Pat Metheny

The Way Up - Live

( English translation by Google Translation by Google )

DVD-Review

Reviewdatum: 18.11.2006
Jahr: 2006

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Pat Metheny Homepage



Redakteur(e):

Frank Ipach


Pat Metheny
The Way Up - Live , Eagle Vision, 2006
Pat Metheny Electric & Acoustic Guitars
Lyle Mays Piano, Keyboards
Steve Rodby Acoustic & Electric Bass
Antonio Sanchez Drums, Percussion, Electric Bass
Cuong Vu Trumpet, Vocals, Percussion, Guitar
Gregoire Maret Harmonica, Guitar, Vocals, Percussion
Nando Lauria Guitar, Vocals, Percussion
Länge: ca. 91 Min Medium: DVD
1. Opening 3. Part Two
2. Part One 4. Part Three

Wann auch immer von Pat Metheny und seiner angestammten Group die Rede sein wird, trifft man mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit auf geteilte Meinungen. Die Jazz-Puristen nörgeln über fehlende Linientreue, die unbändige Experimentierfreude und dem damit verbundenen Abdriften in Smooth-Jazz-Gefilde oder World-Music-ähnliche Verirrungen des mittlerweile 51-jährigen amerikanischen Gitarristen. Die flexibleren Hörer, die ein offenes Ohr für waghalsige Manöver besitzen und den Forscherdrang des sympathischen Erneuerers Metheny goutieren, werden die PAT METHENY GROUP auch weiterhin über den grünen Klee loben.
Nichts anderes will Metheny erreichen. Er entwirft seine musikalischen Gebilde nicht, um allen Hörern zu gefallen, sondern weil er einer, nämlich seiner musikalischen Vision folgt, die da heisst: Nur nicht stehenbleiben, sondern mit dem nötigen Respekt vor den alten Jazz-Heroen, denen selbstredend viel zu verdanken ist, den seinerzeit bereiteten Boden für weitere Grosstaten aufzumischen und stets frisch zu düngen. Schaut man sich Methenys Ouevre der vergangenen knapp 30 Jahre an wird diesbezüglich so einiges klarer.

Pat Methenys ambitioniertestes Projekt, "The Way Up", das 2004 bereits als Grammy-dekoriertes Album in die Annalen einging und gemeinsam mit seinem Langzeitgefährten Lyle Mays (Piano,Keyboards) ersonnen wurde und das Resultat eines jahrelang gehegten Traumes war, stellt sich nun als nicht weniger ehrgeizige Konzert-DVD der Extraklasse erneut vor.
"The Way Up - Live" wurde im Herbst 2005 während einer PMG Welttournee im koreanischen Seoul aufgezeichnet und nimmt einem fast den Atem. Jeder Musikfreund, der auch nur ein kleines Faible für Jazz besitzt oder auch der dem Mainstream abgewandten Seite des Musikgeschehens zugetan ist, dürfte ob der hier dargebotenen Musikalität dieses formidablen Septetts ehrfürchtig den Hut ziehen.
Die PAT METHENY GROUP transzendiert dieses hochkomplexe Studiokonstrukt (bestehend aus vier langen Parts), "The Way Up", welches ursprünglich niemals für eine Bühnenaufführung gedacht war, in ein ungeheuerlich anregendes und pulsierendes Stück Live-Musik. Die Liveumsetzung des vielschichtigen Studioalbums bedeutete für die Band eine ihrer allergrössten Herausforderungen und führte, wie Metheny im Bonus-Feature-Interview erklärt, zu einem Gefühl allertiefster Befriedigung und Selbstbestätigung, nicht zuletzt auch durch die umwerfend gute Publikumsresonanz in aller Welt. Besagtes Interview zeigt übrigens einen recht sympathischen, redseligen, zeitweilig tiefsinnig räsonierenden Musiker mittleren Alters, dem man seine 51 Lebensjahre (2005) nun wahrlich nicht ansieht. Solchen Musikern hört man unweigerlich mit sehr viel Interesse und Respekt zu.

Zurück zum Konzert erscheint einem im Nachhinein einiges aus Methenys Ausführungen klarer bzw. in einem anderen Licht, so dass es möglicherweise sogar vorteilhafter wäre, den Erläuterungen des Protagonisten vorab zu lauschen.
Die Group, deren musikalische Fähigkeiten über jeden Zweifel erhaben ist, spielt sich praktisch in einen Rausch, der den Hörer über gut 65 Minuten packt und durch ein Wellental der Gefühle schleust. Das Genre Jazz wird durch dieses kompositorische Glanzstück auf die nächsthöhere Ebene getragen und zerbröselt wie selbstverständlich starre Strukturen, ganz so wie es sich Metheny und Mays immer erträumt hatten. Sehr, sehr beeindruckend.
"The Way Up-Live" wird zu keiner Sekunde langweilig und zieht den Hörer ganz tief in bezaubernde Klangwelten. Ein kolossales Meisterstück!

Frank Ipach, 18.11.2006

 

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