Pestilence

Doctrine

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 23.05.2011
Jahr: 2011
Stil: Death Metal

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Pestilence Homepage



Redakteur(e):

Marc Langels


Pestilence
Doctrine, Mascot Records, 2011
Patrick MameliGesang & Gitarre
Patrick UterwijkGitarre
Jeroen Paul ThesselingBass
Yuma van EekelenSchlagzeug
Produziert von: Patrick Mameli, Yuma Van Eekelen & Victor Bullock Länge: 39 Min 41 Sek Medium: CD
01. The Predication (Intro)07. Sinister
02. Amgod08. Divinity
03. Doctrine09. Deception
04. Salvation10. Malignant
05. Dissolve11. Confusion
06. Absolution

Gegründet 1986 als Thrash Metal-Band entwickelten sich die Niederländer PESTILENCE bald zu einem der bedeutendsten europäischen Death Metal-Acts, die sich gegen die frühe amerikanische Dominanz wie DEATH, MORBID ANGEL oder OBITUARY behaupten konnten. Das 1989er Werk “Consuming Impulse“ bedeutete den internationalen Durchbruch und brachte den Niederländern vor allen Dingen in den USA eine große Fangemeinde ein, die mit “Testimony Of The Ancients“ weiter ausgebaut werden konnte. Während andere Bands vielleicht einfach auf dem beschrittenen Pfad weitergegangen wären, nutzten PESTILENCE ihre wachsenden musikalischen Fähigkeiten und integrierten ähnlich wie DEATH Genre-fremde Elemente in die Musik. Den Höhepunkt dieser Entwicklung (und leider auch das vorläufige Ende der Band) bildete 1993 das Album “Spheres“.

Nach 15 Jahren Pause, in denen sich Band-Chef Patrick Mameli teilweise komplett aus dem Musik-Business verabschiedet hatte, reformierte Mameli PESTILENCE im Jahr 2008. Im Jahr darauf erschien das Comeback-Werk “Resurrection Macabre“ und sorgte bei allen Skeptikern für Staunen. Klassischer, kompromissloser Death Metal gepaart mit hoher Spielkunst, als ob die Band niemals eine Pause eingelegt hätte.

Und nun gilt es mit “Doctrine“ noch einmal nachzulegen. Im Gegensatz zum Vorgänger wurde die Rhythmus-Sektion ausgetauscht. Statt Tony Choy (CYNIC, ATHEIST) kehrt nun Jeroen Paul Thesseling an den Bass zurück und Yuma van Eekelen hat den Platz an der Schießbude von Peter Wildoer (James LaBrie, ARCH ENEMY) übernommen. Und obwohl die beiden Alten wahrlich keine schlechten waren, bringen die Neuen zusätzlichen musikalischen Schwung in die Sache. Das liegt zum einen daran, dass Thesseling einer der wenigen Metal-Bassisten ist, der einen Fretless-Bass spielt. Und dieser hat nun einmal einen ganz speziellen Ton, den die Produzenten Mameli, van Eekelen und Victor Bullock im Band-Sound einen deutlichen und präsenten Platz eingeräumt. Zudem ist van Eekelen trotz seiner Jugend ein technisch exzellenter Drummer, der der Band zudem einen heftigen Schub Energie gibt. Eine weitere Entwicklung hat den sehr düsteren Sound der Band zusätzlich begünstigt. Patrick Mameli und Patrick Uterwijk spielen nun achtsaitige E-Gitarren.

Aber entscheidend bei der neuen CD ist ja nicht nur der Sound, sondern vor allen Dingen sind es die Songs, auf die es ankommt. Und hier geben sich PESTILENCE keine Blöße. Die Aggression im Songwriting ist geradezu körperlich spürbar und der Gesang ist so vernichtend-verachtend, dass man selbst beim bloßen Zuhören Angst vor Patrick Mameli bekommt (außer ganz am Anfang, das erste Gesangs-Geräusch klingt leider ein wenig lächerlich). In seinen Lyrics setzt er sich damit auseinander, wie die Menschheit unter der Doktrin von Religion und Politik leidet. Und diese Wut kommt nicht nur im Gesang, sondern auch in der Musik deutlich rüber. Dabei bauen PESTILENCE nach wie vor, Fusion-mäßige Breaks in ihren Death Metal ein und lassen durchaus ihre instrumentellen Fähigkeiten durchblitzen, ohne dabei aber den Blick für das Wesentliche zu verlieren. Und das ist eben immer der Song. Der wird hier nicht zerfleddert oder übermäßig ausgedehnt, sondern auf den Punkt gebracht. Mit all der Boshaftigkeit, die Death Metal eben braucht.

“Doctrine“ ist ein typisches PESTILENCE-Album. Technisch anspruchsvoll, sehr aggressiv, mit der nötigen Verachtung aufgenommen kann es seinen würdigen Platz neben solchen Meisterwerken wie “Consuming Impulse“ und “Spheres“ einnehmen.

Marc Langels, 21.05.2011

 

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