Place Vendome Thunder In The Distance, Frontiers Records, 2013 |
Michael Kiske | Gesang | |||
Dennis Ward | Bass, Gitarre & Gesang | |||
Uwe Reitenauer | Gitarre | |||
Günter Werno | Keyboards | |||
Dirk Bruinenberg | Schlagzeug | |||
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01. Talk To Me | 08. Never Too Late | |||
02. Power Of Music | 09. Heaven lost | |||
03. Broken Wings | 10. My Heart Is Dying | |||
04. Lost In Paradise | 11. Break Out | |||
05. It Can't Rain Forever | 12. Maybe Tomorrow | |||
06. Fragile Ground | 13. Thunder In The Distance | |||
07. Hold Your Love | ||||
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Michael Kiske war schon immer ein Sänger, der es gerne musikalisch divers mochte. Das zeigt schon ein Blick in die doch sehr umfangreiche Diskographie des Hamburgers: mit HELLOWEEN machte er deutschen Speed Metal salon- und chartfähig, mit UNISONIC knüpfte er später in gewisser Weise wieder an diese Tradition an, solo mochte er es hingegen eher akustisch und mit PLACE VENDOME zeigt sich Kiske von seiner AOR- oder Melodic Rock-affinen Seite. Nach vier Jahren war es wieder an der Zeit für einen neuen Streich des Projekts.
Wie schon beim Vorgänger “Streets Of Fire“ hat Kiske wieder die vertraute Gruppe um sich geschart, die neben dem Sänger noch aus Produzent und Bassist Dennis Ward, Gitarrist Uwe Reitenauer (beide PINK CREAM 69), Keyboarder Günter Werno (VANDEN PLAS) und dem einzigen Neuzugang Dirk Bruinenberg besteht. Dabei handelt es sich ausschließlich um wahre Könner an ihrem jeweiligen Instrument, die wissen, wann sie jeweils Gas zu geben haben und wann sie sich besser zurückhalten. Denn dominierend bei dem Album bleibt Kiskes Stimme – und die beeindruckt wie eh und je. Er hat einfach nichts von seiner Ausstrahlung verloren, sondern im Gegenteil eher noch hinzugewonnen, auch wenn er nicht mehr wie früher bis in die allerhöchsten Tonlagen vordringt. Mir persönlich gefällt es so sogar besser. Das ist aber pure Geschmackssache.
Kaum Geschmackssache dürften aber die dreizehn Kompositionen sein, die einmal mehr handverlesene Qualität darstellen und Freunde des AOR oder Melodic Rock mehr als nur zufrieden stellen werden. Dabei haben sich PLACE VENDOME einmal mehr die Talente von externen Songwritern, wie zum Beispiel Magnus Karlsson (PRIMAL FEAR, ALLEN/LANDE etc.), Timo Tolkki (ex-STRATOVARIUS), Tommy Denander (RADIOACTIVE) oder Sören Kronquist (SUNSTORM, ISSA) gesichert. Das merkt man den Stücke teilweise in Nuancen an, aber es führt auch dazu, dass “Thunder in The Distance“ ein angenehm abwechslungsreiches Album bleibt.
Die zahlreichen beteiligten Talente – bei den Musikern und den Komponisten - führen auch dazu, dass kein Song abfällt oder aber dazu führt, ihn überspringen zu wollen. Statt dessen erwischt man sich dabei, wie man manche der Kompositionen nach einer gewissen Zeit mitsummt oder mitsingt, einfach weil sie einem so schnell im Kopf bleiben und dort nicht mehr rauswollen. Sie haben zwar nicht die ganz große Qualität von zum Beispiel den Hits von JOURNEY, FOREIGNER, ganz frühen TOTO (als diese noch mehr AOR waren als angeprogter Rock) oder SURVIVOR, aber sie sind definitiv in der nächst höchsten Kategorie angesiedelt. Kiske beweist mit PLACE VENDOME einmal mehr, dass er eigentlich so gut wie alles singen kann.