Planet X Live From Oz, Inside Out Music, 2002 |
Derek Sherinian | Keyboards | |
Tony MacAlpine | Guitar | |
Virgil Donati | Drums | |
Gast: | ||
Dave LaRue | Bass |
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1. Ignotus Per Ignotium | 8. Warfinger | |
2. Inside Black | 9. Virgil Donati Solo | |
3. Dog Boots / Atlantis (4-6) | 10. Warfinger Reprise | |
4. Apokalypse 1470 BC | 11. Tony MacAlpine Solo | |
5. Sea Of Antiquity | 12. Her Animal | |
6. Lost Island | 13. Europa | |
7. Derek Sherinian Solo | 14. Pods Of Trance | |
Als ich seinerzeit PLANET X gründete hatte ich zwei Ziele. Ich wollte die verrückteste Instrumentalband der Welt an den Start bringen und damit eine Gruppe etablieren, die dermaßen virtuos spielt, dass anderen Musikern der Schrecken in die Glieder fährt.
Derek Sherinian
Noch Fragen?
Na ja, vielleicht: Woher kenne ich diese Gestalten?
Keyboarder und Bandgründer Derek Sherinian dürfte vor allem durch sein DREAM THEATER-Engagement und die Arbeit mit PLATYPUS in aller Ohren sein, aber er tourte auch mit Alice Cooper, KISS und dem ehemaligen Jimmy Hendrix-Schlagzeuger Buddy Miles.
Tony MacAlpine zählt seit den späten Achtzigern zu den versiertesten Gitarristen dieses Planeten und sorgte mit seinen Soloalben, mit M.A.R.S. (MacAlpine, Aldridge, Rock, Sarzo) und als Tourgitarrist und Keyboarder, unter anderem für Steve Vai, für Furore.
Schlagzeuger Virgil Donati dürfte noch vom Namen her der Unbekannteste sein, doch der Australier ist in seiner Heimat ein gefragter Tour- und Sessiondrummer und ist beispielsweise auf Alben von Steve Walsh oder Marc Boals zu hören.
Es sind also wirklich nicht die schäbigsten Musiker am Start.
Und wie klingt es, wenn die drei zusammen loslegen?
Ziemlich abgefahren. Eine Mischung aus Fusion und Heavy Rock trifft die Sache wohl am ehesten. Erwartet bloß keine Songs im herkömmlichen Sinne, oder einfach nachvollziehbare Kompositionen. Auf "Live from Oz" sind einfach drei absolute Könner am Werk, die zusammen Spaß auf der Bühne haben und sich nach Herzenslust austoben. Dabei bekommt jeder der Musiker mehr als ausreichend Gelegenheit sich in Szene zu setzen und PLANET X seine persönliche Note aufzuzwingen. Besonders erfreulich ist dies im Falle von Gitarrist Tony MacAlpine, und wäre nicht Derek Sherinian, der in erster Linie für die Fusion-Einflüsse steht, dann würden sicher noch viel mehr Passagen Erinnerungen an Tonys Gitarren-Meisterwerke "Edge of insanity" oder "Maximum security" hervorrufen.
Aha, wieder so ein Haufen Frickler, werden sicher einige jetzt denken. Irgendwo schon, nur PLANET X erschlagen einen wirklich mit der individuellen Klasse der einzelnen Musiker.
Es macht Spaß zuzuhören, weil die drei einfach verdammt toll spielen. Was dabei letztendlich heraus kommt wird fast schon zur Nebensache.
Es kommt wohl bei den wenigsten Leuten gut an, wenn ihr "Live from Oz" auf der nächsten Party auflegt, aber dazu ist dieses Album auch überhaupt nicht gedacht. Legt die Scheibe lieber mal für euch im stillen Kämmerlein auf und hört und staunt...
Martin Schneider, 12.06.2002