Patricia Vonne

Guitars & Castanets

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 31.05.2005
Jahr: 2005

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Patricia Vonne Homepage



Redakteur(e):

Frank Ipach


Patricia Vonne
Produziert von: Carl Thiel
Robert LaRoche Acoustic & Electric Guitars, Backing Vocals
Scott Garber Bass
Michael Hardwick Electric Guitar, Lap Steel
Joe Reyes & Charlie Sexton Electric Guitar
Rafael Gayol, Donny Wynn & Pete DeCoste Drums
Jon Dee Graham Lap Steel
Produziert von: Carl Thiel Länge: 41 Min 41 Sek Medium: CD
1. Joe's Gone Ridin'7. Long Season
2. Texas Burning8. Fiesta Sangria
3. La Gitana De Triana9. Blood On The Tracks
4. Rebel Bride10. Sax Maniac
5. Lonesome Rider11. La Cigarra (Bonus Track)
6. Guitarras Y Castanuetas

Die aus San Antonio stammende und nun ihn Austin/Texas lebende und arbeitende Patricia Vonne überschüttet uns auf ihrem zweiten Solowerk nach 2003 mit einem köchelnden bis brodelnden Stilmix aus genrebekannten Roots-Musik-Zutaten. Die unstrittige Musikalität Austins schlägt sich unverkennbar auf die Ausdrucksformen der rassigen Amerikanerin mit spanischen Vorfahren nieder. Die grenznahen Landstriche entlang der mexikanischen Grenze gebären immer wieder diese rassigen Stil-Zwitter, die gemeinhin als Tex-Mex bezeichnet werden.

Vonnes Integrität und die Wertschätzung ihrer Kollegen liest sich ab an der Vielzahl ihrer Supporting-Acts, die einem Who's Who der Roots-Rock-Gemeinde gleichkommt. Patricia spielte immerhin schon im Vorprogramm von LOS LOBOS, Joe Ely, Alejandro Escovedo, Charlie Robison, Raul Malo und Pat Green. Teilte sich die Bühne aber auch mit Bluesern wie Buddy Guy oder Jungspund Jonny Lang und begleitete Tito & Tarantula auf deren Europatour im Jahre 2002.

Da findet sich also nun auf "Guitars And Castanets" ein gitarrengetriebener Singer-Songwriter-Rock mit Pop-Appeal und radiofreundlichen Hooklines (Lonesome rider) neben einer feurigen und country-inspirierten Ode an den Heimatstaat Texas (Texas burning). Da geben sich auf dem rotzig rockenden und heissblütigen Rebel bride gleich drei Gitarristen die Ehre (unter anderem Charlie Sexton) und Patricia Vonne bellt fast wie einst Patti Smith und schockt die Hochzeitsgäste mit einem donnerdem Feuerwerk. Hui, das macht Spass. Einer der Höhepunkte dieses Albums.

Die Wandlungsfähigkeit in Vonnes Stimme, die an vielen Stellen mit einem fein schwingenden Vibrato ausgestattet ist, wirkt nach so einem Rock-Song wie Rebel bride um so erstaunlicher, als sie auf drei Titeln in die Muttersprache ihrer Vorfahren verfällt und uns in lupenreinem Spanisch über die Musikalität und Feierlaune ihres Ahnenlandes erzählt.
Die flamenco-geschwängerte Luft dieser Songs verbreitet zwar eine gewisse erotische Aura, klebt aber seltsamerweise auch ein wenig zu stark an überkommenen Touristenklischees. Da geistern Violinen, Akkordeons und Castanetten durch die schwüle Nacht, doch man sehnt sich letzlich zurück zu den aufrechten und direkten texanischen Wüstengestalten, um sich einen brandgefährlichen Song wie Blood on the tracks mit ihnen zu teilen, auf dem sich u.a. auch der Kollege Jon Dee Graham an der Lap Steel die Ehre gibt.
Tracks wie diese oder auch das fulminante Sax machine, auf dem Patricia ihr Jugendidol Johnny Reno ehrt und ihn auch gleich noch ein dampfendes Saxofonsolo blasen lässt, stehen der Band wahrlich besser zu Gesichte. Da versprühen die Musiker ihr Talent an der richtigen Stelle und verstehen zu begeistern.

Der Bonustrack La cigarra, den Patricia solo zur akustischen Gitarre gemeinsam mit ihrem Ehemann Robert LaRoche gibt, lässt dann noch einmal tüchtig aufhorchen und erklärt uns schliesslich noch ein weiteres Mal wie es um das spanische Blut in ihren Adern bestellt ist. Vonnes rassiges Aussehen, welches in den ebenfalls angefügten Bonus-Video-Tracks zu bestaunen ist, verhalf ihr, man höre und staune, zu einer Filmrolle in Robert Rodriquez' kommenden Film "Sin City". Diese Angelegenheit relativiert sich allerdings schon wieder ein wenig, wenn man bedenkt, dass Rodriquez Patricias grosser Bruder ist. Blut ist dicker als Wasser. Es wird sich zeigen welche Karriere länger währt...

Frank Ipach, 31.05.2005

 

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