Planet X Moon Babies, Inside Out Music, 2002 |
Derek Sherinian | Keyboards | |||
Tony MacAlpine | Guitar | |||
Virgil Donati | Drums | |||
Gäste: | ||||
Tom Kennedy | Bass | |||
Jimmy Johnson | Bass | |||
Billy Sheehan | Bass | |||
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1. Moon babies | 6. Interlude in Milan | |||
2. The noble savage | 7. Digital vertigo | |||
3. Ataraxia | 8. Ground zero | |||
4. Tonaz | 9. Midnight bell | |||
5. Boy with a flute | 10. Ignotus per ignotium | |||
Puh! Wenn ich ehrlich bin, dann hätten PLANET X mit der Veröffentlichung von "Moon babies" ruhig noch ein paar Monate warten können. Immerhin erschien erst vor einigen, wenigen Wochen das überzeugende Album "Live from Oz".
Stilistisch hat sich bei Derek Sherinian, Tony MacAlpine und Virgil Donati erwartungsgemäß nichts verändert. Noch immer ist der außergewöhnlichste Takt bei PLANET X einer der auf vier endet, und noch immer spielen sich die drei Könner perfekt gegenseitig die Bälle zu, aus der sie eine abgefahrene Mischung aus Heavy Rock und Fusion erschaffen.
Innerhalb von wenigen Sekunden jagen PLANET X den Hörer durch ein Wechselbad der Emotionen, zerstören harmonische Strukturen durch gezielten Einsatz von Dissonanzen um sie genau so unvermittelt wieder aufzurichten.
Es macht Spaß "Moon babies" konzentriert zu hören, ganz gezielt nur einzelne Instrumente besonders zu verfolgen und dabei auf eine akustische Endeckungsreise zu gehen.
Dabei wird deutlich: PLANET X leben von den furiosen Duellen zwischen Tony MacAlpine und Derek Sherinian, wobei für mich der Gitarrist dabei als Sieger hervorgeht, flickt er doch mit streckenweise ultramelodischen Passagen wieder zusammen was Sherinian vorher verhackstückelt hat. Das ist einfach für meine Hörgewohnheiten weitaus angenehmer, als die Jazz- und Fusion-Exkurse des ehemaligen DREAM THEATER-Keyboarders.
Macht euch aber einmal die Freude und achtet nur auf das Drumming von Virgil Donati. Der Mann ist wirklich klasse und nur die Tatsache, dass er noch nicht bei einer wirklich namhaften Band die Felle gedroschen hat, stehen einem größeren Bekanntheitsgrad von ihm im Weg.
Was ganz klar für PLANET X spricht: Im Zusammenspiel des Trios entsteht mittlerweile ein ganz typischer PLANET X-Sound, der weit über die Summe der individuellen Stile hinausgeht. Spätestens nach ein paar Takten ist klar: Das kann nur PLANET X sein. Damit grenzt man sich von der inzwischen unüberschaubaren Masse an anderen Instrumentalprojekten im Spannungsfeld von Rock und Fusion angenehm ab.
Ob man sich jetzt "Moon babies" unbedingt zulegen muss, wenn man bereits ein PLANET X-Album zu Hause hat, muss jeder selbst entscheiden. Lasst es mich mal so zusammenfassen: Überraschendes werdet ihr darauf nicht entdecken, aber sehr viel Faszinierendes.