Palace Of The King Valles Marineris, Listenable Records, 2016 |
Tim Henwood | Vocals | |||
Leigh Maden | Guitar | |||
Matthew Harrison | Guitar | |||
Andrew Gilpin | Bass | |||
Anthony Troiano | Drums | |||
Sean Johnston | Keyboards, Organ | |||
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01. Let The Blood Run Free | 06. Empire Of The Sun | |||
02. Beyond The Valley | 07. Sick As A Dog | |||
03. Black Cloud | 08. River Of Fire | |||
04. The Bridge Of The Gods | 09. Throw Me To The Wolves | |||
05. We Are The Vampires | 10. Into The Black | |||
Wenn sich eine Rock-Band sprichwörtlich quer durch die australische Diaspora kämpft und fast jede brauchbare Bühne des riesigen Kontinents rockt und sich dann auch endlich nach Rock'n'Roll Deutschland wagt, zeugt das von Wagemut und einer gewissen Selbstsicherheit. Die Känguruh-Riffrocker PALACE OF THE KING, die in ihrer Heimat schon gemeinsam mit Altgedienten wie Tracer, Electric Mary und Tea Party tourten, haben ihre beachtliche "Live In Concert-Tauglichkeit" auch hier bei uns bereits im vergangenen Herbst schlagkräftig und überzeugend unter Beweis gestellt.
Nach einigen erfrischenden EPs und einem prima Debutalbum ("White Bird - Burn The Sky"), das ihre treffsichere Kenntnis in Sachen Vintage-Style Hard-Rock eindeutig zu dokumentieren wusste, schreiten die stolzen Aussies nun zur Ehrung in den Classic-Rock Palast, um sich von den betagten und müde gewordenen Ahnen zum Ritter schlagen zu lassen.
Mit ihrer nunmehr vierjährigen Bühnenerfahrung scheint es den Jungs nicht allzu schwer zu fallen, ihr unabdingbares, historisches Basiswissen und ihre gewachsenen songschreiberischen Talente mit einem sehr reif und kompromisslos wirkenden neuen Album zu unterstreichen.
Das australische Sextett setzt einmal mehr auf die heißgeliebten 70s Classic-Rock Zutaten à la Led Zeppelin und Deep Purple, Humble Pie, Foghat, AC/DC, Cactus und James Gang. Bemüht man zudem Bands jüngeren Datums, fallen einem spontan die britischen Thunder, die irischen The Answer oder speziell auch die amerikanischen Rival Sons ein, mit denen sie offenbar den Hang zum Besonderen, will sagen nicht ganz so stromlinienförmigen Arrangement teilen. Man achte beispielsweise auf die überdreht zerrenden Gitarren- und Bass-Sounds und einige überraschende Keyboard-Einsätze.
PALACE OF THE KING mischen also ihre zischend heiße Mixtur aus rifflastigem Hard-Rock mit unterschwelligen bluesigen und offenkundigen psychedelischen Elementen. Auffallend gerät ihr neugieriges Interesse an explosiven, funky geprägten Rhythmus-Ausreissern, die gleichfalls für die zündende Gesamtstimmung des neuen Albums sorgen.
Keine Ahnung wie hoch hinaus die reiselustigen Australier mit "Valles Marineris" wollen, doch den sogenannten Ritterschlag und den damit verbundenen, ehrenwerten Platz im Palast der Könige haben sie schon mal sicher.