Peter Gabriel Live In Athens 1987, Eagle Vision, 2013 |
Peter Gabriel | Vocals, Keyboards | |||
Tony Levin | Bass, Backing Vocals | |||
David Sancious | Keyboards, Backing Vocals | |||
Manu Katché | Drums | |||
David Rhodes | Guitar, Backing Vocals | |||
| ||||
01. This Is The Picture | 11. Solsbury Hill | |||
02. San Jacinto | 12. Lay Your Hands On Me | |||
03. Shock The Monkey | 13. Sledgehammer | |||
04. Family Snapshot | 14. Here Comes The Flood | |||
05. Intruder | 15. In Your Eyes | |||
06. Games Without Frontiers | 16. Biko | |||
07. No Self Control | Bonus Features: | |||
08. Mercy Street | 1986 Interview | |||
09. The Family And The Fishing Net | Sledgehammer Video in 5.1 Audio | |||
10. Don't Give Up | ||||
Noch vor einem Jahr dementierte Peter Gabriel ein digitalisiertes Einzel-Release des altehrwürdigen "Live In Athens 1987"-Konzerts. Nun sorgt die überarbeitete BluRay Ausgabe im Fan-Lager für teilweise ungestüme Unmutsäußerungen, weil sich einige Anhänger, die im vergangenen Jahr die recht teure "So -25th Anniversary Deluxe Box" erstanden, verprellt sehen.
Ganz abgesehen von Peter Gabriels Veröffentlichungspolitik präsentiert diese audiovisuelle Neubearbeitung für den neutralen Betrachter letztlich ein beeindruckendes Ereignis, das den Künstler Gabriel auf dem Höhepunkt seiner Karriere einfängt und jede Menge seiner unverwechselbaren Songs bereithält.
Die digitale Restaurierung der einstmals als "PoV" (Point Of View) erhältlichen VHS-Cassette hält sowohl brillantere Bilder als auch transparentere und kraftvollere Sounds vor, die Gabriels makellosen Gesang und seinen tänzerisch inspirierten Bewegungsdrang vehement unterstreichen. Hier wirkt eben nicht nur die kompositorische Raffinesse der Songs, sondern auch deren eindrückliche, dramaturgische Umsetzung durch den Protagonisten, an dem offenbar ein sensibler und charakterstarker Theaterschauspieler verloren ging.
Gabriels glänzend besetzte Tour-Band, die nach mehr als einem Jahr 'on the road' traumwandlerisch sicher spielt und dem Bewegungsdrang ihres Chefs mit einem Lächeln zu folgen versteht, inszeniert die Songs des einstigen GENESIS-Kopfes ohne großartige Überraschungseffekte, bleibt also bis auf wenige Ausnahmen den Arrangements der Albumversionen treu ergeben und überlässt der Führungskraft Gabriel das Regiment. Dennoch entwickelt sich ein fesselndes und intensives Spektakel, das den Zuschauer knapp zwei Stunden glänzend unterhält.
Die eingespielten Videosequenzen und Home-Recording-Schnipsel, die Gabriel in der originären 1990er Version offenbar für notwendig hielt, um dem Film einen stilisierten künstlerischen Anspruch zu verpassen, fehlen in der Neubearbeitung gänzlich, sodass dieses Event einen runderen, ungebrocheneren Charakter erfährt. Zudem wird das Ganze durch einige zusätzliche Songs, die in der Originalversion fehlten, komplettiert.
Durch die Hinzunahme von Youssou N'Dours Gig, der seinerzeit als Opening-Act fungierte, erfährt die restaurierte Fassung einen weiteren Glanzpunkt. N'Dours universeller World-Music-Pop lebt von seiner spritzigen, rhythmischen Vitalität, seinem recht gelungenen Balanceakt zwischen afrikanischem Roots-Bewußtsein und der dem europäischen Publikum zugewandten Pop-Ästhetik.
Die offenbar als Trostpflaster beigefügte "Play - The Videos"-DVD, die in dieser Form bereits vor neun Jahren erschien, wird für echte Gabriel-Fans kaum Sinn machen. Die sicherlich sehenswerte Best-Of-Compilation, die seinerzeit Gabriels Ruf als Video-Clip-Innovator zementierte, dürfte wohl nur die Käufer interessieren, die den Meister erst jetzt für sich entdecken. Echte Fans werden "Play" längst im Regal stehen haben.