Place Vendome

Streets Of Fire

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 12.02.2009
Jahr: 2009
Stil: Melodic Rock

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Place Vendome Homepage



Redakteur(e):

Marc Langels


Streets Of Fire, Frontiers Records, 2009
Michael KiskeGesang
Uwe ReitenauerGitarre
Dennis WardBass
Günter WernoKeyboards
Kosta ZafiriouSchlagzeug
Produziert von: Dennis Ward Länge: 53 Min 20 Sek Medium: CD
01. Streets Of Fire07. Valerie (The Truth Is In Your Eyes)
02. My Guardian Angel08. A Scene In Reply
03. Completely Breathless09. Changes
04. Follow Me10. Surrender Your Soul
05. Set Me Free11. Dancer
06. Believer12. I'd Die For You

Sie haben es wieder getan. Michael Kiske (Gesang, Ex-HELLOWEEN), Costa Zafiriou (Drums), Dennis Ward (Bass) und Uwe Reitenauer (Gitarre, alle PINK CREAM 69), und Günter Werno (Keyboards, VANDEN PLAS) alias PLACE VENDOME haben ein Melodic-Rock-Highlight rausgehauen, an dem sich den Rest des Jahres alle anderen Acts messen lassen müssen. Und zudem stellen PLACE VENDOME klar, dass erstklassiger AOR nicht aus den USA oder Skandinavien kommen muss. Musikalisch hat sich nicht viel verändert gegenüber dem Debüt vor knapp vier Jahren, das ebenfalls ein absolutes AOR-Highlight ist. Wenn man die beiden Alben vergleichen will, setzt sich "Streets Of Fire" jedoch deutlich durch. Hier werden definitiv die stärkeren Songs geboten.

Dabei hilft es natürlich, wenn man sich auf das Material solch begnadeter und arrivierter Songwriter wie Magnus Karlsson (unter anderem für ALLEN/LANDE, SINNER heute PRIMAL FEAR), Torsti Spoof (LEVERAGE), Ronny Milianowicz (SAINT DEAMON, PRIMAL FEAR) sowie Robert Sall (WORK OF ART, W.E.T.) verlassen kann. Da verwundert es nicht, dass keiner der Songs abfällt, denn alle Beteiligten haben einmal mehr ihr Bestes gegeben und das gehört in dem jeweiligen Bereich zur absoluten Spitzenklasse. Der Sound von Dennis Ward kommt sehr druckvoll aber auch transparent durch die Boxen und lässt keine Wünsche offen.

Bei dem musikalischen Background der Band-Mitglieder verwundert es nicht, dass die Musik das ein oder andere Mal in den Bereich des Melodic Metal hinübergleitet. Zumal die Grenze gerade in diesem Bereich doch sehr fließend ist. Dabei liegt die musikalische Ausrichtung sicherlich näher an PINK CREAM 69 als bei VANDEN PLAS, denn Prog-Elemente sucht man hier ebenso wie beim Debüt umsonst.

Was bei PLACE VENDOME generell auffällt (und zwar positiv, wie ich anmerken möchte) ist der Gesang von Michael Kiske. Viele Anhänger aus HELLOWEEN-Zeiten werden sich sicherlich verwundert die Ohren reiben, denn hier klingt Kiske wesentlich entspannter und nutzt eine deutlich tiefere Tonlage als von früher gewohnt. Auch das Tremolo in seiner Stimme kommt nur gelegentlich zum Einsatz und verleiht so den entsprechenden Stellen ein zusätzliches Spannungsmoment. Auf "Streets Of Fire" liefert Kiske wieder einmal eine absolut tadellose Leistung. Seine Vorliebe für Brit-Pop-Bands wie OASIS oder COLDPLAY lässt er dabei zum Glück Außen vor, stattdessen singt Kiske voller Leidenschaft und Power. Dazu noch die ohnehin genial gelungenen Hooklines und man hat 12 Songs, die einem tagelang in den Ohren kleben bleiben.

Aber auch den anderen Musikern gebührt ein großes Lob. So zeigt Gitarrist Uwe Reitenauer, mehr als nur einmal sein Können. Günter Werno drängt sich mit seinem Spiel nie in den Vordergrund und kann dennoch geschmackvolle Akzente setzen. Bei Valerie (The Truth Is In Your Eyes) klingen PLACE VENDOME sogar verdächtig nach TOTO und Werno gibt den David Paich und darf sogar ein herrlich 80er-Jahre-mäßiges Synthesizer-Solo spielen. Dabei werden auch was den Gesang anbelangt Erinnerungen an "Isolation"-Zeiten wach. Zafiriou und Ward legen dazu einen sauberen Rahmen um die Songs, ohne in Aktionismus zu verfallen und so Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen. Sie sind eben perfekte Team-Player.

Absolutes Highlight sind der Opener Streets Of Fire mit der fast DOKKEN-typischen Gitarrenarbeit (mit einem tollen Solo von Uwe Reitenauer), einem großartigen Refrain und einem Michael Kiske in Top-Form. Zudem beschließt die sehr powervolle Ballade I'd Die For You das Album mit leichten SAVATAGE-Anleihen. Besseren Melodic Rock oder Melodic Metal hat es in den letzten Jahren kaum gegeben. Im weiteren Verlauf der Platte werden zudem noch Parallelen zu so unterschiedlichen Bands wie etwa HIM bei My Guardian Angel, HAMMERFALL in Set Me Free, ASIA in Believer, oder aber auch bei A Scene In Reply. Außerdem könnten die TOTO-Alben der 80er-Jahre bei Songs wie Valerie (The Truth Is In Your Eyes) oder Surrender Your Soul Pate gestanden haben. Allen 12 Songs gemein ist, dass sie sehr melodiös, eingängig und musikalisch ausgewogen sind.

Umso größer ist die Enttäuschung, dass PLACE VENDOME eine reine Studio-Band sind und nach Aussage von Kiske keine Live-Aktivitäten geplant sind. Denn in dieser Besetzung und mit diesen Songs in der Hinterhand würden PLACE VENDOME sicherlich für einiges Aufsehen sorgen können. Aber wer weiß, wenn sich die Platte entsprechend ihrer Qualität verkaufen sollte, vielleicht ändern dann die Musiker ihre Meinung und gehen doch noch auf Tour. Das wäre dann ein echtes Spektakel.

Marc Langels, 12.02.2009

 

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