Pat Metheny We Live Here (Live In Japan), Eagle Rock, 2013 |
Pat Metheny | Gitarre | |||
Lyle Mays | Klavier, Keyboards | |||
Steve Rodby | Bass | |||
Paul Wertico | Schlagzeug | |||
David Blamires | Gesang | |||
Mark Ledford | Gesang | |||
Armando Marcal | Percussion | |||
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01. Introduction | 13. Armando Marcal Interview | |||
02. Have You Heard | 14. Third Wind | |||
03. And Then I Knew | 15. This Is Not America | |||
04. Lyle Mays Interview | 16. David Blamires Interview | |||
05. Here To Stay | 17. Antonia | |||
06. First Circle | 18. Steve Rodby Interview | |||
07. Paul Wertico Interview | 19. To The End Of The World | |||
08. Scrap Metal | 20. Mark Ledford Interview | |||
09. Pat Metheny Interview | 21. Minuano (Sixty-Eight) | |||
10. Farmer's Trust | 22. Pat Metheny Interview | |||
11. Lyle Mays Interview | 23. Stranger In Town | |||
12. Episode D'Azur | ||||
Pat Metheny ist einer der am meisten respektierten und erfolgreichsten Gitarristen und Komponisten im Bereich des Jazz. In seiner langen Karriere hat er mittlerweile bereits 20 Grammies (den jüngsten im Februar dieses Jahres) gewonnen und wurde Ende 2012 vom Downbeat Magazine zum vierten Mal in Folge zum Gitarristen des Jahres gewählt. Dabei hat sich der Amerikaner niemals musikalisch limitieren lassen und von Smooth Jazz über Latin-Einflüsse bis hin zum Free Jazz (zusammen mit Ornette Coleman in dem Projekt SONG X). Seine bekanntesten Werke hat er jedoch im Rahmen seiner PAT METHENY GROUP aufgenommen, die er 1977 zusammen mit dem Pianisten Lyle Mays gründete.
“We Live Here (Live In Japan)“ ist ein Mitschnitt der Tournee von 1995 aus Japan, bei dem Matheny & Co. neben Klassikern wie Have You Heard, Here To Stay, First Circle und This Is Not America natürlich auch Songs aus dem damals aktuellen leicht Welt-Musik beeinflussten und ebenfalls mit einem Grammy ausgezeichneten Werk “We Live Here“ zelebrierten. Und dieser Begriff ist bewusst gewählt, denn was die siebenköpfige Band an diesem Abend auf der Bühne bot ist schlichtweg sensationell. Auf der anderen Seite ist man eine solche Leistung von Könnern eines Schlage wie Steve Rodby (Bass), Paul Wertico (Schlagzeug) und den beiden Band-Leadern Metheny und Mays gewohnt (um hier mal nur die bekanntesten Namen aufzuführen).
Die beiden Letztgenannten stehen denn auch deutlich im Fokus des Interesses der Kameraleute. Immer wieder wird intensiv die Gelegenheit ergriffen, auf die Finger von Metheny oder Mays zu blicken und es ist auch wirklich beeindruckend mit welcher atemberaubenden Leichtigkeit, sie ihre Instrumente zum singen und jubilieren bringen. Den immer wieder aufkommenden Szenen-Applaus sowie die Begeisterungsstürme zwischen den Liedern haben sie sich wahrlich verdient.
Die Band entführt den Hörer auf eine sehr angenehme und zugleich anspruchsvolle musikalische Reise, die den Zuhörer und Zuschauer nach den knapp zwei Stunden begeistert zurücklässt. Etwas negativ fallen die Blenden zwischen den einzelnen Stücken ins Gewicht, weil dadurch klar wird, dass man hier kein komplettes Konzert „für zu Hause“ geboten bekommt. Auch die eingestreuten Interviews mit den beteiligten Musikern – obwohl informativ und kurz gehalten – stören den Fluss des Konzerts schon spürbar.
Trotz dieser Abstriche bleibt “We Live Here (Live In Japan)“ das Dokument einer außergewöhnlich gut aufeinander eingespielten Band, die damals einer ihrer zahlreichen Zenite erreicht hatte. Dabei muss man darauf eingestellt sein, dass die Musiker einen dazu bringen können, das eigene Instrument frustriert zur Seite zu legen und nie wieder anzupacken. So soll es übrigens auch dem Fernseh-Produzenten Chuck Lorre (“Two And A Half Men“ und “The Big Bang Theory“) ergangen sein, der im Alter von 22 Jahren seine professionelle Karriere beendete nachdem er Matheny live spielen gehört hatte. Von daher ist diese DVD mit Vorsicht zu genießen. Sie birgt aber auch gewisse Risiken.