Peggy Sugarhill Rockabilly Music Is Bad Bad Bad, Bear Family Records, 2011 |
Peggy Sugarhill | Vocals | |||
Adriano BaTolba | Guitar | |||
Matt L. Hanson | Drums | |||
Falko Burkert | Double Bass | |||
Till Kersting | Acoustic Guitar | |||
Lucy Karashigo | Vocals (Track 11) | |||
Hanno Kahl | Organ (Track 8) | |||
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01. Rockabilly Music Is Bad Bad Bad | 07. That's Alright Mama | |||
02. Lucille | 08. I Won't Stand In Your Way | |||
03. She Don't Love You | 09. Breakaway | |||
04. Sticks And Stones | 10. Switchblade | |||
05. Money Honey | 11. Eldorado Lost | |||
06. Gisele | ||||
Welcher Künstler nennt sich denn im Jahre des Herrn 2011 Peggy Sugarhill? Nimmt man den Albumtitel zur Hand, löst sich dieses Rätsel in Sekundenschnelle auf: "Rockabilly Music Is Bad Bad Bad" lenkt uns schnurstracks in die richtige Richtung. Die Rockabilly-Gemeinde ist schließlich bekannt dafür, dass sie ihre bevorzugte Musik geil, geil, geil findet. Die schnuckelige junge Dame mit dem knackigen Namen Peggy Sugarhill, einst als Sprößling tschechisch-litauischer Elern zur Welt gekommen und in Köln aufgewachsen, bildet da keine Ausnahme.
Von Kindesbeinen via Elvis vom Rockabilly-/Rock'n'Roll Virus befallen, entschloss sich die blonde Lady nach verschiedenen Gelegenheitsjpobs schließlich ab 2008 dazu, ihrer Liebe hemmungslos zu frönen. Da Rockabilly, trotz aller versteckten Massenkompatibilität, eine Art Nischendasein fristet und nur durch inkognito Performances solcher Darlings wie Sascha alias Dick Brave seinen Dornröschenschlaf zu unterbrechen beliebt, sollte sich Peggy Sugarhill also nicht wundern, wenn ihre Karriere nicht in glamourösem Stardasein endet. Will sie wahrscheinlich auch gar nicht. Denn was sie will ist Spaß haben, geil drauf sein, gute Laune versprühen, tanzen, schwitzen und trotzdem gut aussehen, große Klappe haben und auf den Putz hauen. Das alles und noch viel mehr ist mit Hilfe dieses sprühenden Rockabilly- Album möglich.
Wer so eine tolle Band wie die BACKBEATS, die man eben aus bereits erwähnten Dick Brave Tagen kennt, in seinem Rücken weiß, braucht sich nicht zu scheuen, mit ein paar klitzekleinen gesanglichen Defiziten aufzuwarten. Die gehen im Eifer des Gefechts sowieso unter, weil Rockabilly-Musik schließlich nicht zum konzentrierten Hören unterm Kopfhörer geschaffen wurde, sondern um abzufeiern. Die Leidenschaft auf "Rockabilly Music Is Bad Bad Bad" bleibt stets deutlich spürbar und wen so ein feurige Nummer wie Brian Setzers (Stray Cats) Switchblade in Sugarhills Interpretation nicht aus den Schuhen wirft, hat wohl Betonklötze an den Füßen.
Dieses gut halbstündige Stunde Rockabilly-Geschoss imponiert durch eine kompakte und intensiv gelebte Teamleistung, wobei sich Gitarrist Adriano BaTolba als bewundernswerter Fixpunkt herauskristallisiert und die eigentliche Protagonistin Peggy Sugarhill ein klein wenig in den Schatten stellt.
Insgesamt betrachtet steht "Rockabilly Music Is Bad Bad Bad" schon ziemlich selbstbewußt im Rampenlicht und versprüht eine geile Atmosphäre. Da wird viel versprochen und fast alles eingehalten. Bravo.