Paul Gilbert & Jimi Kidd Raw Blues Power, Provogue Records, 2002 |
Paul Gilbert | Guitars, Vocals | |||
Jimi Kidd | Guitars, Vocals | |||
Mike Szuter | Bass | |||
Johnny Fedevich | Drums | |||
Paul Demarco | Drums | |||
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1. Girls Watching | 6. Freedom | |||
2. A 180 | 7. Stranded | |||
3. Pacific Coast Highway | 8. Play Guitar | |||
4. Good Foot | 9. Sookie Sookie | |||
5. 12 Days Of The Blues | 10. Blues Power | |||
Ach Du lieber Onkel. Dieser Spruch trifft bei dieser CD inss Schwarze.
Kein Geringerer als sein Onkel JIMI KIDD hilft PAUL GILBERT bei seiner "Raw Blues Power" Scheibe.
Paul Gilbert, dessen Heimat mehr im deftigen Rock mit seinen Bands MR. BIG und RACER X lag, geht auf seinem Solowerk ein wenig fremd.
Die Betonung liegt auf ein wenig. Denn mit herkömmlichen Blues hat diese Scheibe aber auch rein gar nichts zu tun. Es wird gerockt, als sollte die Haltbarkeit der edlen IBANEZ Gitarren getestet werden.
Und Onkel Jimi läßt in dieser Hinsicht auch nichts anbrennen.
Immer diese schnöde Verwandschaft. Hier trifft der Spruch garantiert nicht zu.
10 mal Blues Power präsentieren die beiden auf ihrer CD. Das Wort Power sollte man persönlich nehmen. Tracks zum Entspannen oder Zurücklehnen sucht man hier vergebens. Vom Anfang bis zum Ende wird der Adrenalinspiegel des Hörers gleichmäßig am Kochen gehalten.
Das fängt an mit dem totalen Rockblues Girls Watching. Ein kerniger Powersong mit prallen Gitarren und groovenden Rhythmus.
Wer kann bei solch einem Tempo schon nach Mädels Ausschau halten?
A 180 folgt noch eine Spur rockiger. Und wieder spielt der Blues eine absolut untergordnete Rolle. Rock'n Roll mit saugeilen Gitarrenriffs. Es wird Zeit für eine Extra Portion Beta Blocker um meinen Blutdruck im Zaum zu halten.
Mit Pacific Coast Highway lassen es die beiden munter weiter krachen. Vorzüglicher Boogierock mit fesselnden FußWipp Effekt. Wah Wah Gitarrensound ohne Ende.
Das ist rockiger Spaß ohne Grenzen der mit Good Foot als Rockfunk seine geniale Ablösung findet. Onkel und Neffe bearbeiten ihre Gitarren ohne die geringsten Ermüdungserscheinungen.
Wie schon gesagt. Melodien zum Entspannen und Dösen sind nicht auszumachen.
Und neben all ihren eigenen tollen Songs präsentieren die zwei mit Sookie Sookie "den" Steppenwolf Klassiker. Das Original ist schon geil. Doch die beiden packen hinsichtlich Dynamik noch eins drauf. Eine Coverversion die sich wirklich lohnt.
(Frage der Redaktion: Gab es da nicht noch einen anderen Klassiker von Steppenwolf?)
Zum Abschluß wird es tatsächlich ein wenig bluesiger. Das neunminütige Blues Power bietet schier unendliche Gitarrensoli der Güteklasse A. Der Ibanez-Werbesong schlechthin.
"Raw Blues Power" ist ein durch und durch tolles Rockalbum mit ein wenig Blues und 10 tollen Songs. Gitarren, Bass und Drums sind eine Klasse für sich.
Traurig dran, wer diese CD nicht in seiner Sammlung hat.
Klang und Produktion sind gut.