Paul Jones & Dave Kelly

Live At The Ram Jam Club - Volume Two

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 05.11.2007
Jahr: 2007

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Redakteur(e):

Thorsten Philipp


Live At The Ram Jam Club - Volume Two, SPV/Blue Label, 2007
Paul Jones Vocal and Harmonica
Dave Kelly Vocal and Guitar
Produziert von: Dave Kelly, Andrew Hanson & Bill Gautier Länge: 50 Min 25 Sek Medium: CD
1. I Can´t Be Satisfied7. Nobody´s Fault But Mine
2. Baby What You Want Me To Do8. Few Short Lines
3. Moon Going Down9. Noah Lewis Blues
4. Without You10. Skin Game Blues
5. Velocity And Love11. D Day Blues
6. Mr. Estes Said12. Mean Old Frisco

Das ist er also, der Blues in seiner reinsten Form. Eine akustische Gitarre, eine Mundharmonika und der passende bluesige Gesang. Minimalistisch, roh, eindringlich, auf den Punkt. So muss er geklungen haben, als John Lee Hooker und all die anderen seiner Zeit noch jung waren und in ollen Kaschemmen ihren kargen Lebensunterhalt verdienten. Spielen für eine warme Mahlzeit, ein kleines Taschengeld oder ein Dach über dem Kopf. Aber, obwohl der von Paul Jones und Dave Kelly dargebotene Blues sehr alt ist, klingt das alles überhaupt nicht angestaubt, im Gegenteil, es klingt frisch und unverbraucht.

Auch wenn die Mundharmonika in vielen Fällen schroff geblasen und die Gitarre teilweise sehr hart gespielt wird, hört man eines sofort, Paul Jones und Dave Kelly sind vom Fach. Die Herren haben unheimlich viel Soul. Und das ist bei dieser kargen Instrumentierung ungleich schwerer rüber zu bringen. Wie viele Musiker "verstecken" sich hinter aufwendiger Technik, üben sich bei ihren aufgesetzten Soli im übertriebenen Minenspiel, um am Ende doch nur aufgeblasenen Durchschnitt dargeboten zu haben.
Bei den Songs handelt es sich teilweise um Eigenkompositionen. Aber zur anderen Hälfte bedienen sich die zwei am reichhaltigen Erbe früherer, längst verstorbener Bluesgrößen. Jimmy Reed, Charlie Patton oder Blind Willie Johnson, um nur drei zu nennen. Musiker, deren Einfluss auf den Blues, aber auch auf alles was darauf folgen sollte, nicht zu unterschätzen ist. Und, deren Songs man heute noch kennt. Eben weil sie damals Songs für die Ewigkeit geschrieben haben, die im Laufe der Jahre immer wieder gecovert wurden. Auf den HoM-kompatibelsten sollte man kurz eingehen: nämlich Nobody´s Fault But Mine. Die bekannteste Version lieferte Mitte der 70er wohl LED ZEPPELIN ab. Und sie machten aus diesem Song einen funkigen Bluesrock, zu dessen Rhythmus Page und Plant seinerzeit bestimmt ihre Hüften kreisen ließen. Und dafür gehört ihnen nachträglich der Hintern versohlt, denn das hatte mit der ursprünglichen Interpretation nichts gemein. Da war kein aufgesetzter Sexismus, keine 'uuhs' und 'aaahs', nein Nobody´s Fault But Mine war ein ernstes und ernst zu nehmendes Stück Musik. Und deshalb ist es doppelt schön, dass Paul Jones und Dave Kelly sich dieser alten Version nochmals annehmen.

"Live At The Ram Jam Club - Volume Two" kann man ohne Vorbehalte empfehlen. Sei es als Entdeckungsreise in die 30er und 40er, sei es zwei tollen Musikern zu lauschen oder einfach nur dem Blues zu frönen.

Neben der CD ist auch eine DVD erhältlich: "An Evening With Paul Jones & Dave Kelly - Volume Two", die ebenso im Ram Jam Club eingespielt wurde. Sie zeigt die beiden Musiker mit einer teilweise abgeänderten Setlist und ist somit eine ganz gute Ergänzung zur oben genannten CD. Insbesondere, da sich Paul Jones das ein oder andere Mal als Witzbold hervortut und mit flotten Sprüchen und Ansagen das Konzert noch zusätzlich auflockert. Außerdem, wer dachte, Blueser seien bierernste, eher traurig gestimmt Typen war von vornherein falsch gewickelt. Doch seht selbst.

Thorsten Philipp, 05.11.2007

 

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