Poor Genetic Material Absence, QuiXote Music, 2016 |
Philip Griffiths | Vocals | |||
Martin Griffiths | Vocals | |||
Stefan Glomb | Guitar | |||
Philipp Jaehne | Organ, Piano & Synthesizer | |||
Pia Darmstaedter | Flute & Vocals | |||
Dennis Sturm | Bass | |||
Dominik Steinbacher | Drums | |||
| ||||
01. Absence - Part 1 | 04. Chalkhill Blues | |||
02. What If...? | 05. Absconded | |||
03. Lost In Translation | 06. Absence - Part 2 | |||
Drei Jahre sind vergangen, seitdem POOR GENETIC MATERIAL ihr letztes Album, das von James Joyce‘ „Ulysses“ inspirierte "A Day In June" veröffentlicht haben. Und die Wartezeit hat sich gelohnt, haben sich doch im Hause PGM leichte, aber erfreuliche Veränderungen ergeben. So ist nicht nur Pia Darmstädter, die mit ihrer Flöte für lyrische Momente im Sound zuständig ist, festes Bandmitglied (wie ja auch schon beim Vorgänger) sondern nunmehr auch Martin Griffiths, der Vater von Phil und früheres Mitglied von BEGGARS OPERA, womit die Band über eine außerordentlich starke vokale Doppelspitze verfügt.
Darüber hinaus hat man sich auch stilistisch ganz behutsam, aber spürbar weiterentwickelt. Geblieben sind die fantastischen, lyrischen Art Rock Longtracks wie Absence – Part 1 und dessen abschließender zweiter Teil, in denen die Protagonisten in elegantem Wohlklang und feingliedrigen progressiven Ausschmückungen schwelgen. Dazu gesellen sich aber auch kürzere, rockigere Stücke wie What If oder Lost In Translation, die demonstrieren, dass man intelligente, verspielte Musik machen kann, die dennoch satt auf den Punkt kommt.
Bei dem ebenfalls knackig kurzen Chalkhill Blues streift man jazzige Gefilde, bevor mit Absconded ein sehr variantenreicher Longtrack die Augen jedes Neoprog-Fans strahlen lässt. Der krönende Abschluss mit dem eleganten Achtzehnminüter Absence – Part 2 wurde ja oben schon erwähnt.
Mit „Absence“ stellen POOR GENETIC MATERIAL wieder einmal nachdrücklich unter Beweis, dass ihnen hierzulande in Sachen lyrischer Prog und geschmeidiger, stilsicher austarierter Art Rock keiner das Wasser reichen kann. Und auch im internationalen Vergleich würde man locker vordere Plätze einnehmen. Bei solch wundervollen Klängen nimmt man gerne auch wieder drei Jahre Wartezeit in Kauf. So lange wird man von „Absence“ zehren können.