Plankton

3

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 22.05.2006
Jahr: 2006

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Plankton Homepage



Redakteur(e):

Frank Ipach


Plankton
3, Grooveyard Records, 2006
Christian Neppenström Guitars
Emil Fredholm Guitars
Tomas Thorberg Bass
Sebastian Sippola Drums, Percussion
Lars Normalm Percussion
Produziert von: Plankton Länge: 52 Min 28 Sek Medium: CD
1. The Telltale Heart6. Have You Ever .?
2. Stockholm7. Anecdotes Of An Aquanaut
3. Cosmic Bridge 8. 1970
4. Holy Cow 9. Dvärgfeber
5. Sea Of Tranquility10. Evolution At Work

Der Überraschungseffekt ist natürlich dahin, denn seit ich vor gut einer Woche zum ersten Mal das "Rare Tracks 1998-2005"-Album der schwedischen PLANKTON einlegte und mich ob des intensiven Spielwitzes der Schweden von meinem Vorurteil gegenüber Instrumentalmusik abbringen ließ, wußte ich nun zumindest halbwegs was mich erwartete. Auch auf "3" gelingt es dem Schweden-Quintett erneut, die guten alten musikalischen 70's-Wurzeln zu pflegen. Die Querverweise zu diversen Siebziger-Bands besitzen nach wie vor ihre Gültigkeit und die, sicherlich gewollte, Nachbarschaft zu den legendären Twin-Leads der alten WISHBONE ASH-Recken Andy Powell, Ted Turner bzw. Laurie Wisefield schwebt stets unterschwellig im Raume. Mich würde mal interessieren, ob Gevatter Powell die PLANKTON-Gemeinschaft schon mal zur Kenntnis genommmen hat.
Jedenfalls vermitteln die Jungs gleich im Opener The telltale heart den Eindruck, als seien sie vom Donner gerührt. Percussionist Lars Normalm wird hier auch mal eine wegweisende Rolle zugesprochen, ansonsten brillieren wie üblich die Saitenhelden Neppenström und Fredholm, die sich, wie im Verlaufe des kompletten Albums, die Bälle technisch einwandfrei und mit einem hohen Maß an Spielkultur einander zuspielen. Oha, ich merke, ich stecke schon im WM-Fieber. Man könnte auch mit anerkennendem Unterton darauf verweisen, dass PLANKTON ein gepflegtes Kurzpaßspiel bevorzugen und mittels müheloser Tempowechsel und ästhetischer Virtuosität jeden Gegner alt aussehen lassen. Doch lassen wir das...

Der offenkundige Unterschied zum eher deftig rockenden "Rare Tracks"-Album, scheint eine leichte Hinwendung zu Fusion-mäßigen Strukturen à la Jeff Beck, ca. "Blow By Blow" und "Wired", zu sein. Das was bei "Rare Tracks" noch straight und schnörkellos daherkam, wird hier mit dem einen oder anderen Schlenker oder einem etwas plötzlich anmutendem Themenwechsel oder einem waghalsigen Break in ein anderes Fahrwasser getrieben.
Der Drummer Sebastian Sippola verausgabt sich z.B. im psychedelisch verquasten Cosmic bridge irgendwo auf den Spuren von Lenny White bzw. Billy Cobham. Fredholm und Neppenström versteigen sich auch schon mal in etwas waghalsigere Kadenzen als in den "Rare Tracks"-Kompositionen.
Das macht alles einen gehörigen Spass und unterscheidet sich wohltuend vom "Rare Tracks"-Album, wiewohl hier auch nochmal deutlich gesagt werden muss, dass die sogenannten Unterschiede lange nicht so weitreichend sind, dass sie den PLANKTON-Fan in irgendeiner Form verwirren könnten. Ich möchte nur klarstellen, dass PLANKTON für ihr drittes Werk die eine oder andere unbekannte Wegbiegung bevorzugen, um sich aus einer möglichen und drohenden Beliebigkeit zu retten. Dennoch bleiben PLANKTON unverkennbar PLANKTON, und das auch ohne die Hilfe eines Sängers. Den haben sie wahrhaftig nicht nötig.

"3" sollte demnach also jedem Rockgitarrenfreund ohne Umschweife ans Herz wachsen und Neppenström/Fredholm dürfen wir wohl ultimativ als 'Scandinavia's finest' krönen.

Frank Ipach, 22.05.2006

 

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