Orchid

The Mouths Of Madness

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 01.05.2013
Jahr: 2013
Stil: Doom Rock

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Redakteur(e):

Marc Langels


Orchid
The Mouths Of Madness, Nuclear Blast, 2013
Theo MindellGesang
Mark Thomas BakerGitarre
Keith NickelBass
Carter KennedySchlagzeug
Produziert von: Will Storkson Länge: 56 Min 05 Sek Medium: CD
01. Mouths Of Madness06. Leaving It All Behind
02. Marching Dogs Of War07. Loving Hand Of God
03. Silent One08. Wizard Of War
04. Nomad09. See You On The Other Side
05. Mountains Of Steel

Während die ganze Rock-Welt anscheinend nur auf die Veröffentlichung der neuen BLACK SABBATH-CD wartet, droht die vielleicht weitaus wichtigere Veröffentlichung des Doom-Genres nicht genügend gewürdigt zu werden. Denn schließlich legen die US-Amerikaner ORCHID aus San Francisco ihr zweites Album “The Mouths Of Madness“ vor. Und sie landen damit wieder einen absoluten Volltreffer.

Zwei Jahre nach ihrem vielbeachteten Debüt “Capricorn“ orientieren sich ORCHID weiter soundtechnisch am Frühwerk von BLACK SABBATH oder lassen hin und wieder auch Parallelen zu TROUBLE ziehen. Dabei klingen ORCHID aber immer äußerst originell und niemals wie eine Kopie großer Vorbilder. Zudem ORCHID machen auf “The Mouths Of Madness“ das einzig richtige. Sie erweitern ihr Klangspektrum um Elemente, die man eher von anderen klassischen Bands wie LED ZEPPELIN, THE DOORS oder aber den frühen FLEETWOOD MAC her kennt.

Aber die Basis für Kompositionen wie den Titelsong, das folgende Marching Dogs Of War, Silent One oder aber Loving Hand Of God und Wizard Of War sind nach wie vor die britischen Ur-Väter des Heavy Metal. Da dürfen sich Fans des ersten Albums entspannt zurücklehnen und brauchen keine Angst um ihre Lieblinge zu haben. Wenn Frontmann Theo Mindell bei Marching Dogs Of War die Mundharmonika auspackt dann erinnert das natürlich schon ein wenig an The Wizard vom BLACK SABBATH Debüt, oder aber auch ein wenig an die DOORS und ihren Roadhouse Blues. Aber die Idee wirkt auf der anderen Seite so zwingend, dass man sich das Lied ohne gar nicht vorstellen könnte.

Wenn man denn überhaupt etwas an diesem Album kritisieren möchte (und ich suche hier bereits die bekannte Nadel im Heuhaufen), dann vielleicht den Umstand, dass ein echter Über-Song fehlt, ein ikonographisches Riff wie etwa N.I.B., Paranoid, War Pigs, Iron Man, Sabbath Bloody Sabbath (wenn man mal nur bei BLACK SABBATH bleiben möchte). Eben ein Hit, den man automatisch mit diesem Album in Verbindung bringt. Aber dieses Album überzeugt eben nicht durch einzelne „Hits“ sondern in seiner Gesamtheit.

Nun könnte sich ein Neuling fragen, was denn das Besondere an ORCHID ist? Die offensichtliche Antwort wären die erneut exzellenten Songs, die ohne Füllmaterial daherkommen. Es ist leider in der heutigen Zeit wirklich nicht mehr so häufig der Fall, dass man ein Album von Anfang bis zum Ende konzentriert durchhören möchte und jede Störung dabei ein echtes Ärgernis darstellt. Aber bei “The Mouths Of Madness“ ist dies definitiv der Fall. Neben den exzellenten Songs ist es zudem erstaunlich, wie originalgetreu es der Band gelingt, den Sound und das Feeling der Musik aus den 70ern in die Gegenwart zu transportieren. Dieser Musik wohnt irgendwie eine ähnliche Magie inne, wie es damals eben bei den großen Bands wie LED ZEPPELIN, BLACK SABBATH, RAINBOW, DEEP PURPLE der Fall war. Das schafft heute leider so gut wie keine Band mehr - außer eben ORCHID.

Angesichts der Tatsache, dass mit CATHEDRAL erst jüngst eine weitere bedeutende Doom-Band ihr offiziell letztes Album vorgelegt haben und BLACK SABBATH auf Grund ihres fortschreitenden Alters auch nicht mehr ewig rocken werden, gehört die Zukunft im Bereich Doom oder auch klassischer Rock einer Band wie ORCHID. Ein Album wie “The Mouths Of Madness“ hätte auch BLACK SABBATH in ihren glorreichen Zeiten Mitte der 1970er Jahre sehr gut zu Gesicht gestanden. Mal sehen, ob die Altmeister das mit ihrem neuen Werk toppen können.

Marc Langels, 25.04.2013

 

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