Peter Maffay

Wenn das so ist

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 12.02.2014
Jahr: 2014
Stil: Rock

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Redakteur(e):

Epi Schmidt


Peter Maffay
Wenn das so ist, Sony Music, 2014
Peter MaffayGesang, Gitarre
Bertram EngelSchlagzeug, Percussion, Gesang
Ken TaylorBass, Gesang
Pascall KravetzOrgel, Piano, Keyboards, Gitarre, Gesang
Carl CarltonGitarre, Gesang
Peter KellerGitarre, Keyboards, Gesang, Percussion
Special Guests:
Jean-Jacques KravetzOrgel auf Bis zum Schluss
Everette HarpSaxofon bei Gelobtes Land, Wer liebt und Sie bleibt
Martin LossAkustik-Gitarre auf Schwarze Linien
Linda Teodosiu, Leon TaylorChor
Produziert von: Peter Keller, Pascal Kravetz und Peter Maffay Länge: 57 Min 55 Sek Medium: CD
01. Niemals war es besser07. Schwarze Linien
02. Wenn der Himmel weint08. Sie bleibt
03. Wer liebt09. Gelobtes Land
04. Nur du hörst10. Bis zum Schluß
05. Wildnis11. Wenn das so ist
06. Die Geister, die ich rief12. Hallelujah

"Sie nannten ihn den Steppenwolf..." und irgendwie sieht er mit den Jahren immer mehr nach so einem aus. Und sein Drang "nach Freiheit", der wird niemals so richtig gestillt werden. Das zeigen die Bilder im Booklet seiner neuen CD, die Motive, wenn die Band wie eine Horde Desperados im Licht der aufgehenden Sonne (oder geht sie gerade unter?) auf staubigem Terrain steht, und das zeigen Texte und Songtitel, wie Bis zum Schluss, Wildnis oder Gelobtes Land auf "Wenn das so ist".
Ja, und wenn das so ist, ist ja eigentlich alles beim alten und hat sich nicht viel geändert im Hause Maffay. Die Freiheit, wie er sie meint, hat er uns schon vor und seit Jahren immer wieder erklärt und die Rolle des "Lone Wolf", auf seinem Motorrad, hat er längst verinnerlicht. Man nimmt es ihm aber auch ab und das ist kann man wohl von wenigen Künstlern sagen. Beizeiten hat er sich vom Schlager gelöst und besonders in den letzen Jahren haben seine Alben eine überwiegend kernig-rockige Frische.
Ob bei den Neuinterpretationen alter Klassiker, wie auf "Heute vor 30 Jahren" und "Tattoos", oder dem 2008er Album "Ewig".

Großen Anteil daran hat sicher seine ihm seit Jahren treu zur Seite stehende Band. Das setzt Carl Carlton in der Eröffnungsnummer Niemals war es besser mit raue Gitarren-Riffs gleich ein deutliches Zeichen, Bertram Engel rührt die Trommel und gibt das Starzeichen für Pascal Kravetz an der Orgel und Ken Taylor am Bass, die den Song so richtig anschieben. Fast schon punkig und mit hohem Tempo rocken Maffay und Band beeindruckend los. "Wir sind nicht die, die wir gestern noch waren", singt der Sänger, um letztendlich klar zu machen: "Niemals war es besser, weil es niemals besser war". Tja..., nun..., die Welt des Peter Maffay ist einfach gestrickt, aber so viel ist klar: Besser gerockt hat er noch nie!
Geil, wie man nach dem vermeintlichen Ende des Songs noch eine kleine, bluesige, Zugabe liefert.
Auch Wenn der Himmel weint hat ziemlichen Antrieb, wiewohl schon etwas schaumgebremster und mehr an den Maffay der 80er/90er Jahre angelehnt. Der Sound ist aber absolut aktuell und mit Druck. Ansonsten ist das halt eines der typischen "los-steh-wieder-auf"-Lieder, die es in seinem Repertoire immer wieder gibt. Mal mit mehr, mal mit weniger Pathos. Aufgrund der "straight-in-the-face"-Sounds zähle ich den zu den besseren.
Ja, dann wird’s doch etwas gemächlicher, und manch früherer Balladen-Hit scheint hier im Hinterkopf mit zu klingen. Ich tippe mal auf Hit-Single für Wer liebt. Allein schon wegen der Zeile "wer liebt, der kann das Schicksal wenden, weil Liebe nicht sterben kann". Schön wär's ja.
Ausgeruht geht die Band aber dann wieder in die Vollen und mächtig bläht sich Nur du hörst auf. Man kann durchaus beeindruckt sein, wie fit Maffay auch stimmlich noch ist und wenn Carl Carltons manchmal noch etwas weiter im Vodergrund stünde, wäre das über weite Strecken schon fast ein hartes Rockalbum. Klingt auf jeden Fall klasse.

Auch Wildnis scheint frühere Hits zu zitieren, aber das ist nun mal der typische Stil des Interpreten und - wie gesagt - bei diesen Klängen stören sich wohl auch Nicht-Maffay-Fans daran. Nur eine Akustikgitarre, die Stimme und etwas "Beiwerk" reichen aus, um diese Wüsten-Ballade zu transportieren. Der Geschmack von Freiheit und Abenteuer!
Die Texte, ja, die mag man, oder eben nicht. Wer bisher kein Fan von Peter Maffay war, der wird es auch jetzt kaum noch werden. Ein bisschen Lagerfeuer-Romantik braucht's halt und dann kommt man evtl. auch mit Nummern wie Die Geister die ich rief oder Schwarze Linien zurecht. An der Musik liegt's sicher nicht, denn die ist durchwegs hochklassig und ansprechend.
Und meist sehr rockig. Mal mit einem funkigen Ansatz, wie in Sie bleibt (mit schönem Saxofon-Beitrag von Everette Harp), oder auch gospelhaft-hymnisch, wie in Gelobtes Land, welches dann ordentlich Gas gibt und zu den stärksten Nummern hier gehört (und man unbedingt anhören sollte) .
Zum Ende hin, nimmt man etwas die Fahrt heraus, bleibt aber doch kraftvoll und der großen Geste verpflichtet. Und dem großen Wort, denn Peter Maffay hört nie auf, die Hoffnung zu nähren, dass es besser werden kann, wenn man nur daran glaubt und "den ersten Schritt tut", wie im finalen Song Hallelujah. Ich denke, besser als mit diesem Album wird er nicht mehr und die bereits fürs nächste Jahr angekündigte Tour dürfte - wenn Sänger und Band diese Klasse halten können - zu den besten deutschsprachigen Konzertereignissen 2015 gehören. Wenn das so ist - und es wird so sein - , dann kann man seit 7.2.2014 sich die Karten dafür sichern.

Epi Schmidt, 08.02.2014

 

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