Penelope Houston On Market Street, Glitterhouse Records, 2012 |
Penelope Houston | Vocals | |||
Pat Johnson | Lead Guitar, Back Vocals | |||
Michael Papenburg | Guitar | |||
Dawn Richardson | Hammond, Wurlitzer | |||
Alec Palao | Bass | |||
Steven Strauss | Bass (Tracks 4-6,8,9) | |||
Special Guests: | ||||
Jeffrey Wood | Mellotron (Track 4) | |||
Julian Smedley, Benito Cortez | Violin (Tracks 7,9) | |||
Katrina Wreede | Viola (Tracks 7,9) | |||
Marcie Brown | Cello (Tracks 7,9) | |||
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01. All The Way | 07. Winter Coats | |||
02. Missouri Lounge | 08. Dead Girl | |||
03. You Reel Me In | 09. Meet Me In France | |||
04. On Market Street | 10. If You're Willing | |||
05. Scrap | 11. USSA | |||
06. Come Back To The Fountain | ||||
Wenn man wie Penelope Houston samt ihrer Band AVENGERS schon in den späten Siebzigern die Bühne (punk-)rockte, um sich danach musikalisch neu zu erfinden und als amerikanische Speerspitze der frühen Neunziger Jahre (Indie-)Folk Bewegung marschierte, ist es kaum verwunderlich, wenn sich das Auf und Ab dieser langen Karriere in einer charakteristischen und vielseitigen Stimme niederschlägt.
Und diese markante Americana-Stimme, die gerne als die Memphis geschwängerte Version von LUCINDA WILLIAMS bezeichnet wird, ist auch bei ihrem neuen Album "On Market Street" sehr charakteristisch.
Mit ihrem Langzeit-Kumpel und musikalischen Weggefährten PAT JOHNSON arbeitete Penelope bereits seit 2004 an diesem Album, ließ ihre Scheidung, die neu gewonnene Freiheit, Schuld und Herzschmerz in die meist im Midtempo gehaltenen Songs einfliessen.
Mit erfahrenen musikalischen Hasen wie z.B. DANNY EISENBERG an der Hammond Orgel (Ryan Adams, Tift Merritt) oder Schlagzeuger DAWN RICHARDSON (Tracy Chapmann, 4 Non Blondes) entstanden in Zusammenarbeit mit Co-Produzent JEFFREY WOOD (Luka Bloom, Giant Sand) kleine angenehm zu hörende Geschichten, wie Penelope manchmal spartanisch nur mit ihrer Stimme, etwas Akustikgitarre und einem Mellotron wie bei On Market Street unter Beweis stellt. Und wenn bei Come Back To The Fountain und dem Opener All The Way zuckersüss eine B3 Hammond hinein fliegt, und ein angenehmer Refrain durch den Song schwebt und sich Gitarre und knuffiger Bass dezent dazugesellen, entstehen hübsche radiotaugliche Gemmen.
Penelope und ihre Band verstehen es wiederholt mit kleinen dezenten Gitarrenlicks bei You Reel Me In und den auffällig angenehmen B3 Orgel-Einsätzen heimelige Atmospäre zu verbreiten und die Midtempo Songs interessant zu gestalten. Da macht es auch nichts aus, wenn sich Penelope bei Scrab mal ein wenig im banalen Doo Wop verläuft, bei USSA mit etwas verspäteten BLONDIE Appeal und bei Dead Girl mal zuviel bei CYNDI LAUPER und Co gelandet zu sein scheint.
Dafür macht sie mit ergreifenden Streicherarrangements im Hintergrund bei Meet Me In France und Winter Coats etwas Boden gut und hinterlässt mit der mitreissend kraftvollen Rockballade If Your Willing auf die Albumgesamtlänge betrachtet unter dem Strich doch einen recht passablen Eindruck.