Paul Raymond

Terms & Conditions Apply

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 08.03.2013
Jahr: 2013
Stil: Hard Rock

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Paul Raymond Homepage



Redakteur(e):

Epi Schmidt


Paul Raymond Project
Terms & Conditions Apply, Cherry Red Records, 2013
Paul RaymondLead Vocals, Lead & Rhythm Guitars, Keyboards
Andy SimmonsLead & Rhythm Guitars, Keyboards
Mark ColesBass Guitar & Backup Vocals
Tony SteelDrums & Backpup Vocals
Special Guests:
Michael SchenkerGuitar
Ruben AscherVocals
Produziert von: Paul Raymond & Andy Simmons Länge: 57 Min 14 Sek Medium: CD
01. Born & Raised On Rock'n'Roll09. Reach Out (I'll Be There)
02. End Of Life As W Know It10. Love Is Blind
03. Deeper Shade Of Blue11. If You Gotta Make A Fool Of Somebody
04. C-List CelebrityBonus Tracks:
05. We Will Be Strong12. Still The Same
06. Terms & Conditions13. Drifting Apart
07. Whiskey Mac14. Partners In Crime
08. Bright Lights

Das hätte man wohl kaum erwartet - und ich noch weniger - dass ausgerechnet der Keyboarder das beste Rock'n'Roll-Album seines gegenwärtigen und ehemaligen Umfeldes herausbringt. Okay, zweifellos ist Paul Raymond einer der wichtigsten Tastenmänner im Rock-Bereich, gerade was die härteren Töne angeht. Die Bedeutung, die ein Jon Lord - und in gewisser Weise auch ein Don Airey - für DEEP PURPLE und WHITESNAKE - bzw., in Aireys Fall, für RAINBOW - hatte, ist Paul Raymond für UFO und MSG nicht abzusprechen.
Die Liste, mit Songs die von seinen Beiträgen zehren ist schier endlos, aber stellvertretend sei hier nur sein Piano-Intro zum UFO-Klassiker Doctor Doctor genannt. Kein Hard Rock-Fan, dem dass nicht nach dem ersten Hören aufs Herz tätowiert wäre.

Neben seiner Linkshändigkeit - was beim Bühnenbild immer gut kommt - ist ein weiterer und vielleicht der größte Vorteil, von Raymond, dass er auch die Gitarre sehr passabel zu bedienen weiß und so immer rechtzeitig seine Tasten verlässt, wenn es einfach mal nur rocken muss. Neben UFO und MSG war auch immer Zeit in andere Projekte einzusteigen und wenn gar nix ging, dann machte sich der Keyboarder/Gitarrist an Soloalben, die dann schlicht unter seinem Namen, oder als "Project" liefen.
Letzteres ist wieder der Namensgeber für seine gerade erschienene Scheibe und die erfreut mich praktisch vom Start weg.
Riff-getriebener Rock im allerbesten 70er Jahre-Stil. Da lugt jede Menge Glam- und Boogie-Rock hervor. Ich muss da augenblicklich an SWEET, an Rod Stewart, und ganz besonders an dessen ehemaligen Tastenhämmerer Ian McLagan, denken, wenn Paul mit Born & Raised On Rock'n'Roll eine Hymne für alle, na sagen wir, vor 1970 Geborenen liefert. Geiler Einstieg!
Beim zweiten Song, End Of Life As We Know It, ist man so nah an UFO dran, wie es wohl nur geht. Und das singt alles Paul selber, um das mal klar zu stellen! Na ja, wenn man jahrzehntelang Phil Moggs Organ im Ohr hatte... Klingt jedenfalls verdammt gut und hätte auf den meisten Scheiben von Mogg, Way, Schenker und Co. eine richtig gute Figur gemacht. Dazu ist der Sound auch noch richtig gut. Schön, beim Solo hätte Michael Schenker noch eine zusätzliche Wunderkerze angezündet.
Vielleicht ist Raymond auch zu limitiert, um kompliziertere Songs zu schreiben, aber wenn dem so wäre, knie ich nieder und danke dem Herrn! Auch Deeper Shade Of Blue wälzt sich so absolut herrlich im 70er Sound und Gewand, dass man fast glaubt, der Song könnte als 45er Single erscheinen. Geile Riffs, straighter Rhythmus und doch intelligent instrumentiert.
Da ist nix überproduziert und doch greift alles perfekt ineinander, Raymond hat eine sehr gute Solo-Stimme, die Riffs sind kernig, die Melodien gehen ins Ohr, die Songs sind klasse gemacht und der Sound einfach geil. Was will man mehr?

Vielleicht so eine grandiose Piano-Ballade, wie We Will Be Strong? Eine Hymne die einer gewissen "königlichen Band" zu jedem Zeitpunkt ihrer Karriere gut zu Gesicht gestanden hätte. Da gäb' ich, nun, ich will mich nicht gleich von Gliedmaßen trennen, aber doch Einiges, könnte ich diesen Song vom seligen Freddie Mercury gesungen hören. Das Brian May-mäßige Solo ist da fast schon zuviel des Guten.
Es gibt im Prinzip keine Ausfälle auf diesem Album. Der ein oder andere Song springt nicht sofort ins Ohr, aber letztlich kommt da alles ziemlich gut. Manchmal moderner, wie im Instrumental Whiskey Mac, mal fast poppig, wie in Bright Lights, oder einfach klassisch, wenn in Reach Out (I'll Be There Raymonds alter Bandkollege Michael Schenker mit in die Saiten greift und dem alten FOUR TOPS Evergreen die Hard Rock-Schuhe anzieht. Hätt's vielleicht nicht unbedingt gebraucht, aber macht doch irgendwo Spaß.
Als zweiter Gast fungiert Reuben Archer, der schon in Bands wie den WILD HORSES zugange war (da tummelten sich z.B. auch Jimmy Bain und Brian Robertson) und der in der langsamen Ballade Love Is Blind ein passable Vorstellung abliefert.
Warum neue Scheiben gleich mit "Bonus Tracks" ausgestattet sind, lasst euch anderswo erklären, aber es gibt hier gleich drei Stück. Still The Same kommt als Midtempo-Riff-Rocker mit balladeskem Mittelteil, Drifting Apart geht fast ein bisschen in die Country-Ecke und Partners In Crime rockt wieder in bester 70er Jahre Manier. Da kann man fast nennen, wen man will. Das könnte fast jede Hard Rock-Band aus jenem Jahrzehnt Pate stehen.
Was sich womöglich als munterer Zeitvertreib für Paul Raymond anließ, entpuppt sich als perfekter Zeitvertreib für alle diejenigen, denen genannte Bands zumindest ein aufmerksames Heben der Augenbrauen entlocken. Ein erstes Highlight in diesem Jahr.

Epi Schmidt, 04.03.2013

 

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