Paul Simon | Vocals, Guitar | |||
Art Garfunkel | Vocals | |||
Fred Carter Jr., David Spinozza, Huks Brown, Wallace Wilson, Hugh McCracken, Eric Gale, Ray Phiri, Bill Frisell | Guitar | |||
Joe Osborn, Russel George, Jackie Jackson, Tony Levin, Bakithi Kumalo | Bass | |||
Hal Blaine , Winston Grennan, Steve Gadd | Drums | |||
Larry Knechtel | Keyboards, Piano | |||
Neville Hinds, Ken Asher | Organ | |||
Michael Brecker | Saxophone Solo on Still Crazy After All These Years | |||
u.v.m. | ||||
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01. The Sound Of Silence | 11. Still Crazy After All These Years | |||
02. America | 12. Slip Slidin' Away | |||
03. The Boxer | 13. Late In The Evening | |||
04. Cecilia | 14. Hearts And Bones | |||
05. The Only Living Boy In New York | 15. Diamonds On The Soles Of Her Shoes | |||
06. Bridge Over Troubled Water | 16. You Can Call Me Al | |||
07. Me And Julio Down By The Schoolyard | 17. Spirit Voices | |||
08. Mother And Child Reunion | 18. That's Were I Belong | |||
09. American Tune | 19. Everything About It Is A Love Song | |||
10. 50 Ways To Leave Your Lover | 20. Love And Hard Times | |||
Der Untertitel zu diesem Album lautet: "A Paul Simon Retrospective (1964-2011)".
Für eine "Anthology" wäre eine einfache CD auch längst nicht genug gewesen und zum Glück hat man sich auch ein "Best Of" verkniffen, denn selbst dann waren 20 Lieder bei weitem zu wenig gewesen, um das Schaffen von Paul Simon gebührend zu würdigen.
Dies gesteht man auch bereits in den ersten Worten des Booklets ein (welches neben einem ausführlichen Geleitwort auch sämtliche Texte enthält. Leider etwas klein geschrieben.), aber man wollte wohl so eine Art Überblick über das Lebenswerk des Songwriters liefern. Das anstehende Weihnachtsgeschäft hat man dabei sicher nicht ganz aus den Augen verloren.
Simon selbst teilt seine Arbeit in drei Phasen ein: Die Songs mit SIMON & GARFUNKEL, die Alben vor "Graceland" und eben jenes vielfach ausgezeichnete Album und die Zeit danach. Dass SIMON & GARFUNKEL hier mit gut einem Drittel der Songs vertreten sind, käme dieser Aufteilung also entgegen. Warum jetzt gerade diese Sechs - und, beispielsweise, nicht Mr. Robinson - darüber kann man sinnieren, über die Qualität brauchen wir nicht zu reden, die ist über jeden Zweifel ergaben. Ich weiß indes nicht, ob man The Sound Of Silence irgendwie neu abgemischt hat, oder ich bisher andere Fassungen kannte. Jedenfalls scheint mir, das Lied bisher nie so gehört zu haben. Wie deutlich die beiden Stimmen zu hören sind und dass man sowohl Simons als auch Art Garfunkels Beitrag genauestens verfolgen kann und ebenso die E-Gitarre mit ihren Fills im Hintergrund. Da bin ich richtiggehend fasziniert.
Fasziniert hat mich vor Jahren auch ein Konzert Paul Simons, welches im Fernsehen gesendet wurde (das Konzert selbst wohl irgendwann in den 70ern aufgezeichnet) und bei dem Songs wie 50 Ways To Leave Your Lover und Late In The Evening (bis heute einer meiner Lieblingstitel, nicht nur wegen der Textzeile: "I turned my amp up loud and I blew that room away") mitreißend dargeboten wurden. Diese Songs - und die diesem Zeitraum zugehörigen Nummern, wie Slip Slidin' Away und Still Crazy After All These Years - mit ihrem oft jazzigen Ansatz gehören natürlich auch zum Unverzichtbaren in Simons Karriere. Die Alben aus jener Zeit sind vielleicht nicht alle solche Pflichtkäufe wie die meisten SIMON & GARFUNKEL Alben, aber diese Songs sind so verdammt gut, dass man sie haben sollte. Schön auch, dass der Single-Hit Mother And Child Reunion hier vertreten ist.
Natürlich kommt man nicht um "Graceland" herum. Die beiden hier vertretenen Titel, You Can Call Me Al und Diamonds On The Soles Of Her Shoes, sind weder repräsentativ noch ausreichend und so hätte man sie sich eigentlich auch sparen können, denn das Album muss man im Schrank haben. Und von Zeit zu Zeit im Player.
Man muss allerdings auch erkennen, dass danach die großen Perlen ausblieben. Spirit Voices, vom südamerikanisch inspirierten Album "Rhythm Of The Saints", hat noch etwas vom afrikanischen "Graceland"-Spirit in sich, verliert sich aber in rhythmischen und gesanglichen Spielereien.
Das leicht sphärische, melancholische That's Were I Belong ist etwas "geerdeter", schlägt aber in eine ähnliche Richtung. Bezeichnenderweise stammen nur drei Songs aus den Jahren zwischen 2000 und 2011. Der einnehmende Beginn von Everything About It Is A Love Song wird leider bald von einem unruhigen Rhythmus überlagert und der Fan der frühen Tage überfordert, wenngleich sicher eine interessante "Fusion".
Tja, und auch Love And Hard Times - wenngleich ein schöner, herrlich dahinplätschernder Abschluss - fehlt irgendwo der rote Faden.
Mit der Ausnahme der Hits aus den 70ern greift man vielleicht besser zu den jeweils zugehörigen Studio-Scheiben, zumal es da noch einiges zu entdecken gibt. Wer "nur" so ein bisschen hochklassige Songwriter-Musik braucht, kann sich hier natürlich auch eine Freude machen.