Paul Thorn Too Blessed To Be Stressed, Blue Rose Records, 2014 |
Paul Thorn | Vocals | |||
Bill Hinds | Electric & Acoustic Guitars | |||
Ralph Friedrichsen | Bass | |||
Michael Graham | Piano, Organ, Guitar, Harmonium | |||
Jeffrey Perkins | Drums | |||
Bob Britt | Electric Guitar | |||
The McCrary Sisters | Backing Vocals | |||
| ||||
01. Everything's Gonna Be Alright | 07. Don't Let Nobody Rob You Of Your Joy | |||
02. Too Blessed To Be Stressed | 08. Get You Healin' | |||
03. Everybody Needs Somebody | 09. Old Stray Dogs & Jesus | |||
04. I Backslide On Sunday | 10. What Kind Of Roof Do You Live Under | |||
05. This Is A Real Goodbye | 11. No Place I'd Rather Be | |||
06. Mediocrity Is King | ||||
Hey, alles wird gut. Mit dem wuchtigen Rock-Opener Everything's Gonna Be Alright legt der Amerikaner Paul Thorn sogleich die Marschroute seines neuen Albums "Too Blessed To Be Stressed" fest. Er lässt kaum Raum für trübe Gedanken, setzt auf eingängige Parolen und plakative Refrains samt Mitsinggarantie. Getreu dem Motto eines anderen Albumtitels: Don't Let Nobody Rob You Of Your Joy.
Diese vorsätzliche positive Ausstrahlung mag den einen oder anderen Hörer irritieren, weil der inzwischen 50-jährige Thorn mit seiner geschulten Preisboxerfaust alles vermeintlich Schlechte aus dem Weg räumt und schlussendlich nur selten etwas zu bemängeln findet (Mediocrity Is King). Bei Thorn klingt alles so einfach, auch wenn das wahre Leben selten so einfach daherkommt. Das grenzt an Eskapismus, macht Lust und Spaß, vorausgesetzt man verspürt grad eine ähnliche Lust zum Jubilieren und Trällern.
Ein locker groovender Song wie Everybody Needs Somebody mit seinem wuchtigen, langgezogenen Stadion-Refrain tönt zunächst ein wenig dämlich. Doch beim zweiten Hören singt man mit, scheint rückhaltlos infiziert von dieser blauäugigen Fröhlichkeit, man klinkt sich ein in den Reigen aus tanzenden Springsteen, U2 und Bob Seger Reminiszenzen. Versucht's einfach mal. Es macht Laune, die zweite oder dritte Stimme mitzusingen. Everybody Needs Somebody! Im Grunde die Essenz des Lebens.
Das komplette Album stützt sich auf diese Masche, groovt mit Blues, Soul, Funk, Gospel, Country und Rock-Attitüde und stolziert mit einem wehenden Umhang aus funkelnden Pop-Glitzersteinchen über die große Bühne. Paaarty! Arm in Arm tanzend.
Nicht umsonst gibt Thorn zu, er sei inspiriert von großen Rockhymnen mit Mitsing-Refrains: "Wenn die Leute während unserer Live-Gigs schon beim zweiten Refrain mitsingen können, dann funktionieren meine Songs. Ich liebe das!" Genau, Paul, so einfach ist das. You only live once. Alles wird gut.