich ist.

Der ungeheuere POTHEAD-Groove, bereits beim Titelsong Desiccated Soup voll präsent, und der typische Gesang von Brad, der einen immer so an indianische Gesänge erinnert, zieht mich gleich in seinen Bann. Ja, und auch ein kurzes Gitarrensolo ist mit drin!
Bei I'm A Sinner Too geht's etwas langsamer aber irgendwie sehr "brodelnd" zu und beim Refrain heulen wohl etliche Seelen mit: "I'm a sinner too!".
Elemente von Bands wie den DOORS, THE CULT und BLACK SABBATH durchziehen dieses Album und doch muss man der Band einen ganz eigenständigen Stil zugestehen. Schon immer haben POTHEAD an einem schweren, prägnanten Sound gearbeitet und kaum ein Trio dürfte wohl einen ähnlichen fantastischen Heavy-Rock kreieren, ohne dabei auf übermäßige Lautstärke, bzw. Verzerrung zurück zu greifen. Eine Nummer wie Burnin' Like Alcohol lädt ebenso zum Zuhören wie zum gnadenlos abrocken auf Konzerten, Tanzflächen, oder - zur Not - dem heimischen Parkett ein. Es lag wohl an meiner Ignoranz, denn auch hier findet sich ein richtig schön dreckiges Gitarrensolo (kurz wie immer), das sich, und daran lag's wohl, perfekt in den Soundteppich einbettet (embedded soli?).

Das Drama ist ja eigentlich, dass die Herren Brad, Jeff und Sebastian noch zwanzig Jahre solch tolle Scheiben wie diese, oder das aktuelle "Tuv Luv", rausbringen können und trotzdem von den potenziellen Käufern ignoriert werden, da sie sich keinem Major-Label unterwerfen und sich einen Dreck darum scheren was andere von ihnen erwarten oder verlangen. Allein diese Haltung verdient schon Hochachtung und wer dabei noch solch tolle Klänge fabriziert, sollte diese Zeilen gar nicht nötig haben.

Mit Narcissus demonstriert die Band auch die Fähigkeit zu fast folkigen, psychedelischen Tönen. Wäre da nicht die Stimme von Brad Dope, der immer irgendwie so "bedeutungsschwanger" klingt. Und auch das ist ein Pluspunkt von POTHEAD: Irgendwelche Plattheiten sind hier quasi nie zu finden. Immer machen die Texte auch beim bloßen Durchlesen Sinn. Und wer keine Lust auf "Botschaft" hat, kann jederzeit zu Songs wie Wild Mustang mit dem Kopf "bangen".
I'll Confess klingt sehr wie eine Dark-Version von Tom Pettys Breakdown und hier hört man wie Sänger Brad schon hin und wieder mal mit der Stimme in höhere Lagen gleitet (wie auf späteren Produktionen dann häufiger).
Schon fast als Ohrwurm könnte man das eindringliche Waiting For Luck bezeichnen, mit seinen berührenden Lyrics - "We all live in Babylon" und seinem ansteckenden Rhythmus. Gleiches trifft auf das sich immer mehr steigernde Could Not Deal zu, welches auch wieder ein tolles "Rhythmus-Solo" aufweist.
Wanderers gehört in die Kategorie "Meisterwerk". Als schleppende Ballade verkleidet, kommt hier ein Song, den kein Morrison und kein, na, sagen wir, Glen Danzig, besser hingekriegt hätte.

Wer diese Scheibe noch nicht hat, sollte sie sich als Einstimmung für die aktuelle Tournee zulegen. Da muss man ja sowieso dabei sein, denn, wie es heißt, wird ja ein sehnlichst erwartetes Live-Album mitgeschnitten. Solange lässt man sich zuhause diese "Desiccated Soup" schmecken.

Epi Schmidt, 26.03.2004

 

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