Porcupine Tree

Deadwing

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 07.06.2005
Jahr: 2005

Links:

Porcupine Tree Homepage



Redakteur(e):

Ralf Stierlen


Porcupine Tree
Deadwing, Lava Records, 2005
Steven Wilson Guitar, Vocals, Piano, Keyboards, Hammered Dulcimer, Bass
Richard Barbieri Keyboards, Synthesizers
Colin Edwin Bass
Gavin Harrison Drums, Percussion
Adrian Belew Guitar (Deadwing & Halo)
Mikael Akerfeldt Vocals (Deadwing, Lazarus & Arriving Somewhere But Bot Here), Guitar (Arriving Somewhere But Bot Here)
Produziert von: Steven Wilson Länge: 74 Min 16 Sek Medium: Audio-DVD
1. Deadwing7. Open Car
2. Shallow8. Start Of Something Beautiful
3. Lazarus9. Glass Man Shattering
4. Halo10. Revenant
5. Arriving Somewhere But Bot Here11. Mother And Child Divided
6. Mellotron Scratch12. Half-Light

Nachdem die neue PORCUPINE TREE ja schon ein Weilchen auf dem Markt ist und der Schreiber dieser Zeilen die neuen Songs teilweise auch schon live geniessen durfte (siehe Konzertbericht, gibt es nun einen Nachschlag in Form einer DVD-DTS-Surround-Ausgabe von "Deadwing". Dabei enthält diese neben einer 5.1-Audio-DVD-Spur einen DTS-5.1-Mix und einen PCM-Stereo-Mix. Leider sind meine diversen nicht so hochpreisigen Gerätschaften außerstande den DTS-Mix vollständig wiedergeben zu können, so dass ich dazu nichts sagen kann. Die nach einem kurzen animierten Film eingeblendete Menüaufstellung ist sehr übersichtlich und einfach zu handhaben. Man kann die ganze DVD ablaufen lassen, einzelne Titel anvisieren oder die Credits anschauen.

Als Extras gibt es die drei Bonustitel Revenant, Mother And Child Divided und Half-Light, zwei Videos, nämlich den Trailer zu "Deadwing" und ein filmischer Einblick in die Aufnahmesessions, die Lyrics, drei Fotogalerien, Anmerkungen von Steve Wilson und Richard Barbieri zu den Songs sowie Links.
Außerdem gibt es ein Easter-egg, nämlich die Neueinspielung von Shesmovedon. Dabei muss man beim Menüpunkt "Extras" bei Videos die Pfeiltaste "nach oben" der Fernbedienung bzw. die entsprechende Taste am PC drücken, worauf sich das in der Mitte der Animation befindliche pulsierende Herz rot umrandet und man den dann erscheinenden Titel anwählen kann. Alles in allem eine sehr schön gestaltete und technisch hervorragend umgesetzte Audio-DVD (man hat auch wieder mit der Produzentenlegende Elliot Scheiner zusammengearbeitet), die das düster-geheimnisvolle Artwork vom PORCUPINE TREE Haus- und Hoffotografen Lasse Hoile gut zur Geltung kommen lässt.

Aber jetzt muss ich endlich auch noch ein paar Takte zur Musik loswerden. "Deadwing" setzt den auf "In Absentia" begonnenen Stilwandel konsequent fort, wobei weniger die einzelnen Songs im Mittelpunkt stehen (die bei "In Absentia" m.E. stärker, allerdings auch überragend waren) sondern das Album als Ganzes wirken soll. Es ist ja auch ein Konzeptalbum, mit allerdings nicht durchgehend transparenter Story, das von einem Toningenieur handelt, der sein Gehör verliert und erst allmählich wiedergewinnt.

Der Auftakt mit dem Titelstück Deadwing ist regelrecht brachial und lässt einige alte PORCUPINE TREE-Fans und die "weichere" Proggie-Fraktion nachhaltig aufheulen. Denn nicht nur, dass der Song heftigste Gitarrenarbeit und dunkel-sperrige Vocals (u.a. von Mikael Akerfeld von OPETH) enthält, er hat auch gar keinen richtigen Refrain und dazu ein schreiendes Gitarrensolo von KING CRIMSONs Adrian Belew. Phänomenal der plötzliche Abbruch in der Mitte des Songs und die Kehrtwende in fast schon psychedelische Gefilde, bevor man nochmals donnernd Fahrt aufnimmt.
Auch das nachfolgende Shallow ist ein eher einfach gestrickter, harter Song, bevor mit Lazarus, der ersten Single, ruhige Töne angeschlagen werden. Mir ist die sanfte Pianoballade allerdings, gerade für PORCUPINE TREE, etwas zu vorhersehbar. Allerdings hat sie als Atempause nach den beiden Knallern zum Auftakt schon ihre Funktion in der Gesamtschau des Albums.
Halo ist eine sehr gut groovende Alternative Rock Nummer bevor das Kernstück von "Deadwing" und ein mutmaßlicher künftiger PORCUPINE TREE-Klassiker mit Arriving Somewhere But Not Here erklingt. Von ruhigen Synthesizerklängen angeführt, gibt es den für PORCUPINE TREE so charakteristischen mehrstimmigen Gesang, bis die harmonische Ruhe durch einen düster-brachialen Mittelteil aufgerissen wird, um schließlich in eine erlösende Schlusssequenz zu münden.
Danach sorgt Mellotron Scratch wieder für etwas Beruhigung, das anschließende Open Car ist für einen solchen wohl geeignet, insgesamt aber ein wenig spektakulärer, straighter Song. Start Of Something Beautiful ist dann in seiner unheimlichen Atmosphäre, und dem wohldosierten Bass von Colin Edwin, ein deutlich anspruchsvolleres Hörerlebnis, bis mit Glass Arm Shattering ein Stück das reguläre Audio-Album abschließt, das am ehesten an die frühen PORCUPINE TREE in Floydscher Prägung erinnert.
Von den Bonustracks sind Revenant und Half-Light auch in diesem schwebenden, unwirklichen Klangbild gehalten, während bei Mother And Child Divided noch einmal im übertragenen Sinne die Keule ausgepackt wird.

Insgesamt wirkt "Deadwing" erst einmal düster, schwer zugänglich und überwältigt den Hörer nicht sofort wie das famose "In Absentia". Aber in der Tatsache, dass dieses Werk erst noch verdaut werden muss, indem es sich erst nach und nach erschließt, liegt natürlich auch der große Reiz und die Genialität eines Steven Wilson, für den es einfach keinen Stillstand zu geben scheint.

Music Consulting & Promotion haben uns ein Exemplar dieser Audio-DVD zur Verlosung zur Verfügung gestellt. Wir wollten von Euch nur wissen, wo PORCUPINE TREE am 15.11.2003 gespielt haben (Stadt und Name der Location). Das war natürlich in Berlin in der Rockfactory Halford und korrekt recherchiert haben viele (nun ja, so schwer war es auch nicht, immerhin haben wir den Konzertbericht nur einen Klick entfernt). Ausgelost haben wir Michael aus München und der hat die Audio-DVD bereits im Briefkasten.

Ralf Stierlen, 07.06.2005

 

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