Pathfinder

Beyond The Space, Beyond The Time

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 15.03.2011
Jahr: 2010
Stil: Symphonic Power Metal

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Redakteur(e):

Ralf Frank

Marc Langels


Pathfinder
Beyond The Space, Beyond The Time, GM Records, 2010
Szymon KostroVocals
Karol ManiaGuitar
GunsenGuitar
Slawomir BelakKeyboards, Orchestration
Arkadiusz E. RuthBass, Orchestration
Kamil RuthDrums
Guests:
Agata Lejba-MigdalskaSopran
Roberto TirantiVocals in Track 13
Bob KatsionisKeyboard Solo in Track 13
Matias KupiainenGuitar Solo in Track 4
Michael JelonekViolin in Track 4,7,8,11
Produziert von: Arkadiusz E. Ruth &
Karol Mania
Länge: 71 Min 53 Sek Medium: CD
01. Deep Into That Darkness Peering…08. The Lord Of Wolves
02. The Whisper Of Ancient Rocks09. Sons Of Immortal Fire
03. Vita Reducta Through The Portal10. Stardust
04. Pathway To The Moon11. Dance Of Flames
05. All The Mornings Of The World12. The Island Of Immortal Fire
06. The Demon Awakens13. Beyond The Space, Beyond The Time
07. Undiscovered Dreams14. What If...

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PATHFINDER sind in der alten Templerstadt Walcz (Krone), heute Kreisstadt im Bezirk Westpommern in Polen beheimatet und wurden 2006 von Arkadiusz E. Ruth und Karol Mania gegründet.
Beide Musiker fühlen sich neben ihrem Faible für Heavy Metal eher zu klassischen Komponisten wie Wagner, Beethoven, Dvorak oder Tschaikowsky sowie modernen Soundtracks hingezogen als zu dem in Polen weit verbreiteten Black und Death Metal a la VADER oder BEHEMOTH.
Beiden war recht schnell klar, wohin die Reise geht, Melodic Symphonic Power Metal sollte es sein und zwar nicht irgendeiner, sondern etwas Besonderes, Einzigartiges, etwas, was man vorher so noch nie gehört haben sollte.
Ihnen war bewusst, dass man für dieses Ziel nur handverlesenen Musiker gebrauchen konnte und so dauerte die Auswahl fast ein Jahr, bis man mit Gunsen (guitar), Szymon (Simon) Kostro (vocals), Kamil Ruth (drums) und Slavomir Belak (keyboards) die Band optimal komplettieren konnte. Ein weiteres Jahr wurde verschärft geprobt und gearbeitet, bis man in 2008 mit der selbst produzierten 4-tracks-Demo-CD "The Beginning" erstmals die Szene in Aufruhr versetzen konnte. Die EP erzielte überwiegend wohlwollende Kritiken und wurde auch kommerziell ein veritabler Erfolg, der PATHFINDER eine Tour zusammen mit IRON MAIDENs ex-vocalist Paul Di'Anno und den Norwegern THUNDERBOLT einbrachte, welche die Band über die polnischen Grenzen hinaus ins Rampenlicht rücken sollte.
Ein Debut Album war jetzt die logische Folge.

Mit Mariusz Pietka, einem erfahrenen Produzenten und Soundtechniker sowie dem MP Studio in Tschenstochau, fand man optimale Voraussetzungen um das ambitionierte Projekt umzusetzen. Trotzdem ließen es Arkadiusz E. Ruth und Karol Mania sich nicht nehmen, einen Großteil der Produktion selbst zu stemmen. Sie installierten den ständigen "Moonlight" Chor, der über die gesamte Produktionszeit zur Verfügung stand, und ließen sicherlich nicht ganz uneigennützig diverse etablierte Metalprominenz wie Roberto Tiranti (LABYRINTH), Bob Katsionis (FIREWIND), Matias Kupiainen (STRATOVARIUS) oder Michal Jelonek (HUNTER), der im Übrigen für alle Violinen Soli verantwortlich zeichnet, an dem Album partizipieren. Des Weiteren konnte das dynamische Duo wieder auf die Unterstützung der Opernsängerin Agata Lejba-Migdalska zurückgreifen, die der Band von Anfang an zur Seite stand und dem Album nicht zuletzt eine besondere Note verleiht.

