Paul McCartney Flowers In The Dirt - Paul McCartney Archive Collection, Universal Music, 2017 (1989) |
Paul McCartney | Vocal, Guitar, Bass, Piano, Percussion, Drums | |||
Hamish Stuart | Harmonies, Guitar | |||
Chris Whitten, Dave Mattacks | Drums | |||
Robbie McIntosh | Guitar | |||
Mitchell Froom | Drums | |||
David Rhodes | Ebow Guitar | |||
Chris Davis, Chris White, Dave Bishop | Saxophone | |||
Steve Lipson | Bass, Guitar, Programming | |||
Trevor Horn, David Foster, Greg Hawkes | Keyboards | |||
Linda McCartney | Harmonies | |||
Elvis Costello | Vocals, Keyboards on You Want Her Too and Don't Be Careless Love | |||
David Gilmour | Guitar on We Got Married | |||
Guy Barker | Trumpet | |||
Judd Lander | Harmonica | |||
Nicky Hopkins | Piano on That Day Is Done | |||
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CD 1 - Remixed Album: | ||||
01. My Brave Face | 08. This One | |||
02. Rough Ride | 09. Don't Be Careless Love | |||
03. You Want Her Too | 10. That Day Is Done | |||
04. Distractions | 11. How Many People | |||
05. We Got Married | 12. Motor Of Love | |||
06. Put It There | 13. Oú Est le Soleil? | |||
07. Figure Of Eight | ||||
CD 2 - Bonus Audio - Original Demos: | ||||
01. The Lovers That Never Were | 06. That Day Is Done | |||
02. Tommy's Coming Home | 07. Don'nt Be Careless Love | |||
03. Twenty Fine Fingers | 08. My Brave Face | |||
04. So Like Candy | 09. Playboy To A Man | |||
05. You Want Her To | ||||
Gleichwohl in meiner Jugend – ja, da kann ich mich noch erinnern! – glühender BEATLES-Fan, muss ich zugeben, dass ich mich auf “Flowers In The Dirt“, wie schon zuvor auf “Pipes Of Peace“, nicht mehr so versessen drauf gestürzt habe. Erstens war irgendwie Ende der 80er härterer Stoff angesagt (man hatte ja einiges an Plastik-Müll aus dem Jahrzehnt zu verdauen), und zweitens erschien mir doch Manches von Paule zu berechenbar, und teils auch beliebig geworden zu sein.
Angesichts der Neuauflage, im Rahmen der “Paul McCartney Archive Collection“, lohnt sich aber vielleicht doch ein zweiter Anlauf.
Wie gehabt, gibt’s da verschiedene Editionen, unter anderem, mit DVD und zusätzlichen Downloads sowie, mittlerweile ja fast üblich, als LP.
Nun, mir und den Meisten sollte die remasterte Doppel-CD genügen. Die klingt, das muss man sagen, aber auch wirklich gut. War das damals schon so? Auf jeden Fall geht der Hit My Brave Face auf heutzutage noch sofort ins Ohr und man singt unwillkürlich mit. Das haben wenige Künstler drauf, so eine eingängige Pop-Nummer aus dem Ärmel zu schütteln, die auch nach Jahrzehnten ihre Faszination behält. McCartney ist einer von ihnen.
Auch das gar nicht so raue Rough Ride kommt richtig gut. Funky, leicht reggae-mäßig, mit wundervollem Beat und Sound. Da wird gegen Ende direkt 70`s-mäßig gejammt.
Einen Großteil des Albums hat Paul zusammen mit Elvis Costello geschrieben und dieser singt auch bei You Want Her Too mit und spielt Keyboard. Wahrscheinlich geht ein Teil der ansteckenden Art der Nummer davon aus. Die Beiden stacheln sich jedenfalls hörbar gegenseitig an. Ja, Distractions wäre damals bei mir wohl über die Bordwand gegangen. Inzwischen…, so ist er halt, der Paule, und ich hör mir auch die gut gemachte Schmusenummer an. Altersmilde? Vielleicht.
Bei dem folkigen We Got Married, erinnert ein bisschen an die Zeiten von “London Town“, gibt’s hohen Besuch: PINK FLOYDs David Gilmour setzt hier typische Gitarrenakzente. Wenn man’s mal weiß, unverkennbar!
Put It There, ein typisches McCartney “Liedchen“. Plätschert munter dahin…, und man kriegt es nicht mehr aus der Birne.
Bei Figure Of Eight zeigt McCartney einmal mehr, dass er Härte und zarten Pop-Schmelz perfekt kombinieren kann. Wenn man eine der besten Stimmen im Musikbusiness hat, dann geht das halt.
Mit This One war ein weiterer Mega-Hit auf diesem Album vertreten. Klar, die Videos damals hatten großen Anteil an den Erfolgen, aber ohne die richtige musikalische Vorlage wäre auch da nix gegangen. Auch bei Don’t Be Careless Love ist Costello gesanglich involviert, es wird allerdings etwas… naja, verspielt-verdreht.
Gut gefällt mir die Kneipen-Hymne That Day Is Done. Bitte ein Guiness dazu!
Wieder etwas Reggae bei How Many People und dann leiht sphärische Klänge bei Motor Of Love.
Leicht experimentell und mit einem Blick zurück in die 80er beendet Oú Es Le Soleil? das Originalalbum.
Die Bonus-CD birgt die Original-Demos und zwar richtig gut produziert! Das kommt aber auch richtig gut, wenn da nur Gitarre und Piano zu den Stimmen von McCartney und Costello spielen und die Stimmen so richtig gut rauskommen. Man höre sich nur The Lovers That Never Were an.
Da sind schon etliche Nummern dabei, die nicht auf das Album kamen, aber trotzdem ihren Reiz haben. Bei mancher Nummer würde man sich wünschen, das wäre weiter verfolgt worden. Etwa das rasante, Buddy-Holly-mäßige Twenty Fine Fingers.
Und dass My Brave Face auch nur auf der Akustischen geschrammelt funktioniert, das kann man sich ja vorstellen. Gute Songs klingen auch dann gut.
Tja, mein Lieblings-McCartney-Album wird’s trotzdem nicht werden, aber ich denke bei Blumen wohl künftig doch auch ab und an, an die “Flowers In The Dirt“.