Titel |
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01. The Lord |
02. Love Is Like A Braid |
03. My Professional Opinion |
04. Your Forgiveness |
05. Trail Of Volcanoes |
06. The Sacred Harp |
07. Wait |
Musiker | Instrument |
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Paul Simon | Vocals, Guitar, Hi-Strung Electric Guitar, Dobro, Baritone-Guitar, Percussion, Keyboards |
Jamey Haddad | Hadphon, Hadjira, Gran Cassa Bass Drum, Almglocken |
Edie Brickell | Vocals on 'The Sacred Harp' and 'Wait' |
Voces8 | Vocals |
Alex Sopp | Flute |
Nina Stern | Chalumeau |
Nadia Sirota | Viola |
Gabriel Cabezas | Cello |
Paul Morton | Theorbo |
Ein paar der alten Barden gibt es doch noch. Mit Gordon Lightfood hat uns unlängst (1.5.2023) erst einer von ihnen verlassen, aber gerade eben erst hat Yusuf/Cat Stevens ein wundervolles neues Album veröffentlicht und auch Paul Simon überbringt uns ein neues Werk. Natürlich hätte er sich längst zur Ruhe setzen können und seine Tage mit Spaziergängen durch den Central Park oder entlang des Hudson River verbringen können. Aber so einen lässt die Musik nicht los, dem strömen immer wieder neue Melodien und Gedanken zu und der sucht auch mit 82 noch neue Wege und Ufer.
Mit “Seven Psalms“ begibt er sich sozusagen zu den Ursprüngen der Folk Musik, denn dereinst wurden Psalmen mehr gesungen, als gesprochen (ist auch heutzutage zum Teil noch so), und liefert uns sieben Songs/Psalmen, die als Ganzes gesehen werden sollen und dementsprechend auch fließend ineinander über gehen. Dabei begleitet er sich überwiegend selbst, meist auf der gewohnten Akustikgitarre und er hat es nicht verlernt und spielt einen wunderbaren Fingerstil. Die Stimme hörbar älter geworden, aber sie transportiert immer perfekt noch die treffsicheren Worte des Ausnahme-Songwriters.
Das läuft alles in ruhigen Bahnen und teilweise medidativ ab, nimmt den Hörer nichtsdestotrotz gefangen. Man muss sich die Zeit nehmen und zuhören (bei gerade eine halben Stunde wird nicht zu viel abverlangt), dann entfalten die Songs ihre Wirkung. Die gehen, wie bei My Professional Opinion auch mal eine eher bluesige Richtung, werden zeitweise sphärisch, wie in Your Forgiveness, oder melancholisch, wie in Trail Of Volcanoes.
Bei den letzten beiden Titeln tritt Edie Brickell, die seit 1992 mit Paul verheiratet ist (hat man schon ganz vergessen, nicht?) mit ans Mikrofon und erweist sich auch hier als perfekte Partnerin. Ihre traumhafte Stimme hebt Simons Gesang, wie diese Songs, auf eine höhere Stufe. Gerade Wait, wieder mit bluesigem Einschlag, erstrahlt mit beeindruckender Schönheit. Amen.