Otis Rush

Live At Montreux 1986

( English translation by Google Translation by Google )

DVD-Review

Reviewdatum: 26.03.2006
Jahr: 2006

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Otis Rush Homepage



Redakteur(e):

Frank Ipach


Otis Rush
Live At Montreux 1986, Eagle Vision, 2006
Otis Rush Vocals, Electric Guitar
Professor Eddie Lusk Keyboards, Piano
Anthony Palmer Guitar
Fred Barnes Bass
Eddie Turner Drums
Eric Clapton Guitar, Vocals
Luther Allison Guitar, Vocals
Länge: ca. 88 Min Medium: DVD
1. Tops8. You Don't Love Me
2. I Wonder Why9. Crosscut Saw
3. Lonely Man10. Double Trouble
4. Gambler's Blues11. All Your Love
5. Natural Ball12. Every Day I Have The Blues
6. Right Place, Wrong Time13. If I Had Any Sense, I'd Go Back Home
7. Mean Old World

Wenn man sich ein wenig näher mit Otis Rushs Vita beschäftigt, kommt man kaum umhin, ihn mit seinem '76-Album "Right Place, Wrong Time" zu identifizieren. Diesen Tiel trug dieses von Nick Gravenites produzierte Album tatsächlich zurecht, denn das eigentlich schon 1971 von Capitol Records finanzierte Projekt wurde von den Allgewaltigen dieser Major Company aus unerfindlichen Gründen auf Eis gelegt und erst 5 Jahre später von den Spürhunden des Bullfrog-Kleinstlabels veröffentlicht.
Der damalige Titelsong findet sich nun auf dem 1986 beim Jazz-Festival in Montreux mitgeschnittenen Konzert (als DVD und CD erhältlich) wieder und belegt, dass einen echten Bluesman so leicht nichts aus den Schuhen haut. Otis Rushs Karriere war bis zu diesem Zeitpunkt, nach anfänglichen Hits Mitte der Fünfziger Jahre, durch größere und kleinere Miseren gekennzeichnet, die den 1934 geborenen Sänger und Vertreter des sogenannten Chicago West-Side Gitarrenstils aber glücklicherweise niemals kapitulieren liessen.

Trotz aller mißratenen Plattenverträge tourte Otis Rush ständig durch die Weltgeschichte und wurde 1986 vom Montreux-Organisator Claude Nobs zu seinem weltbekannten Festival in die Schweiz eingeladen. Dort feuerte Rush einige seiner alten Hits (z.B. Double trouble) in die enthusiastische Menge und zerschnitt mit seinen messerscharfen Gitarrenlicks die flirrende Luft. Der damals 52-jährige Otis Rush zeigte sich zudem gut bei Stimme und überraschte das hingebungsvolle Saalpublikum mit zwei weltbekannten Überraschungsgästen. Eric Clapton, der sich bereits seit langem als Rush-Bewunderer geoutet hatte und Otis' alter Chicagoer Weggefährte Luther Allison. Gemeinsam brannten die drei Helden schließlich auf Everyday I have the Blues ein fulminantes Gitarrenfeuerwerk ab.
Clapton, der Rush bereits 1976 auf seinem "No reason to cry"-Album mit Double trouble seine Referenz erwiesen hatte, bestritt neben besagtem Double trouble noch zwei weitere Songs mit dem Altmeister, sang auch in bekannter Manier und setzte mit seinem unverkennbaren Stratocaster-Ton einige schöne Highlights, die sich wohltuend von Rushs archaischem Chicago-Stil abgrenzten.
Völlig aus dem Häuschen gerieten die Anwesenden allerdings, als die oben beschriebenen Griffbrettartisten sich beim finalen Song gegenseitig anstachelten und beweihräucherten und diese Performance zu einem geschichtsträchtigen Moment stilisierten. Ein Freudenfest für jeden Blues-Fanatiker. Da ist es wahrscheinlich auch zweitrangig, dass Otis Rushs Gitarre auf der kompletten Länge des Konzertes leicht verstimmt daherkam und die sicherlich nicht schlechten Begleitmusiker in die Rolle von Erfüllungsgehilfen schlüpften und kaum je Gelegenheit erhielten, sich auszuzeichnen. Wenn der Saal kocht, wird eben alles andere egal.

Sowohl die DVD als auch die CD fangen die brodelnde Atmosphäre des Abends ganz vortrefflich ein. Die DVD präsentiert sich, wie immer auf den Montreux-DVDs, mit moderaten Kamerafahrten und verzichtet auf jeglichen Schnickschnack.
Die DVD unterscheidet sich von der CD nur durch einen zusätzlichen Track, nämlich If I had any sense, I'd go back home, und erleichtert einem die Kaufentscheidung nun wirklich nicht. Wer auf bunte Bilder zur Musik und 5.1 Surround Sound steht, sollte sich wohl für die DVD entscheiden.

Ländercode: 0
Ton: DTS: Englisch; DTS 5.1 Surround; L-PCM 2.0 Stereo
Bild: 4:3

Frank Ipach, 26.03.2006

 

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