Patti Smith Live At Montreux 2005, Eagle Vision, 2012 |
Patti Smith | Vocals, Acoustic Guitar, Electric Guitar, Clarinet, Harp | |||
Lenny Kaye | Electric Guitar, Acoustic Guitar, Vocals, Bass | |||
Tom Verlaine | Guitar | |||
Tony Shanahan | Bass, Keyboards, Vocals | |||
Jay Dee Daugherty | Drums | |||
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01. Redondo Beach | 07. Like A Rolling Stone | |||
02. Beneath The Southern Cross | 08. Seven Ways Of Going | |||
03. Dancing Barefoot | 09. Peaceable Kingdom | |||
04. Free Money | 10. Because The Night | |||
05. Ain't It Strange | 11. Not Fade Away/Momento Mori | |||
06. 25th Floor | 12. People Have The Power | |||
Weder die New Yorker, noch die US-amerikanische Punk-Szene wären ohne Patti Smith überhaupt vorstellbar. Schließlich ist ihr Name ganz eng mit den Ursprüngen, sowohl der Bewegung als auch der Musik, verbunden. Die New Wave wurde von ihr ebenso maßgeblich beeinflusst.
Die von der in Chicago geborenen Musikerin, Komponistin, Lyrikerin, Fotografin und Malerin kreierte Mixtur aus Punk Rock, New Wave, Rock, Blues, Reggae, Jazz und Singer-Songwriter-Stoff mit poetischen, kritischen, ehrlichen, persönlichen und schonungslosen, aber trotzdem ebenso hoffnungsvollen Texten sucht bis heute ihresgleichen.
Am 03. Juli 2005 trat die US-Amerikanerin zusammen mit ihrer Band, während der Tournee zum Album “Trampin’“ von 2004, bei dem altehrwürdigen Jazzfestival im schweizerischen Montreux auf. Der Mitschnitt dieses Gigs wurde vor kurzem unter dem Namen “Live at Montreux 2005“ als DVD und Blu-ray herausgebracht.
Die Künstlerin und ihre vierköpfige Combo, allesamt gut gelaunt, werden von dem zahlreich erschienenen Volk äußerst freundlich und erwartungsvoll willkommen geheißen.
Was nun folgt, ist eine beinahe schon magische Erfahrung. Die Smith entfaltet langsam und ganz behutsam ihr unglaublich faszinierendes Charisma. Diese Frau macht mit ihrem oft spröden Charme Gegenwehr völlig sinnlos und fängt jeden im Raum ein. Ehe sie sich versehen, hat sie schon alle an der Angel und lässt bis zum Ende der Vorstellung niemanden mehr davonkommen.
Die Setlist beinhaltet wilde, fetzige, muntere, mitreißende und ruhige, zahme Stücke. Sie stammen von den ersten sieben Alben (“Horses“ [besonders stark: Redondo Beach], “Radio Ethiopia“, “Easter“ [das zusammen mit Bruce Springsteen verfasste, überragende Because The Night darf natürlich auf keinen Fall fehlen], “Wave“ [herausragend: Dancing Barefoot, das atmosphärische Seven Ways Of Going ist dem Vorreiter in Sachen Free Jazz Ornette Coleman gewidmet], “Dream Of Life“ [das kämpferische und aufrührerische People Have The Power kommt zum Schluss], “Gone Again“, “Peace And Noise“) und “Trampin’“ (bemerkenswert: Das friedliche Peaceable Kingdom). Dazu gesellen sich dann noch Bob Dylans Like A Rolling Stone und Buddy Hollys Not Fade Away (hier im Medley mit Momento Mori).
Die Frontfrau und ihr Quartett, darunter Lenny Kaye und Tom Verlaine (TELEVISION), agieren wie aus einem Guss und geben sich nicht die geringste Blöße. Ganz klar eine überzeugende Darbietung sämtlicher Beteiligten.
Bild und Ton sind, wie erwartet, von guter Qualität. Das Material ist ja schließlich auch noch nicht so alt.
“Live at Montreux 2005“ ist nicht bloß für die Fans dieser außergewöhnlichen Dame geeignet, sondern für jeden, dem ausschließlich tolle Songs im Rahmen eines wirklich seelenvollen und tiefgehenden Konzerts am Herzen liegen.