Ox Dust Bowl Revival, Cinnamon Songs, 2003 |
Mark Browning | Vocals, Guitars, Bass | |||
Nathan Lawr | Drums, Piano | |||
Jesse Zubot | Violin | |||
Ruby Loves U | Vocals, Organ | |||
Chris Herbst | Dobro | |||
Geoff Hicks | Drums | |||
Liam Carrier | Backing Vocals | |||
Cosmic Dave | Vocals | |||
Chon | Ambience | |||
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1. Transam (3:39) | 7. Stolen bike (5:48) | |||
2. La city (4:30) | 8. Fat old sun (5:12) | |||
3. Stolen car (3:33) | 9. North country girl (6:36) | |||
4. Carolinah (4:12) | 10. She shot me down (3:41) | |||
5. Weaving (2:47) | 11. Promised land (4:30) | |||
6. Blue morning (4:14) | 12. Oh Eileen (6:01) | |||
Mark Browning, der Kopf des aus Vancouver/Kanada stammenden Musikerkollektivs OX, hat bisher zwei Alben ("Years of sadness"/2000 und "Ballads, love songs & gasoline"/2001) unter eigenem Namen veröffentlicht und sich somit eine solide Reputation in seinem Heimatland aufgebaut. Nicht umsonst war er zweimal für den "West Coast Music Award" als "male artist of the year" nominiert. Doch das nützt ihm hier in Deutschland natürlich herzlich wenig.
Seine Mitstreiter auf dem vorliegenden Album "Dust Bowl Revival" sind mir gänzlich unbekannt, kreieren aber gemeinsam mit ihrem Anführer Browning eine absolut beeindruckende, eine ganz eigene, sehr einnehmende Atmosphäre aus Folk, Country und Rock/Pop-Versatzstücken.
Das komplette Werk lebt von der unmittelbaren Direktheit seiner Songs, die scheinbar live eingespielt wurden und ohne großartige produktionstechnische Politur auskommen.
Karge Schönheit wäre möglicherweise passend. So vermitteln gerade Balladen wie North country girl, Weaving und Oh Eileen wegen ihrer schonungslosen Nacktheit eine derartige zerbrechliche Intensität, dass man dem Sog und der Faszination dieser Titel kaum entrinnen kann.
Mark Brownings Stimme, dessen Timbre irgendwo zwischen Ryan Adams, Freddy Johnston und Neil Young anzusiedeln ist, verströmt eine eigentümliche Vertrautheit, wenn er vornehmlich über Autos (Busse oder Camaros), Frauen (Eileen und Carolinah) und schräge Tour-Erfahrungen berichtet.
Wie bereits angedeutet geht es recht traditionell zur Sache. Die üblichen Verdächtigen, die so vielen AMERICANA-Strategen als Blaupause dienen, werden rotzfrech belehnt und sich deren offenbar unendliche Inspirationskraft für variantenreiche und unterhaltsame Neuauflagen zu Nutze gemacht.
Obwohl, eigentlich erinnert mich "Dust Bowl Revival" mehr an ein Album aus jüngerer Vergangenheit. Es ruft in mir Blitzlichter aus WHISKEYTOWN's "Strangers almanac" hervor. Wobei unbestritten ist, dass Mark Browning und seine Kumpanen eine eigene Handschrift besitzen, die es auch versteht, den Hörer nachhaltig zu fesseln.
Wer sonst käme wohl noch auf die Idee, einen Song über Jugenderinnerungen und die irrsinnige Fahrt mit einem gestohlenem Fahrrad anzustimmen?
"Ain't no ride like a stolen bike / the wind in my hair / the sirens a' blarin'. . . that ccm banana seat thing was a hotrod like I never had / I was a chrome plated outlaw / a back alley king / runnin' like Ontario trash ..."