Der erste Eindruck ist meist entscheidend, so sagt man und hier punkten PATHFINDER gleich mit einem exzellenten 6-panel-digipak mit edlem Samtfinish und geprägtem Glanzlacklogo, Booklet und allem Drum und Dran, das kann ihnen niemand mehr nehmen und so verzeiht man ihnen auch einige kleine Sünden, die einem reinen digitalen Download zumindest Abzüge in der B-Note einbringen würde insofern kann ich jedem nur das physikalische finished product ans Herz legen, der Preisunterschied ist sowieso marginal.
Nach orchestralem Intro geht es gleich in die Vollen, Double Bass Stakkato, Grffbrettfrickelei und Dauergeschredder in epischem Ausmaß geben die Richtung des Albums vor und hier liegen m. E. gleich einige der erwähnten Sünden begraben, obwohl mancher diese vielleicht nicht mal als solche bezeichnen würde: a) die Orchestrierung klingt häufig wie synthetisch generiert, einen Hinweis auf ein echtes Orchester bleibt das Booklet schuldig, sodass ich nicht von einem solchen ausgehe, obwohl manchmal tatsächlich der Hauch von echten Hörnern und Streichern spürbar ist, aber gut, irgendwo sind die finanziellen Mittel für ein Debüt auch begrenzt und letztendlich ist es alles in allem auch nicht wirklich schlecht umgesetzt; b) das Dauergepläster ist auch im folgenden Hauptstilmittel und wird nur ab und an durchbrochen, ich hätte mir einen etwas anderen Schwerpunkt gewünscht, aber das ist subjektiv und Geschmackssache und darüber lässt sich ja bekanntlich nicht streiten; c) ab und zu kommt man sich vor wie in einer polnischen Metalversion von "Phantom der Oper", aber das ist ja möglicherweise so gewollt und damit ist auch gut mit der Nörgelei auf hohem Niveau.

Insgesamt hinterlässt "Beyond The Space, Beyond The Time" für ein Debüt einen exquisiten Eindruck und PATHFINDER werden in dem Genre sicherlich für erheblichen Wirbel sorgen, besonders die klassischen Beethoven Interpretationen zwischendurch, Folkintermezzi und Auszüge aus dem "Akte X" Vorspann sind für meinen Geschmack echte Highlights, wovon es durchaus mehr hätte geben dürfen, aber die Karriere von PATHFINDER ist ja gerade erst durchgestartet und zeigt steil nach oben, da dürfte noch einiges auf den geneigten Fan von z. B. RHAPSODY OF FIRE, BLIND GUARDIAN, AVANTASIA oder DRAGONFORCE zukommen.
In diesem Sinne:
"Möge die Macht mit euch sein"!

Ralf Frank, 22.09.2010


Update:


(Ab dem 18.3.2011 ist das Album auch in Deutschland veröffentlicht und im Handel, Grund genug für unseren Marc, noch einmal hinzuhören! Die Red.)

Inhaltlich kann ich mich der Rezension von Ralf nur anschließen: Es ist schon beeindruckend, was PATHFINDER hier auffahren, zumal vor dem Hintergrund, dass es sich ja um ihr Debüt handelt. Musikalisch spielen die Polen denn auch schon in einer Liga mit den ganz Großen, zu denen ich auch KAMELOT hinzufügen möchte, denn All The Mornings Of The World könnte in genau dieser Form auch auf einem Werk von Roy Khan, Thomas Youngblood und Co. stehen.

Auch produktionstechnisch ist, mal abgesehen von den bereits erwähnten Defiziten beim Orchester-Sound, großes Staunen angesagt. Selbst angesichts der Fortschritte, die das Home-Recording in den letzten Jahren gemacht hat, hört man hier eben doch durch, dass geklotzt und nicht gekleckert wurde. So klingen eben nur Produktionen aus dem Studio. Der Sound ist absolut perfekt. Entweder war die Band absolut perfekt vorbereitet, oder aber sie hat sich im Studio eben richtig Zeit (und damit auch Geld) genommen, um das bestmögliche Produkt zu erstellen. Und das ist ihnen vollkommen gelungen.

Aber ganz ohne wohlgemeinte Kritik will ich die Band dann doch nicht entlassen. Denn gerade der Beginn des Albums wirkt auf mich überfrachtet und überambitioniert. Es klingt streckenweise so, als wollte jeder Musiker gleichzeitig möglichst viele eigene Akzente setzen. Das endet verständlicherweise in einem Wirbelwind der musikalischen Eindrücke, die es der Musik nicht die nötige Luft zum Atmen geben. Dadurch wird es aber auch für den Hörer schwierig, der Musik zu folgen. In dieser Hinsicht gilt wieder einmal: weniger wäre mehr gewesen. Aber ich will auch nicht verhehlen, dass sich dieses Problem besonders am Anfang manifestiert und später wie von Zauberhand auflöst.

PATHFINDER haben aus meiner Sicht hier ein beeindruckendes Album abgeliefert. Für ein Erstlingswerk ist das Gebotene geradezu sensationell zu nennen. Wenn sich Qualität durchsetzt, dann werden wir von den Polen in Zukunft sicherlich noch viel zu Hören bekommen. Fans des melodischen und symphonischen Metals müssen dieses Werk in ihrem CD-Regal stehen haben, keine Frage.

Marc Langels, 15.03.2011

 

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