Parzivals Eye Fragments, Red Farm Records, 2009 |
Chris Postl | Bass, Guitar, Vocals & Keyboards | |||
Alan Reed | Vocals | |||
Christina Booth | Vocals | |||
Ian Bairnson | Guitar | |||
Yogi Lang | Keyboards | |||
Ossi Schaller | Guitar | |||
Hannes Weigend | Drums | |||
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01. Longings End | 07. Disguise | |||
02. Signs | 08. Chicago | |||
03. Fragments | 09. Where Have Your Flowers Gone | |||
04. Face My Fear | 10. Through Your Mind | |||
05. Meanings | 11. Wide World | |||
06. Skylights | 12. Another Day | |||
Ein weiteres RPWL-Nebenprojekt – nach Gitarrist Kalle Wallners BLIND EGO lädt nun auch noch Chris Postl, das “P“ bei RPWL in seine musikalische Welt ein, die er auf “Fragments“ entgegen dem Albumtitel recht umfassend ausbreitet. Die Grenzpunkte heißen PINK FLOYD und GENESIS, aber auch ALAN PARSONS PROJECT, PALLAS oder MAGENTA. Sprich Neoprog trifft auf eingängiges, ja popiges Material, sphärische Klänge auf prägnante Hooks und mitunter schleicht sich sogar ein bisschen Countryfeeling mit ein. Diese Vielseitigkeit mag den Hörer überraschen, der Postl nur als Bassist bei RPWL wahrgenommen hat, aber wenn man weiß, dass er einer der Hauptsongschreiber der Freisinger ist und darüber hinaus auch nicht nur am Tieftöner zu Hause ist, kann man schon erahnen, dass man hier mehr zu erwarten hat, als ein paar auf Bassfiguren aufgebaute Songentwürfe.
Postl hat sich zunächst einmal die passenden Gäste für die Verwirklichung seiner Ideen eingeladen, die denn auch deutlich mit seinen musikalischen Einflüssen und Vorlieben einhergehen: Alan Reed (PALLAS) und Christina Booth (MAGENTA) am Gesang und Ian Bairnson (ALAN PARSONS PROJECT) für die speziellen Momente an der Gitarre, dazu natürlich unvermeidlich auch Yogi Lang an Keyboards und Produktion, dazu mit Hannes Weigend und Ossi Schaller zwei viel gefragte bayerische Studiofüchse. Schon der unwirklich schöne Opener Longings End, mit Spoken Word-Einlagen und schwebenden, psychedelischen Sounds, die in surreale Countryklänge übergehen, alles veredelt von den Einwürfen von Saitenmagier Bairnson. Dem hitverdächtigen Signs folgt das etwas kantigere Titelstück Fragments, beide mit Alan Reed als Sänger. Hervorzuheben sind auch noch das zarte Meanings und die sehr spezielle Interpretation von GRAHAM NASHs Song Chicago als eine Art Countryprog, beide mit Christina Booth am Mikro. Auch das eingängige Disguise hat seine Reize als eine Art Quersumme aus GENESIS und FISHER Z.
Vielleicht geht am Ende ein wenig die Luft aus, auch wäre die Neuauflage von Another Day, das schon von Postls Hauptband auf ihrem limitierten Album “9“ veröffentlicht wurde, wohl entbehrlich gewesen und das Cover ist auch nicht das originellste – aber dies alles kann nicht darüber hinwegtäuschen, dass PARZIVALS EYE ein sehr überzeugender Solotrip geworden ist, mit bemerkenswertem Songwriting und einem wahren Füllhorn an gelungenen Sounds und dabei insgesamt sogar überzeugender abschneidet als die letzten Releases von RPWL.