Patrick Watson

Just Another Ordinary Day

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 17.10.2010
Jahr: 2010
Stil: Indie Pop, Rock

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Patrick Watson Homepage



Redakteur(e):

Michael Masuch


Patrick Watson
Just Another Ordinary Day, Secret City Records, 2010
Patrick WatsonVocals, Piano
Robbie KusterDrums
Simon AngellGuitar, Sound Scapes
Louis NagyPiano on Track 7
Marcus Scholtes, Aya Ito, Sarah Neufeld, Jill O`SullivanViolins
Carmen Moggach, Katie MuldoonViola
Julia McLaine, Rebecca FoonCello
Simon GamacheFrench Horn
Jean Nicolas, Kurt RechinskyTrombone
Brigitte HenryVocals on Tracks 5 & 6
Simon Angell & Robbie KusterBack-up Vocals on Track 5
Produziert von: Patrick Watson & Louis Nagy Länge: 45 Min 12 Sek Medium: CD
01. Just Another Ordinary Day06. Brigitte`s Theme
02. Woods07. Gealman
03. Mary08. Fall
04. Silent City09. Sunday
05. Shame

Auf dem Haldern Pop Festival 2007 zog der aus Montreal/Kanada stammende Patrick Watson zum ersten Mal mit seinem mittlerweile 3.Album "Close to Paradise" größere Fankreise an und veröffentlichte bereits 2009 sein 4.Album "Wooden Arms", das sich wie das jetzt wieder aufgelegte Album "Just Another Ordinary Day" von 2003 diejenigen Menschen erfreut dürfte, die das Gras wachsen hören und gar nicht genug Ecken und Kanten an einem Album haben können.
Zwischen seinen eigenen Projekten schaute er mal als Gastmusiker beim CINEMATIC ORCHESTRA herein, machte Touren mit John Cale, FEIST oder auch THE DEARS und deutet mit dieser illustren Gesellschaft schon mal an wohin die Reise gehen kann.

Die Scheibe taumelt immer wieder ein wenig zwischen kammermusikalischen Rockstrukturen und Musik für's Kopfkino umher, und muss sich jeden Song "erhören", denn Watsons Band ist problemlos zwischen Jazz, Rock und New Age zu Hause.
Der Titelsong Just Another Ordinary Day mit brüchigem Gesang, der auch bei Jeff Buckley zuhause sein könnte, wird umrahmt von Klavierakkorden, die sich irgendwo zu verlaufen scheinen und sich mit melancholischen Hörnern und Streichern im Nirgendwo verlieren, um sich nahtlos bei Woods wieder zu finden. Das melancholische, sich steigernde Klavierspiel, Cello und Viola, Becken und das antreibende Snare-Drum klingen wie aus einer guten alten Genesis-Platte entlehnt, die hohe brüchige Stimme Watsons zwingt zum Zuhören und man wartet gespannt darauf, mit welchen musikalischen Haken er gleich wieder zu überraschen vermag.

Fast schon ohrwurmig betörend erscheint das instrumentale Silent City, wo nach unhheilschwangerem Intro das Schlagzeug und die Gitarre wie in einer hypnotischen Tonschleife zeigen wo es lang geht, das Piano angenehm begleitet und Streicher fast schüchtern ihren Senf dazu geben und bevor sich der geneigte Hörer bei soviel Lamb lies down on Broadway Retro Feeling sichtlich wohl fühlt, reißt uns Watson mal wieder kurz vor Torschluss mit einem quengelnden Saxofon aus allen Träumen heraus.

Überhaupt wandelt man bei Patrick Watsons Klanguniversum mit offenem Mund irgendwo zwischen SIGUR ROS, PINK FLOYD'scher "Dark Side Of The Moon" und früher GENESIS Phase umher, und wird ab und zu einmal mit Philip Glas und Jeff Buckley touchiert oder mit schwermütigem Piano und Streicherarrangements liebevoll (und fast schon radiokompatibel) wie bei Shame begleitet. Mit der Stimme von Watsons Lebensgefährtin, Band-Fotografin und Cover-Gestalterin in Personalunion, Brigitte Henry, bekommt man dann noch bei Brigitte`s Theme die melancholische Breitseite ab und Gealman überschlägt sich mit Klang und Geräuschminiaturen und scheint dich in die "Sergeant Pepper" Phase zu schleudern.

Watsons Songs muss man sich tatsächlich "erarbeiten", und wenn man sich auf die vielen ausgelegten musikalischen Fallstricke einlässt, verströmt das Album durchaus einen lang anhaltenden Entdeckungscharakter.

Michael Masuch, 22.09.0010

 

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