Picastro You, Function Records, 2015 |
Liz Hysen | Vocals & Guitar | |||
Nick Storring | Cello | |||
Brandon Valdivia | Drums | |||
Gäste: | ||||
Caleb Mulkerin | Synthesizer & Lap Steel | |||
Alex Lukashevsky | Vocals | |||
Colleen Kinsella | Vocals | |||
Tony Dekker | Vocals | |||
Angela Hysen | Vocals | |||
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01. Mountains/Relief | 06. Temur | |||
02. Two Women | 07. Judas Claim | |||
03. Endlessly | 08. State Man | |||
04. Vampires | 09. Baron In The Trees | |||
05. That's It I Mean It | 10. February | |||
PICASTRO stammt aus Toronto und serviert auf dem neuesten Album “You“ spröden, oft zerbrechlichen, melancholischen Kammerpop mit Sirenengesang und Streichern. Das Cello von Nick Storring dürfte im Indiebereich fast schon Alleinstellungsmerkmal für PICASTRO sein, jedenfalls gibt es dem Sound der Band eine geheimnisvolle, manchmal auch bedrohlich wirkende Note. Dazu kommt die unnachahmliche Performance von Liz Hysen, die man durchaus auf eine Stufe stellen darf mit ASTRID SWAN oder TORI AMOS.
Daneben schwirren auch behutsam gesetzte elektronische Klänge durch die Luft und gestalten “You“ zu einem imaginären Soundtrack für einen verschollen geglaubten, surrealen Stummfilm über Elfen, Einhörner und Naturgeister. Dabei verlässt man immer wieder den sicheren Pfade des harmonischen Grundgerüsts und reizt mit für den unvorbereiteten Höre bis zur Schmerzgrenze reichenden Dissonanzen die Skala des musikalischen Ausdrucks von Emotionen weitgehend aus.
Die experimentellen Soundlandschaften ( besonders intensiv: Judas Claim) pendeln zwischen zeitgenössischer Klassik und Postrock und suggerieren eine Herumirren in einem nebelverhangenen, verwunschenen Wald. Eindringlich, intensiv und mitunter bizarr torkeln die Songs auf den Hörer zu, von traditionellen Songstrukturen kann man hier weniger sprechen. Aber wer sich darauf einzulassen vermag, der wird von diesem faszinierenden musikalischen Paralleluniversum in seinen Bann gezogen werden.