Paul Gilbert

Bochum, Rockpalast, 08.11.2016

( English translation by Google Translation by Google )

Konzertbericht

Reviewdatum: 12.11.2016
Stil: Hard Rock, Heavy Metal

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Redakteur(e):

Ralf Frank

Harald Elbracht

Volker Jäkel

Ralf Frank


Paul Gilbert,
Bochum, Rockpalast, 08.11.2016

Paul Gilbert gibt sich die Ehre. Neben Locations wie Tel Aviv oder Moskau gastiert der ex-Gitarrenhexer von MR. BIG oder RACER X zwischendurch im beschaulichen Rockpalast in Bochum. Einem heimeligen Club innerhalb der Matrix, der mehr einem Tanzkeller als einer Rockbühne ähnelt, was auch die spärliche Lightshow inkl. Discokugel und rotierenden Strahlern wiederspiegelt.
Dem Meister selbst sieht man seine Stadionrock-Vergangenheit auch nicht an und er wirkt eher wie ein Musikstudent der Ruhr Uni, wie übrigens auch ein Großteil des überraschend jungen Publikums mit hohem weiblichen Anteil.
Erkennbare Metalheads sind kaum vertreten, die wenigen werden aber gleich zu Anfang mit einem instrumentalen, sog. Massive Medley aus krachledernen Bausteinen der besagten MR. BIG und RACER X Vergangenheit belohnt. "High speed shred guitar virtuoso" oder einfach nur "Intense Rock", wie Gilbert es selber nennt.

Nach einer über dreißigminütigen Tour de Force verspricht Gilbert dem atemlosen Publikum, nun auch kürzere Stücke spielen zu wollen. Diese speisen sich zu einem großen Teil aus seinem neuen Album "I Can Destroy", was einen Bruch in der Stimmung bedeutet. Jetzt wird's des Öfteren bluesig und auch die an sich härteren Stücke des Albums kommen nicht ganz so prall rüber, was hauptsächlich an einer fehlenden zweiten Gitarre liegt.
Im Gegensatz zum Album tritt Gilbert hier in Trioformation auf und trotz seiner technischen Fähigkeiten vermag er die zweite Gitarre nicht zu kompensieren, auch wenn seine Nebenleute, bestehend aus den international anerkannten Koryphäen Thomas Lang (u. a. Peter Gabriel, ASIA - Drums) und Pete Griffin (u. a. Dweezil Zappa, Steve Vai - Bass) ihr Bestes geben.

Somit bleibt der zweite Teil des Abends bis auf einige Ausnahmen überwiegend für Gitarrenschüler und Technikfreaks ein Happening, diese dürfen jedoch einige Tricks vom gutgelaunten Guru mit nach Hause nehmen.
Nichtsdestotrotz erlebt man einen Meister seines Faches nicht alle Tage so hautnah und beinahe familiär, was auch die Redaktionskollegen, die sich für ein entsprechendes Event eingefunden haben, bestätigen werden und entsprechend zu Wort kommen.

Ralf Frank, 08.11.2016

©: Ralf Frank

Als großer RACER X Fan blieb es mir immer verwehrt die Combo auch mal live zu erleben. Umso heißer war ich auf das Gastspiel von Paul Gilbert.
Als dann das Konzert mit geschätzten 30 min. RACER X Instrumental-Medley begann, stand nicht nur mir der Mund offen. Die Virtuosität und der Spielwitz der Musiker haben mir total imponiert.
Drummer Thomas Lang glänzte dann auch in einem Solo, gegen das Mike Terrana heutzutage alt aussehen würde. Also Hut ab vor der kompletten Mannschaft, die dann im weiteren Verlauf auch u.a. Songs von Pauls letztem Album (natürlich) zum Besten gab.
Ich für meinen Teil bin als RACER X Fan auf meine Kosten gekommen.

Volker Jäkel, 08.11.2016

©: Ralf Frank

Hey Ho , Brothers and Sisters !
Eigentlich wollte ich den Schuppen called Rockpalast in Bochum nach dem Desaster mit MONSTER TRUCK nicht mehr betreten, aber PAUL GILBERT war dann doch nochmal ein Leckerchen, welches ich mir nicht entgehen lassen wollte. Ich fand es schon außerordentlich, das sich einer der gewählt 50 besten Gitarristen der Welt ausgerechnet nach Bochum verirrt, seine nächsten Stationen waren Tel Aviv, Moskau, St. Petersburg...so what, also hingefahren.
Vorneweg gibt's auf dem Real Parkplatz am Pommeswagen wie üblich BRUNO's hausgemachte Spezialfriko (mit Spiegelei und Röstzwiebeln), und so gestärkt betrat ich mit meinen Jungs Ralle und Silli den Rockpalast in den Räumlichkeiten der bekannten MATRIX.

Sehr angenehm überschaubare 50 Nasen wollten sich mit uns eine Gitarrenlektion allererster Güte rein pfeifen, überraschend viele junge Leute (Musikstudenten?) darunter. Man darf nicht vergessen, der gute Paule ist am 6.11. glatte 50 geworden und ist seit 30 Jahren im Business seit den Anfängen mit RACER X, Riesenerfolge mit MR BIG und mittlerweile locker 18 Soloscheiben. Meine Erwartungshaltung war dementsprechend hoch und ich hoffte auf Songs aus allen Dekaden seines Schaffens.
Ohne großes Brimborium betrat Mr. G. mit seinen beiden Sidekicks Drumlegende Thomas Lang und Helge Schneider - lookalike Pete Griffin am Bass die Bühne und die ersten 90 Sekunden hauten mich weg.
Vollgasriff vom RACER X Hammersong Superheroes und ab ging's...dachte ich wie gesagt 90 Sek !

Aber der immer noch jugendlich wirkende Sonnyboy (Respekt!) aus California ist für seinen schrägen Humor bekannt: Er startet sein Konzert mit einem sage und schreibe 40 (in Worten VIERZIG!!!) Minuten Massive Medley, einer Werkschau aus 30 Jahren Musikerkarriere, rein instrumental, einige Gesangparts werden mal eben locker mit seiner Gitarre intoniert, gefühlt 100 Songs mit ausladenden Solipassagen, alles ohne Pause, der Wahnsinn.
Danach sind fast alle Besucher, vor allem Gitarrenschüler, nahe der Bewusstlosigkeit, unfassbar was da an Technik geboten wurde. Nun denn, Pauls Ansage, dass das 2. Stück kürzer ausfällt, sorgt für allgemeines Gelächter, puh.

Das restliche Konzert nehme ich nun nur noch im Dämmerzustand wahr, viel zu viele Solipassagen, zu wenig Songs mit denen ich was anfangen kann, wie gesagt, ich hatte auf das volle Brett gehofft. Stattdessen quer Beet durch die Musikstile Jazz, Funk, Blues, Punk, Slide etc., der Mann ist eine wandelnde Jukebox und kann eben genau wie seine 2 Mitstreiter alles, aber auch wirklich alles spielen.
Mich hat's dann nur noch genervt, bis auf I Can Destroy und SVT blieb bei mir nix hängen , so dass ich dann nach 2 sehr anstrengenden Stunden enttäuscht den Heimweg antrat.
Es ist eben alles Geschmacksache, schade.

Harald Elbracht, 08.11.2016

©: Ralf Frank

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