Paatos

Breathing

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 05.05.2011
Jahr: 2011
Stil: Art Rock

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Paatos Homepage



Redakteur(e):

Ralf Stierlen

Marc Langels


Paatos
Breathing, GlassVille Records, 2011
Petronella NettermalmVocals & Cello
Peter NylanderGuitar, Keyboards, Flute & Trombone
Ullf Rockis IvarssonBass
Ricard Huxflux NettermalmDrums, Keyboards & Violin
Gast;
Svante HenrysonCello
Produziert von: Paatos Länge: 50 Min 08 Sek Medium: CD
01. Gone07. Breathing
02. Fading Out08. Smårtan
03. Shells09. Surrounded
04. In That Room10. Ploing, My Friend
05. Andrum11. Precious
06. No More Rollercoaster12. Over & Out

Höchste Zeit, mal wieder etwas Neues zu hören von der schwedischen Formation um die Sängerin mit dem herrlichen Astrid-Lindgren-Namen Petronella Nettermalm. Seit "Silence Of Another Kind" sind immerhin fast sechs Jahre vergangen. Aber immer noch haben die inzwischen als Quartett auf der Platte stehenden PAATOS ein gutes Händchen, wenn es darum geht, Art Rock mit Alternative zu mischen, wobei auch ein Löffelchen Pop und ein Schuss Trip Hop zu den Zutaten gehören. Auf “Breathing“ setzt man auf eher ruhige, getragene auch leicht melancholische (kammermusikalische) Klänge und sanft-schöne Melodien (Gone, Precious).

Nur selten wird mal die Gangart verschärft und das Tempo leicht angezogen (No More Rollercoaster) ganz gelegentlich streift man gar die Welt der Fusion (Over & Out). Beim ersten Durchhören wirkt das Ganze warm, einschmiegsam und leicht zugänglich, manchmal gar ein bisschen zu offensichtlich. Aber so nach und nach entdeckt man bei wiederholtem Hören immer wieder winzige Details, klein Verzierungen und Schnörkel, die das Salz in der Suppe darstellen. Das kurze Instrumentalstück Andrum oder das intime, in schwedischer Sprache vorgetragene Smårtan mögen als Beispiele des unterbrochen Flusses dienen.

Zwar kommt “Breathing“ in meinen Augen (und vor allem Ohren) nicht ganz an die Magie und den Zauber des Vorgängers heran, aber im Vergleich zu ähnlich ausgerichteten Projekten wie PAINTBOX, RAIN FOR A DAY oder MAGENTA verfügt PAATOS immer noch über mehr Ecken und Kanten, mutigere Ideen und stimmigere Ausstrahlung, um die Nase gegenüber der Konkurrenz knapp vorne zu haben.

Ralf Stierlen, 26.04.2011


Sie haben sich Zeit gelassen, die Schweden von PAATOS. Fünf Jahre sind seit ihrem letzten Studioalbum “Silence Of Another Kind“ vergangen und immerhin drei seit dem Live-Werk “Sensors“. Mancher Fan mag da bereits das Ende der Band befürchtet haben, aber zum Glück ist dem nicht so.

Es hat sich aber einiges getan, zwei Abgänge mussten verkraftet werden. Bassist Stefan Dimle und Keyboarder Johan Wallén haben die Band verlassen. Den Vier-Saiter hat sich Ulf Rockis Ivarsson umgeschnallt, für die Tasten konnte offenbar kein geeigneter Kandidat gefunden werden, so dass Gitarrist Peter Nylander diese nun noch zusätzlich übernommen hat. Ergo sind PAATOS zum Quartett geschrumpft.

Aber diese personellen Wechsel merkt man der Musik nicht übermäßig an. Weder hat sich stilistisch etwas im Vergleich zum Vorgänger verändert, noch klingt die Band hier weniger voluminös. Für den Klang zeigte sich auch Steven Wilson (PORCUPINE TREE, BLACKFIELD, NO-MAN) verantwortlich. Er sorgt dafür, dass PAATOS hier den bestmöglichen Sound haben, der ihre Kompositionen im bestmöglichen Licht erstrahlen lässt.

Sängerin Petronella verzichtet weiterhin auf ihren entrückten, sanftmütigen Gesang und lässt die Björk-ischen Eskapaden der ersten Werke weiter hinter sich. Die Songs bewegen sich weiter im gemäßigten Tempo, bezaubern mit herrlichen – fast schon poppigen Melodien - und spiegeln dabei immer wieder eine gewisse Melancholie wieder, die man sich gut in einem langen schwedischen Winter begründet vorstellen kann.

Die Stücke klingen eigenwillig psychedelisch-progressiv aber immer klar nachvollziehbar. Dabei sind die Refrains fast schon so wunderbar-hymnenhaft, dass sie fast schon Aussichten auf Chartplatzierungen haben. Das liegt vor allem an der elfengleichen Stimme von Petronella Nettermalm, die so wundervoll sirenenhaft-melancholisch in ihren Bann zieht. Anspielen sollten Musikfreunde auf jeden Fall Gone, No More Rollercoaster, Fading Out oder den Titelsong.

“Breathing“ ist aus meiner Sicht das beste Album der Band, mit den schönsten Songs und den wunderbarsten und ergreifendsten Melodien, die PAATOS bisher geschaffen haben. Diese Musik lädt ein zum eintauchen und zum schwelgen.

Marc Langels, 04.05.2011

 

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