Papir

V

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 24.08.2017
Jahr: 2017
Stil: Prog Rock

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Redakteur(e):

Ralf Stierlen


Papir
V, Stickman Records, 2017
Niklas SörensenGuitar
Christian Becher ClausenBass
Christoffer Brochman ChristensenDrums
Produziert von: John McEntire & Papir Länge: 94 Min 47 Sek Medium: CD
1. VI5. VV
2. VI6. VVI
3. VII7. VVII
4. VIV

Oh je, jetzt versuchen ohne Wortspiel auszukommen. Wird aber schwer, wird den meisten Hörern die Kopenhagener Band PAPIR doch erscheinen wie ein unbeschriebenes weißes Blatt…äh ja. Dabei ist das schon die fünfte Veröffentlichung des Trios, das so überraschend wie effektiv „V“ betitelt ist.

Mit so Äußerlichkeiten wie unterscheidbaren Songtiteln. Texten oder gar Gesang haben es die Jungs ohnehin nicht so, also dürfen sich die Lauscher auf immerhin zwei Silberlinge mit instrumentalen, durchaus ausladenden Klängen freuen. Die Dänen bezeichnen sich selbst als Psychedelic Rocker, doch führt diese Musik in noch fernere Weiten des musikalischen Universums, wobei die Zeitmaschine natürlich auch erstmal rückwärts eingestellt in den Siebzigern landet. Dabei zitiert man aber nicht die abgenudelten üblichen Verdächtigen, sondern orientiert sich eher an Krautrock-Pionieren wie NEU! oder CLUSTER und verbindet deren Einflüsse virtuos mit Soundwänden des Postrock, einer Spur Space Rock, einer Kelle Prog, viel Ambient und auch gelegentlich klitzekleinen härteren Ausbrüchen.

Der heimlich Star ist dabei Drummer Christoffer Brochman Christensen auf dessen so feinfühligem wie variablem Drumming Gitarrist Niklas Sörensen und Bassist Christian Becher Clausen atmosphärische, zumeist recht entspannte melodische Klangzelte aufbauen können. Das ist in der Regel sehr luftig und schwebend und angenehm unfrickelig geraten.

Dabei schlagen die Dänen durchaus gekonnt die Brücken zwischen Zeiten und Stilen, Genres und Einflüsse und finden ihre ganz eigene Tonspur. Man muss sicherlich in der entsprechenden Stimmung sein, um über die Dauer von zwei Silberlingen nicht vielleicht die eine oder andere Länge zu empfinden, aber wenn man sich entspannt zurücklehnen und auf PAPIR einlassen kann, erlebt man einen anregenden musikalischen Trip durch viele Randbereiche der progressiven instrumentalen Rockmusik.

Ralf Stierlen, 21.08.2017

 

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