Titel |
---|
01. Tonight I'm Gonna Be The Man |
02. New Way Of Walking |
03. Equal Opportunity |
04. Hoochie Coochie Man |
05. Save The Best For Last |
06. Why You Wanna Make War (English Version) |
07. Dust My Broom |
08. I'm The Dog |
09. Doing OK |
10. Fly Away |
11. Why You Wanna Make War (French Version) |
12. Master IP |
Musiker | Instrument |
---|---|
Popa Chubby | All Instruments & Vocals |
Jason Ricci | Harmonica on Track 2 & 5 |
Gleichwohl er auf seinem neuen Album wie eine Mischung aus Panzerknacker und Pirat posiert, wirkt er auf mich längst nicht mehr so “gefährlich“, wie Herr Horowitz, besser bekannt als Popa Chubby, auf seinen früheren Veröffentlichungen. Ein bisschen Altersmilde schimmert da durch, aber eigentlich spielte Chubby zwar gerne den Gangster, aber viel Gefühl war da auch immer dabei. So gesehen passt “Emotional Gangster“ ja ganz gut zu ihm.
Im Übrigen ist das mehrfach aufklappbare Digi-Pack-Cover sehr schön gestaltet, nur was er mit “Here's to 50 more Popa Chubby records!“ meint, ist mir nicht ganz klar. 50 Alben hat er noch nicht auf dem Buckel. Dafür gut 62 Jahre. Dass er praktisch alles Instrumente selbst eingespielt hat, ist indes nicht so ungewöhnlich, denn schon auf früheren Alben hat er neben der Gitarre gern auch noch Bass und Schlagzeug übernommen. Und die Liebe zum kernigen Blues Rock ist beim fülligen New Yorker natürlich auch erhalten geblieben. Das demonstriert der Opener Tonight I'm Gonna Be The Man bereits deutlich. Reichlich Slide-Gitarre, die mich an Johnny Winter erinnert, durchzieht den groovigen Titel. “I got the Blues and the Blues is alright“, singt er und wer wollte ihm da widersprechen?
Und auch New Way Of Walking, für Popa ja sowas wie der zentrale Song des Albums, stampft und rockt gut und Popa liefert sich ein kleines Duell mit dem Harmonica-Spezialisten Jason Ricci. Hat durchaus was von Walter Trout, ohne Popa seine Eigenständigkeit absprechen zu wollen. Der Blues hat nun mal seine Grenzen. In diesen ist aber Platz in eher locker-flockigen Good-Time-Songs, wie Equal Opportunity, welches dem weiblichen Geschlecht gewidmet ist. Und zu weiteren Widmungen gehört die Version von Hoochie Coochie Man, natürlich von und für sein Idol Willie Dixon. Okay, da kennen wir bereits genug Fassungen, aber das hier kann sich durchaus sehen und hören lassen.
Der swingende Boogie hat erneut Jason Ricci zu Gast, was hörbar beide inspiriert. Man kann's kaum glauben, aber es klingt, als würde hier eine komplette Band spielen. Why You Wanna Make War, ja, das passt natürlich wenig erfreulich genau in diese Tage und ist hier sowohl in der englischen, wie in der französischen Fassung enthalten. Ist vom instrumentalen her zwei Mal die gleiche Aufnahme und nicht übermäßig spannend, aber groovt trotzdem recht gut. Elmore James' Slide-Klassiker Dust My Broom ist die zweite Coverversion auf diesem Album und hier läuft Chubby wieder zu Hochform auf. Hat in seiner Intensität durchaus was von Warren Haynes.
Wie gesagt, das klingt hier echt, als würde eine Band agieren und bei I'm The Dog ertappe ich mich fast einen Live-Mitschnitt zu vermuten. Die Midtempo-Ballade Fly Away könnte sich zum Ohrwurm mausern. Beim hochemotionalen Vortrag muss ich ein paar Mal an Danny Bryant denken, wobei sich der für gewöhnlich noch mehr rein steigert. Popa hat sich da mehr im Griff. Dafür tobt er sich beim abschließenden Instrumental Master IP, vor allem am Wah-Wah, nochmal aus. Ich würde sagen, da hat Popa Chubby für seine Fans wieder ein richtig gutes Album eingespielt, anhand dessen man hofft, er ist bald wieder auf hiesigen Bühnen zu erleben.