Owen Campbell The Pilgrim, Black Penny Records, 2014 |
Owen Campbell | Vocals, Guitars, Banjo | |||
Kay Chinnery | Drums | |||
Bruce Haymes | Keyboards | |||
Jeff Lang | Slide Guitar, Electric Guitar, Mandolin | |||
Eliza & Talei Wolfgramm | Backing Vocals | |||
Simon Holmberg, Wes Mowson, Aaron Scarle, Paul Williamson | Horn-Section | |||
Bukhu Ganburged | Mongolian Throat Singing, Horse Hair Fiddle | |||
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01. Wrecking Ball | 07. Remember To Breathe | |||
02. Leave It Alone | 08. Bukhu's Blues | |||
03. You Know I'm Gone | 09. NewYear's Eve | |||
04. Cried For Yesterday | 10. Highway Bound | |||
05. It Don't Mean A Thing | 11. A Better Place | |||
06. Dev'lish Woman | ||||
Irgendwie muss man sich nachhaltig in das Bewusstsein der Menge katapultieren. Das funktioniert begrenzt über ständiges und stetiges Touren, oder aber - wie beim Australier Owen Campbell geschehen - übers Fernsehen. Der bluesorientierte Singer-Songwriter Owen Campbell geriet über die Teilnahme beim beliebten Talentwettbewerb "Australia's Got Talent" in den Fokus der Zuhörerschaft und stand bei den neugierigen TV-Zuschauern auch ohne einen glorreichen Finalsieg sehr hoch im Kurs und erreichte binnen kürzester Zeit mehr Fans als je zuvor.
Mit seiner rau-raspeligen Stimme erinnert Campbell ein wenig an seinen australischen Landsmann Johnny Diesel oder auch an den leider verstorbenen Texaner Chris Whitley. Seine erdige, bluesverwurzelte, traditionell orientierte Performance ist dazu angetan, ohne jeglichen Firlefanz, einzig und allein mit entwaffnender Ehrlichkeit, packender Intensität und ungeschminkter Musikalität zu überzeugen. Sein 2011er Debut "Sunshine Road" erreichte nicht zuletzt wegen dieser ehrbaren Werte auch gleich die absolute Spitzenposition in den Album-Charts seiner Heimat Australien.
"The Pilgrim", Campbells zweites Album aus dem Jahre 2013, klingt ebenso simpel wie reizvoll. Der Emporkömmling pendelt zwischen traditionell swingendem Blues (u.a. mit Horn-Section) und stampfendem Bluesrock mit funky Feeling und aufgeheizter Slide-Guitar. Der junge Gitarrist präsentiert sich sowohl rotzig elektrisch als auch sanft akustisch, wobei er auf dem einfach gestrickten New Year's Eve wie ein legitimer Nachfahre solcher Legenden wie Kris Kristofferson und Don McLean klingt. Das von einem hüpfenden Banjo befeuerte Highway Bound tönt beispielsweise wie ein lautes Rufen zwischen den Bergmassiven der Appalachen. Anschließend findet Campbell seine Ruhe in der von einer fliegenden Fiddle gesäumten Singer-Songwriter Ode A Better Place.
Mit seinem überzeugenden Erstling "Sunshine Road" und dem nicht minder spannenden Nachfolger "The Pilgrim" wird Owen Campbell - der sich momentan aufmacht, Europa zu erobern - auch hier auf dem Kontinent seine Zuhörer überzeugen. Ob er jedoch so restlos begeistern kann wie in Australien wird man abwarten müssen. Das hiesige Fernsehen wird ihn wohl nicht ganz so schnell für sich entdecken.